Archiv | September 2012

Nachwehen.

Die Leiterin meiner letzten Selbsthilfegruppe meinte ja zu mir, dass ich mit meinem Kind
u-n-b-e-d-i-n-g-t zum Kinderturnen gehen sollte. Weil Annika motorisch so aktiv sei. Als sie erfuhr, dass wir ab August im Kindergarten sind, schlug sie einen Nachmittagskursus vor. Mal abgesehen davon, dass diese Kurse in der Regel spätesten 15:30 beginnen, das Kind aber nunmal bis kurz nach 16 Uhr im Kindergarten ist, fand ich diese Idee schon irgendwie … seltsam. Ich beließ es aber dabei und meldete mich einfach nur nicht an (immer daran denken: Lächeln und winken!).

Rückblickend eine ausgezeichnete Entscheidung. Denn ehrlich, es wird sich sicher wieder ändern, aber zur Zeit ist Annika nach dem Kindergarten einfach nicht in der Lage, noch irgendwelche Herausforderungen zu meistern. Wir können nichtmal mit ihr auf den Spielplatz gehen, obwohl sie die Leute dort kennt und genau weiß, was wo ist. Einfach, weil sie ganz andere Bedürfnisse hat als Toben und Spielen. Wenn Annika nach Hause kommt, möchte sie im Moment einfach nur kuscheln, ruhig spielen, zu Abend essen und dann ins Bett. Der Kindergartentag strengt sie sehr an.

Irgendwann, wenn es besser geworden ist, kann man vielleicht über nachmittägliche Kurse nachdenken. Aber was hat diese Frau – selbst Mutter zweier mittlerweile schulpflichtiger Kinder – seinerzeit eigentlich geritten, mir das quasi sofort aufschwatzen zu wollen?

Man weiß es einfach nicht.

Unternehmungen für verregnete Wochenenden

Der Herbst steht vor der Tür. Und ich mache mir so meine Gedanken.
Wir werden ja in absehbarer Zeit eben nicht mehr den ganzen Tag am Wochende im Freien verbringen können.
Aber sich die ganze Zeit in den vier Wänden selbst wegzuschließen bringt es ja auch nicht und ist dem Familienfrieden auf lange Sicht nicht förderlich. Also, es braucht Alternativen. Kostengünstige!

Indoor-Spielplatz.
Hab ich eigentlich nicht so die große Lust drauf.
In Hamburg kostet so ein Tag Indoor-Spielplatz mal locker 10-15 Euro Eintritt plus Verzehr. (Bin ich eigentlich die einzige, die das ziemlich teuer findet? ) Zumal das ja nun für Unter-3-Jährige auch nicht soooo optimal ist, da sie ja noch gar nicht alle Spielzeuge nutzen können.
Dann gibt es noch die Umsonst-Spielplätze. Beim Pflanzenkölle, bei IKEA, bei Höffner und so weiter. Wobei das ja auch eher eine Aufbewahrungsmöglichkeit für Über-3-jährige ist, damit die Eltern in Ruhe ihren Einkaufswahn leben können. Kann man machen, muss man aber nicht.
Speziell bei IKEA gibt es auch noch das U3-Bällebad, was aber in aller Regel schon nach 10 Minuten nicht mehr spannend fürs Kind ist (vom beaufsichtigenden Erwachsenen ganz zu schweigen..)

Bibliothek.
Eine Möglichkeit, die wir am letzten Samstag schon einmal ausprobieren konnten. In der Hamburger Zentralbibliothek gibt es ein spezielles Angebot für Kinder zwischen 1 und 3 (YES!), das „Goldfischbecken“. Letztlich ein Raum, gepolstert, mit der einen oder anderen Spielmöglichkeit, einem Goldfischfenster, in das sich die Kurzen setzen können und vielen Kinderbüchern zum Anschauen und Vorlesen. Dazu kein Eintritt, eine Cafeteria, die im Vorraum der Bibliothek angesiedelt ist. Insgesamt eine gute Idee, da kann man schon die eine oder andere Stunde totschlagen, das Kind bekommt lose Kontakte zu anderen Kindern. Für Bewegung im Freien muss zwar trotzdem noch gesorgt werden, aber das gilt ja für alle Aktivitäten im Haus. Für die Erwachsenen ist es auch schön, so kommt immer einer von beiden mal dazu, sich in Ruhe neue Bücher aussuchen zu können, während der andere sich intensiv mit dem Nachwuchs beschäftigt. Gekauft.

Ich glaub‘, ich hör‘ nicht recht..

Die Kindergärtnerin hat etwas entdeckt.
Das Kind hört manchmal einfach nicht!
Sie verstehe insbesondere leise Ansprache nicht und reagiere erschreckt, wenn man sie anstupst.
Deswegen munkelt es nun, dass im Kindergarten vermutet wird, sie sei schwerhörig.

Nunja.
Ich behaupte ja, mein Kind ist einfach eine kleine Träumerin und ist dann einfach komplett in sich versunken, wenn sie „nicht hört“.

Vielleicht hat sie auch eine Art Reizüberflutung von den vielen Geräuschen im Kindergarten. Würde mich jedenfalls nicht wundern, ich hab das nämlich auch, wenn ich da bin (einer der Gründe, warum ich NIE Kindergärtnerin werden könnte.) Ich bekomme die Geräuschkulisse nicht hinreichend gefiltert und bin ehrlich froh, wenn ich nach den 5 Minuten Kind-Abgeben wieder draußen bin. Die eineinhalb Wochen Eingewöhnung, in denen ich komplett dabei war, waren für mich sehr belastend. Deswegen war ich auch durchaus dankbar, dass Basti den Eltern-Kind-Ausflug am vergangenen Freitag allein bestritten hat.

Bei mir hört sie in der Regel (wenn sie nicht will, dann natürlich nicht. Klar. :D), auch wenn ich sie leise anspreche. Sie plappert auch wie ein Wasserfall, übt sich in Drei- und Vier-Wortsätzen, macht erste Ansätze für Grammatik. Daher sehe ich keine Anhaltspunkte für eine Schwerhörigkeit. Sie geht offen auf andere zu, quasselt die auch voll und macht nicht den Eindruck, irgendwie aufgrund mangelnder akustischer (oder irgendeiner anderen) Wahrnehmung vorsichtiger, zurückhaltender oder sonstiges zu sein, was ja bei echter Schwerhörigkeit oft anzutreffen ist.

Darüber hinaus ist es natürlich möglich, dass sie aufgrund der zahllosen Infekte, seit sie in den Kindergarten gekommen ist, und den verstopften Nebenhöhlen (Mein Kind sägt im Moment nachts ganze Urwälder zu Zahnstochern *stöhn*) schonmal ein wenig schlechter hört. Für ein paar Tage. Außerdem haben wir ja bald U7, da werde ich dem Arzt diese Vermutung mal unter die Nase reiben. Sicher ist sicher.

Aber sonst.. ich denke, mein Kind hört normal. Wirklich.

Stadtrad – Technik macht den Meister… vielleicht.

Ich habe jetzt einen tollen RFID-Schlüsselanhänger für die StadtRadterminals. Den hatte ich bestellt, weil ich mir ernsthafte Gedanken darüber gemacht habe, dass ich mich jedes Mal mit meine EC-Karte anmelden musste. Ich habe ja ohnehin diese chronische Verlust-Neigung, die mir schon gefühlte 25 Bankkarten eingebracht hat und wenn ich dann das Ding immer rausfummle, mir anschließend in die Hosentasche (Hinten. Links) stecke, dann auf Rad steige und losfahre… die Chance, die nächste Karte innerhalb weniger Tage und Wochen zu verlieren, liegt bei nahezu 100. Also RFID-Chip. Am Schlüsselbund. nicht, dass ich nicht auch schon Schlüssel verloren hätte – allerdings ist das wesentlich unwahrscheinlicher als bei den ollen Plastikkarten.

Gestern kam er an, heute hab ich ihn freigeschaltet und mutmaßlich morgen werde ich ihn testen. Es soll ja auch blendendes Wetter werden =)

Stadtrad – Start mit Hindernissen

Seit ich wieder arbeite, bin ich ja neben meiner HVV-Mitgliedschaft auch noch Nutzer des hamburgischen StadtRad-Netzes. Zumindest versuche ich es.

Ich habe in dieser ersten Woche unglaubliche vier Ausleihversuche unternommen.
Der erste am Mittwoch.

Ich war spät dran, da der Bus einen neuen Geschwindigkeitsrekord aufgestellt hat (führe er noch langsamer, dann würde er rückwärts fahren.. *grummel*). Also, schnell in Altona geschaut, ob noch ein Rad da ist. Glück gehabt, genau eins (!) war angeschlossen. Also, EC-KArte rausgefummelt, am Terminal angemeldet, Rad ausgewählt…
„FEHLER! Bitte versuchen sie es später noch mal“
Verdammt! Ich habe keine Zet für Spielchen! Nochmal von vorn.
„Dieses Rad können Sie nicht ausleihen“
Hö? Wieso nicht? Steht doch da?!
Beim dritten Versuch war dann die Station offiziel „leer“. Wenn man von besagtem Fahrrad absieht, das dort immer noch einsam und wartend stand.
Ja gut, ich guck halt mal, vielleicht hat es ja doch geklappt.
Display angetippt..
„Viel Spaß mit ihrem Fahrrad“
Öh.. ja.. wie jetzt?! Ich dachte FEHLER?! Ok, keine Fragen, rauf aufs Stahlross und los.
Die ganze Aktion hat etwa 10 Minuten gedauert.

In Windeseile den Elbberg runter nach Övelgönne, Fahrrad wieder anschließen, zügig zur Firma laufen. Ich hätte natürlich in Altona auch auf den Bus warten können, der kam nämlich zeitgleich auch an. Nunjaaa. Egal.

Der zweite Ausleihversuch am Donnerstag.

Diesmal wollte ich die Verleihstation an den Landungsbrücken nutzen, um nach Hause zu fahren.
Ich kam an und wartete, dass der Terminal frei wird. Eine Frau stand dort und war dabei sich einen Zugang anzulegen. Sie war schon beim Namen angekommen und es dauerte gefühlte Stunden (Touchscreens, eine Geißel unserer Zeit!). Nach etwa 8 Minuten und zwei Ubahnen gab ich auf und sprintete die Treppen rauf, um noch wenigstens die dritte Bahn noch mit Hängen und Würgen zu erreichen.

Heute dann die Krönung.

Den dritten Ausleihversuch starte ich in Övelgönne. Aus einem pragmatischen Grund: mein HVV-Großkundenticket ist noch nicht da und ich habe kein Geld für den Bus. Als ich beginne, fährt gerade die Fähre Richtung Landungsbrücken ab.
Es wiederholt sich im Prinzip das Spiel vom Mittwoch, mit der Einschränkung, dass mir die Software mehrfach erklärt: „Ausleihe erfolgreich“ – nur dass das gewählte Fahrrad es einfach anders sieht und sich nicht entriegeln lässt. Nach 10 Minuten der Erfolg! Fahrrad endlich entliehen, und los! Nach fünfzig Metern die Ernüchterung: Das Ding ist defekt. Der Sattel wackelt ganz furchtbar hin und her und lässt sich nicht fixieren. Blöd! Also zurück, Fahrrad wieder anschließen.
Weil ich nett bin, versuche ich kurzerhand, den Defekt zu melden. Leider lässt mich die software dies in den nächsten 5 Minuten einfach nicht tun. Dann eben nicht. Seht doch zu, wo ihr mit eurem Mist bleibt! Frustriert eile ich zum Ponton, da ich schon die nächste Fähre heranfahren sehe. Ich fahre zwar jetzt mutwillig schwarz aber ich habe echt keine Nerven mehr, mich noch einmal mit dieser Anlage auseinanderzusetzen. Danke Stadtrad!

An den Landungsbrücken angekommen, der vierte Versuch. Ein Hamburger lässt sich ja nicht durch solch marginale technische Schwierigkeiten von seinen höheren Zielen abhalten.

Die gute Nachricht zuerst: Der Terminal ist frei. Ich suche ein Rad aus, es klappt ohne Probleme. Oh Wunder! Ein anderes Fahrrad steht ohne Sattel da und ich erwäge für den Bruchteil einer Sekunde, den Schaden zu melden, bin aber noch frustriert genug, um es bleiben zu lassen. Der fehlende Sattel wird den zuständigen Helferlein auch ohne mein Zutun auffallen.
Ich fahre also mit meinem Miet-Rad locker-flockig bis zum Hauptbahnhof, wo mich ein spontan einsetzender Regenschauer dann doch von der Weiterfahrt abhält. Immerhin komme ich auf diese Art an einer Bank vorbei, so dass ich für den Rest des Weges ordnungsgemäß ein Ticket löhnen kann. Toll.

