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Schön ist es, auf der Welt zu sein, sprach der Igel zu dem Stachelschwein..

Ich mag meine Arbeit. Wirklich. Aber manchmal habe ich den Drang, in eine Tischkante zu beißen, angesichts der übergroßen menschlichen Dummheit, die dabei zuweilen auftritt.
Neueste Schote:
Ich habe am Freitag ein Meeting. Ich weiß das, weil ich meine Emails lese. Auch die, die mich vermeintlich nicht betreffen, weil sie so abwegige Titel wie „SAP-Schulungstermine“ tragen. Diese Email kam Ende Februar. SAP-Schulung mag nett sein, ist aber in diesem Fall nicht für mich. Wir Buchhalter seien zu fortgeschritten dafür, hat der Chef im Interview gesagt.

Na gut, dann betrifft mich das ja nicht. Denke ich, bis ich interessehalber den Zeitplan durchlese und an Tag 5 der Agenda ein zweistündiges Get-Together entdecke. „Zukunft von bestimmten Buchungskreisen“.
Teilnehmer: Lieblingscontroller, Lieblingsconsolidator, Lieblingsconsolidatorchef, Lieblingscontrollerchef, Knoetchen.
Oha.

Erstmal den Lieblingscontroller angerufen. Der fiel aus allen Wolken.
Dann Lieblingsconsolidator angerufen. Joa, ist wohl so, haben wir gemacht. Die Leute von der Insel, aus Singapur und Zypern kommen auch. Aha. Worum es get? Ja, da müssen wir noch ein Vorab-Meeting machen. Hmm, ja gut.
Das war vor gut drei Wochen.

Informationsfluss seither: Nada.

Heute wieder nachgefragt.
Also, was ist nun mit dem Vorabmeeting, Lieblingsconsolidator? Joa, müssen wir noch machen, meint der, und will mit dem Lieblingscontroller schnacken. Jut, sollen die machen, ich hab auch so genug zu tun. Am späten Nachmittag noch einmal kurzen Telefonflausch mit dem Lieblingscontroller – Nö, der Consolidator hat sich nicht gemeldet. Lieblingscontroller hat auch weiterhin keinen Plan, worum es gehen soll, will sich aber melden, falls er was hört. Ja, dann.

Ich liebe stille Post. Vor allem, wenn sie so still ist.

Plan für Morgen, falls bis zur Mittagszeit kein weißer Rauch Klarheit verkündet:
Email an alle, die von uns Hamburgern zum Get-Together kommen und einfach mal blöd fragen, was dat soll. Warum kein offizieller Termin gemacht wird, sondern der Termin in einer an Belanglosigkeit kaum zu unterbietenden Email als Randbemerkung erwähnt wird, obwohl das eine größere Runde mit internationalem Teilnehmerkreis wird. Wohlgemerkt in eine Email, bei der die betroffenen Personen nur in Kopie lesen. Und überhaupt, was wir da besprechen wollen. Ist nämlich schon irgendwie uncool, zu nem auf zwei Stunden festgesetzten Meeting zu gehen und keine Ahnung zu haben, worum es geht. Vorbereitung wird ja ohnehin überbewertet. Das tötet nur die Sponanität und braucht folglich kein Mensch.

Ja, doch, die meiste Zeit hab ich Spaß.

Bin mal eben wech…

Ich bin nicht verstorben noch bin ich grundsätzlich unanwesend, allein der Jahreswechsel macht dem gewöhnlichen Buchhalter wieder mehr Arbeit als gedacht. Im Februar bin ich – so Gott und mein Arbeitgeber willes sind – wieder da!

Dieser Beitrag wurde am 15. Januar 2013 in Arbeitsleben veröffentlicht.

Stille Post

Bei uns auf Arbeit ist es, wie überall, weit verbreitet, Geschäftigkeit vorzutäuschen, um unliebsamen Arbeiten aus dem Weg zu gehen. Ich kann das nur bedingt. Zumindest mag ich nicht tun, als wäre ich zu 150% ausgebucht, wenn es nur 80% sind. Eine Schwäche, ich weiß. Aber was will man machen.

Die Quittung bekam ich die letzten Tage: Ich bin jetzt Freiwillige.

Und das kam so:

Kollegin 1: „Ja, das Rehcnungschreiben bei $Gesellschaft wurde fast ein ganzes Jahr vernachlässigt. Alles lief nur auf Zuruf (unter uns, DAS ist wirklich bescheiden; Anm. von mir), nun müssen wir das aufarbeiten“
Ich *mitfühlend*: „Na, das ist ja ne Riesenaufgabe, vor allem jetzt, wo die F. (hat just gekündigt; Anm. von mir) weg ist.“
Kollegin 1: „Wir haben riesigen Rückstand, und zum Jahresabschluss am 18. muss alles drin sein und A. und ich, wir sind ja beide gerade erst neu dabei.“
Ich: „Ja, das ist nen ganz schöner Hammer, auch mit der Konsolidierung dann.. bekommt ihr denn jemanden neues?“
Kollegin 1: „Ja, die suchen schon. Aber du weißt ja, das geht nicht von jetzt auf gleich.*kurzepause* Hast du nicht Lust, uns zu helfen? *verzweifeltekulleraugen*“
Ich: „Naja, also ich hab 3/4 meiner Abschlüsse am 5. Januar durch. Aber ich habe versprochen, unten im ersten(meine Abteilung) bei der Vorerfassung auszuhelfen. Und überhaupt befürchte ich, dass ich mich mit so einer Aktion für die freie Stelle bewerben würde..“

$Gesellschaft ist eine unmenschliche Geldumschlagstation. Sie macht selbst keinen (großen) Gewinn/Verlust sondern schleust die Kohle nur von A nach B nach C – und zurück. Der dabei entstehende buchhalterische Arbeitsaufwand ist gigantisch und leider auch eintönig. Buchungsmaschinen wären hilfreich, wir haben aber leider nur Buchhalter. Niemand, ich betone NIEMAND, meldet sich jemals freiwillig, um $Gesellschaft zu beackern, da alle um den Aufwand und die ewig gleichen Abläufe wissen.
Dennoch, und das muss man auch sagen, hat es auch seinen Reiz. Wenn man es schafft, das Riesending rund am Laufen zu haben, dann ist das was Tolles. Laufende Abstimmung, Monatsabschluss, Konzernkonsolidierung inklusive.
Überhaupt Konzern. Drecksarbeit – aber sicherer als die Dampfer, die nun nach und nach alle abgewickelt werden und für die es keinen Ersatz vor Ort geben wird. Die Dampfer gehen mittelfristig nach Singapur, der Konzern bleibt in Hamburg.

Dann am Montag früh (jau, ich arbeite auch am 24.12.) im Bus:
Kollegin 2: „Ich habe gehört, du hast dich freiwillig gemeldet, um bei $Gesellschaft aufzuräumen..“
Ich: „…?!“

Tja, nun muss ich wohl mit meinem Chef reden, um nicht „wortbrüchig“ zu werden. Aber erst wenn der Löwenteil meiner Dampfer fertig ist…

Dieser Beitrag wurde am 26. Dezember 2012 in Arbeitsleben veröffentlicht.

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Dieser Beitrag wurde am 18. Dezember 2012 in Arbeitsleben veröffentlicht. Um die Kommentare zu sehen, musst du dein Passwort eingeben.

Knaller des Tages

Ich habe ja zur Zeit eher nicht so viel zu lachen.
Kranker Mann. Krankes Kind. Komplett doof.
Aber heute hatte ich dann doch noch was Lustiges. Ein Telefonat.

Ich: „Chef, ich komme auch den Rest der Woche nicht. Das Kind ist total krank und laut Kinderarzt darf es nicht in die Kita – bis Montag.“
Chef: „Na dann mal gute Besserung. Und erholen Sie sich gut!“
Ich: „Ähh… Chef, das hier ist keine Erholung. Im Gegenteil! Ich würde lieber Arbeiten.
Chef: „Ach, es ist doch bestimmt auch sehr schön!“
Ich:Jep, ist total toll, dreimal in der Nacht vom fiebernden Kind mit Schüttelfrost angekotzt zu werden und daraufhin jedes Mal zunächst das Bett neu zu beziehen, dann das Kind umzukleiden und, vorausgesetzt, das Kleine schläft endlich wieder, sich selbst von den stinkenden Resten des Würfelhustens zu befreien. Das sind echte Elternfreuden! Nee, Chef, hier ists grad überhaupt nicht schön. Aber ist auch nicht so wichtig, wird schon wieder.“
Chef: „Hmm, naja, dann bis nächste Woche.“

Mein Anstand gebot mir, mein irres Kichern zurückzuhalten, bis Cheffe aufgelegt hat.

Jetzt schepperts! – aber nur ganz leise.

