Tag-Archiv | KiTaSuche

Anspruch und Wirklichkeit #3

Und weiter geht’s. Wir suchen immer noch einen KiTaPlatz für unser kleines Mädchen.

Nachdem der Besuch am Montag für mein Bauchgefühl nicht überzeugend war, musste ich zwangsläufig telefonieren, neue KiTas an den Start bringen.

Ich war dabei nicht so wirklich gut, denn Annika torpedierte mein Vorhaben mit Quengelalarm der besonderen Art (Notiz am Rand: Jetzt neu! Letzer Schneidezahn sowie Eckzahn Nr. 1). Aber die KiTas hatten ein Einsehen. Die riefen selbst bei mir an. Sehr freundlich. Falls sich einer fragt wie das geht, das waren dieErgebnisse meines Emailmarathons von vor zwei, drei Wochen. Die Zeit in KiTas läuft langsamer 😉

Gut, heute also der nächste Besichtigungstermin. Die KiTa heißt Rasselbande und liegt in Bahrenfeld, fünf Minuten fußläufig von Bastis Arbeitsstelle.

Vorteile

  • Die Lage ist passabel. Direkt bei Bastis Arbeit, von meiner etwa 20 Minuten mit ÖPNV.
  • Betreuungsschlüssel ok. Sechs Kinder auf einen festen Betreuer. Dazu die üblichen Praktikantinnen (übrigens sehr engagierte zur Zeit, niedlich ^^).
  • Die Öffnungszeiten sind machbar, nicht besonders früh oder spät aber 7:30 bis 17 Uhr sollte gehen.
  • Schöner, (klein-)kindgerechter Außenbereich.
  • angeschlossene Turnhalle, wo die Gruppen wechselweise reinkönnen.
  • Zusatzbeiträge wurden praktisch sofort aufgezeigt (10 Euro für Windeln, 5 Euro für das Frühstück/Kaffee freitags.), ebenfalls wurde auf Regenklamotten und Wechselwäsche, die mitgebracht werden müssen, hingewiesen.
  • Der Sanitärbereich ist ziemlich genial, drei Mini-Klos, Waschbecken für alle samt Stecksystem für die Zahnbürsten. Das Gebäude war früher eine Elementar-Kita (die sind jetzt in einen Neubau umgezogen), deswegen ist das so.
  • regelmäßige Ausflüge zum Volkspark und auf den Wochenmarkt (Einkaufen der Lebensmittel für das freitägliche Frühstück) sind obligatorisch.
  • Kein Lieferservice fürs Mittagessen. In wie weit teilweise vorgekochtes geliefert wird, habe ich aber nicht erfragt.
  • „Fiega“ – Flugzeuge in rauhen Mengen, da eine der Ausflugrichtungen unseres Airports als auch die Einflugschneise von Airbus da entlang gehen. Aber alles noch in passabler Höhe, so dass die Lärmbelästigung praktisch nicht vorhanden ist (es sei denn, es kommt mal wieder ein Beluga vorbei.) Das Kind war begeistert.
  • Es wurde angeboten, dass Annika und ich noch eine Weile auf dem Kita-eigenen Spielplatz spielen können („schauki!“). Das haben wir natürlich wahrgenommen. 🙂

Nachteile

  • Die Lage ist passabel. Direkt bei Bastis Arbeit, von meiner etwa 20 Minuten mit ÖPNV.
  • Betreuungsschlüssel ok. Sechs Kinder auf einen festen Betreuer. Dazu die üblichen Praktikantinnen.
  • Schließzeiten. