Archiv | 10. September 2012

Nachwehen.

Die Leiterin meiner letzten Selbsthilfegruppe meinte ja zu mir, dass ich mit meinem Kind
u-n-b-e-d-i-n-g-t zum Kinderturnen gehen sollte. Weil Annika motorisch so aktiv sei. Als sie erfuhr, dass wir ab August im Kindergarten sind, schlug sie einen Nachmittagskursus vor. Mal abgesehen davon, dass diese Kurse in der Regel spätesten 15:30 beginnen, das Kind aber nunmal bis kurz nach 16 Uhr im Kindergarten ist, fand ich diese Idee schon irgendwie … seltsam. Ich beließ es aber dabei und meldete mich einfach nur nicht an (immer daran denken: Lächeln und winken!).

Rückblickend eine ausgezeichnete Entscheidung. Denn ehrlich, es wird sich sicher wieder ändern, aber zur Zeit ist Annika nach dem Kindergarten einfach nicht in der Lage, noch irgendwelche Herausforderungen zu meistern. Wir können nichtmal mit ihr auf den Spielplatz gehen, obwohl sie die Leute dort kennt und genau weiß, was wo ist. Einfach, weil sie ganz andere Bedürfnisse hat als Toben und Spielen. Wenn Annika nach Hause kommt, möchte sie im Moment einfach nur kuscheln, ruhig spielen, zu Abend essen und dann ins Bett. Der Kindergartentag strengt sie sehr an.

Irgendwann, wenn es besser geworden ist, kann man vielleicht über nachmittägliche Kurse nachdenken. Aber was hat diese Frau – selbst Mutter zweier mittlerweile schulpflichtiger Kinder – seinerzeit eigentlich geritten, mir das quasi sofort aufschwatzen zu wollen?

Man weiß es einfach nicht.

Unternehmungen für verregnete Wochenenden

Der Herbst steht vor der Tür. Und ich mache mir so meine Gedanken.
Wir werden ja in absehbarer Zeit eben nicht mehr den ganzen Tag am Wochende im Freien verbringen können.
Aber sich die ganze Zeit in den vier Wänden selbst wegzuschließen bringt es ja auch nicht und ist dem Familienfrieden auf lange Sicht nicht förderlich. Also, es braucht Alternativen. Kostengünstige!

Indoor-Spielplatz.
Hab ich eigentlich nicht so die große Lust drauf.
In Hamburg kostet so ein Tag Indoor-Spielplatz mal locker 10-15 Euro Eintritt plus Verzehr. (Bin ich eigentlich die einzige, die das ziemlich teuer findet? ) Zumal das ja nun für Unter-3-Jährige auch nicht soooo optimal ist, da sie ja noch gar nicht alle Spielzeuge nutzen können.
Dann gibt es noch die Umsonst-Spielplätze. Beim Pflanzenkölle, bei IKEA, bei Höffner und so weiter. Wobei das ja auch eher eine Aufbewahrungsmöglichkeit für Über-3-jährige ist, damit die Eltern in Ruhe ihren Einkaufswahn leben können. Kann man machen, muss man aber nicht.
Speziell bei IKEA gibt es auch noch das U3-Bällebad, was aber in aller Regel schon nach 10 Minuten nicht mehr spannend fürs Kind ist (vom beaufsichtigenden Erwachsenen ganz zu schweigen..)

Bibliothek.
Eine Möglichkeit, die wir am letzten Samstag schon einmal ausprobieren konnten. In der Hamburger Zentralbibliothek gibt es ein spezielles Angebot für Kinder zwischen 1 und 3 (YES!), das „Goldfischbecken“. Letztlich ein Raum, gepolstert, mit der einen oder anderen Spielmöglichkeit, einem Goldfischfenster, in das sich die Kurzen setzen können und vielen Kinderbüchern zum Anschauen und Vorlesen. Dazu kein Eintritt, eine Cafeteria, die im Vorraum der Bibliothek angesiedelt ist. Insgesamt eine gute Idee, da kann man schon die eine oder andere Stunde totschlagen, das Kind bekommt lose Kontakte zu anderen Kindern. Für Bewegung im Freien muss zwar trotzdem noch gesorgt werden, aber das gilt ja für alle Aktivitäten im Haus. Für die Erwachsenen ist es auch schön, so kommt immer einer von beiden mal dazu, sich in Ruhe neue Bücher aussuchen zu können, während der andere sich intensiv mit dem Nachwuchs beschäftigt. Gekauft.

Ich glaub‘, ich hör‘ nicht recht..

Die Kindergärtnerin hat etwas entdeckt.
Das Kind hört manchmal einfach nicht!
Sie verstehe insbesondere leise Ansprache nicht und reagiere erschreckt, wenn man sie anstupst.
Deswegen munkelt es nun, dass im Kindergarten vermutet wird, sie sei schwerhörig.

Nunja.
Ich behaupte ja, mein Kind ist einfach eine kleine Träumerin und ist dann einfach komplett in sich versunken, wenn sie „nicht hört“.

Vielleicht hat sie auch eine Art Reizüberflutung von den vielen Geräuschen im Kindergarten. Würde mich jedenfalls nicht wundern, ich hab das nämlich auch, wenn ich da bin (einer der Gründe, warum ich NIE Kindergärtnerin werden könnte.) Ich bekomme die Geräuschkulisse nicht hinreichend gefiltert und bin ehrlich froh, wenn ich nach den 5 Minuten Kind-Abgeben wieder draußen bin. Die eineinhalb Wochen Eingewöhnung, in denen ich komplett dabei war, waren für mich sehr belastend. Deswegen war ich auch durchaus dankbar, dass Basti den Eltern-Kind-Ausflug am vergangenen Freitag allein bestritten hat.

Bei mir hört sie in der Regel (wenn sie nicht will, dann natürlich nicht. Klar. :D), auch wenn ich sie leise anspreche. Sie plappert auch wie ein Wasserfall, übt sich in Drei- und Vier-Wortsätzen, macht erste Ansätze für Grammatik. Daher sehe ich keine Anhaltspunkte für eine Schwerhörigkeit. Sie geht offen auf andere zu, quasselt die auch voll und macht nicht den Eindruck, irgendwie aufgrund mangelnder akustischer (oder irgendeiner anderen) Wahrnehmung vorsichtiger, zurückhaltender oder sonstiges zu sein, was ja bei echter Schwerhörigkeit oft anzutreffen ist.

Darüber hinaus ist es natürlich möglich, dass sie aufgrund der zahllosen Infekte, seit sie in den Kindergarten gekommen ist, und den verstopften Nebenhöhlen (Mein Kind sägt im Moment nachts ganze Urwälder zu Zahnstochern *stöhn*) schonmal ein wenig schlechter hört. Für ein paar Tage. Außerdem haben wir ja bald U7, da werde ich dem Arzt diese Vermutung mal unter die Nase reiben. Sicher ist sicher.

Aber sonst.. ich denke, mein Kind hört normal. Wirklich.