Kleine Randnotiv vom Montag:
Vier von sechzig Dampfern haben Insolvenz angemeldet.
Die meisten waren schon durch die erste Schifffahrtskrise 2009 erschüttert worden, die akuelle – wie bereits erwähnt, selbstgemachte – Schifffahrtskrise gab ihnen den Todesstoß. Nun folgen der Notverkauf, die Anleger sollen ihre Ausschütungen zurückzahlen (WTF?!), die Banken werden bedient, den kläglichen Rest bekommen die übrigen Gläubiger. Der Konzern muss horrende Summen abschreiben, weil die Kohle einfach nicht reichen wird. Den Anteilseignern wird nichts bleiben als der Hochglanzprospekt und eine schale Erinnerung.

Wir reihen uns somit hinter den anderen großen Häusern und Reedern ein, die einige ihrer Fonds verloren geben mussten.

Es fegt ein kühler Wind durch die Gänge.

Aber gleichzeitig: 15 neue Dampfer sind im Verlauf der nächsten drei bis sechs Monate avisiert.

Die Arbeit wird uns nicht ausgehen, nur das Fahrwasser wird rauher.

Dieser Beitrag wurde am 31. Oktober 2012 in Arbeitsleben veröffentlicht.

Wandertag – Nachsatz

Wie mir aus zuverlässiger Quelle zu Ohren kam, teilt die Mehrheit der Abteilung meine fehlende Begeisterung für die heiteren Spielchen und die unglaublich heitere Abschlusspolonäse nicht.
Es heißt, der Ausflug sei gemeinhin als „Knaller!“, „Tolle Idee!“ und „Großartig!“ bezeichnet worden. Ohne jede Spur von Sarkasmus.

Oha!

Na, dann wird es ja demnächst weitere dieser heiteren Betriebsausfahrten geben.

Zu trübe

Ich finde meine Kriiichsberichterstattung zu trübe. Arbeit macht auch Spaß.

Heute so:

Maria: (irgendetwas hatte mal wieder nicht geklappt/wurde nicht erklärt o.ä.) „… und wenn man sich dann aufrege, dann sagen alle gleich wieder, ich sei eine Zicke!“
Ich:Loriot: Ach was? Wer sagt das denn?“
Maria: „Na alle! Die denken alle, dass ich voll die Zicke bin (Anm.v.Knoetchen: Das ist nicht meine Grammatik!)!“
Ich: Neeeein, wirklich?! Wieso sollten die das denken?“
Maria: „Na weil ich denen voll auf die Nerven gehe und so. Dabei muss ich das doch wissen!“
Ich: „Da müssen die durch. Du bist eben so wie du bist und damit müssen die anderen auch leben. Das wird schon. *Agathepaua!*“

Danach habe ich mich schmunzelnd hinter meine Monitore verdrückt.

Ich mein‘, was soll man sagen? „Joa, du bist halt ne Zicke. Ist mir auch schon aufgefallen!“? Eher nicht. Die Frau ist sowieso hypernervös und beruflich wenig selbstbewusst, was sie durch ihr Gezicke wohl ausdrückt und zu verstecken versucht. Mit mäßigem Erfolg. Ich bin – persönlich – ja fest überzeugt, dass sie noch nicht angekommen ist und das es vielleicht auch nicht der richtige Arbeitsplatz für sie ist. Sie braucht mehr Struktur und regelmäßig wiederkehrende Aufgaben im Arbeitsalltag als das bei uns der Fall ist. Selbstorganisation am Arbeitsplatz ist, so scheint es, nicht unbedingt ihr Ding.
Vielleicht sollte sie Post verteilen *lol*. Nee, Spaß beiseite.
So wie es jetzt ist, sieht sie auf jeden Fall sehr unzufrieden aus.

Kriiiiiiichserklärung #2

Hah. Heute Voll das Gespräch mit meinem Unter gehabt.

Ergebnis: Najanaja.
Also eigentlich ist alles gut, ich werde entlastet. Was mir nicht gefällt, ist wie diese Entlastung stattfindet. Ich gebe nämlich ein Schiff ab. Finde ich, nunja, naja eben. Ich wollte eigentlich primär Buchhalter sein und nicht mehr und mehr zur Postverteilstelle umfunktioniert werden. Hmm.

Lösung: Erstmal so hinnehmen, aufs Wesentliche konzentrieren, die längst überfällige berufliche Fortbildung vorantreiben und im Anschluss daran mal schauen, wo der Wind uns hintreibt.

Be prepared!