Also, Fazit bislang:
Die Terminals sind träge, die Software immer noch(?) fehlerbehaftet. Man braucht unglaublich viel Geduld und Zeit, um sich ein Rad überhaupt auszuleihen.
Die Fahrräder ihrerseits sind technisch weitestgehend ok, allerdings sind sie unglaublich schwer, die kleinste Steigung (und wir haben hier weiß Gott nicht viele Hügel) ist ein reiner Kraftakt, der den Fahrspaß doch drastisch reduziert. Ich habe keinerlei Vertrauen in die Bremsen, sie ziehen wenig, was dann auch bergab ein echtes Problem werden kann. Sein Geld ist es durchaus „wert“, denn der Service hat mich bislang, von den 5 Euro Anmeldegebühr abgesehen, nichts gekostet. Insgesamt ist die Sache ausbaufähig.

Wieder da!

„Mama nicht Tschüss sagen“
„Mama weg“
„Mama wieder da!“

So einfach kann die Welt sein. Für Kleinkinder.
Auf jeden Fall sind das die wichtigsten Sätze der Woche 🙂

Erster Tag

Heute also der erste Tag in der neuen alten Firma.

Also erstmal hat sich ja so ziemlich alles geändert. Neue Kollegen, neue Chefs, neue Sitzordnung, neue Software, sogar ein neues Stockwerk (nein, die Firma hat nicht angebaut, die Abteilung ist nur umgezogen) gibt es.

Was meinen neuen Sitzplatz angeht, habe ich – zumindest in der Frühling-Herbst-Wintersaison, im Sommer wird sich das zeigen – einen Joker gezogen. Ich sitze nämlich jetzt mit Elbblick. Sehr schön. Früher hatte ich nämlich den dunkelsten Platz überhaupt (hat auch Vorteile – der Mitarbeiter funktioniert von 4 Uhr morgens bis 22 Uhr abends, Sommers wie Winters gleich gut 😉 ). Die neue Etage gefällt mir ebenfalls. Früher waren wir im 5. Stock, direkt unterm Dach und es war entsprechend heiß (nein, die Klimaanlage hat nicht wirklich was genützt. Im Sommer hatten wir stets 35°C aufwärts. Da kamen die grauen Zellen richtig gut in Wallung. :D), jetzt sind wir im 1. Stock, die Regale sind niedriger (=mehr Luftzirkulation =eine Chance für die Klimaanlage) und, das Beste: Die Zeit, die man zur Bushaltestelle braucht, verkürzt sich um mindestens 2 Minuten.

Die Chefs und Kollegen mag ich noch nicht einschätzen. Tatsache ist jedoch eine Fluktuation von etwa 80% in den letzten zwei Jahren. Viel. Viel zu viel. Heute sind mir auch einige Gründe dafür klar geworden. Die Arbeitsbelastung scheint wirklich recht hoch zu sein. Darauf deutet zumindest die Tatsache hin, dass, neben der allgemein Üblichen „Am-ersten-Tag-sitzt-man-praktisch-nur-rum-und-guckt-Löcher-in-die-Luft-weil-natürlich-keiner-Zeit-hat“-Prüfung, die Ablage des Lieblingskollegen in einem wirklich desaströsen Zustand ist. Ich habe mich nämlich, nachdem ich den halben Tag so rumgammelte, vor lauter Langeweile freiwillig zur Kontoauszugsablage gemeldet. Tjoar.. desaströs eben… wir sprechen hier von vier Monaten, die die Kontoauszüge nicht abgelegt waren. Von einer Prüfung oder gar Buchung ganz zu schweigen. Und eigentlich ist genau dieser Kollege sogar ein sehr korrekter (einer der wenigen, die ich noch kenne 😉 ). Da muss wirklich die Hölle los sein. Gut, wenigstens die Ablage ist dann morgen Abend fertig. Irgendwann im Laufe der Woche bekomme ich dann meine eigenen Schiffchen. Ich wurde bereits über den Innenzustand vorgewarnt, es klingt für mich ja ein wenig nach ausgleichender Gerechtigkeit – ich erinnere mich noch gut an den Buchungszustand meiner alten Schiffe, als ich in Mutterschutz ging. 😉

Insgesamt ein langweiliger Arbeitstag, der genau so war, wie ich ihn erwartet hatte.

Ja, ansonsten bin ich heute spontan alleinerziehende Mutter zweier Kinder geworden. Den Basti hat ein Magen-Darm-Virus flachgelegt (mutmaßlich derselbe, der Annika am Wochenende so arg zugesetzt hat), also durfte ich gleich mal den Notfall-Kita-Abholplan testen. Was soll ich sagen… funktioniert. Bis Mittwoch kann ich dieses System dann perfektionieren. 🙂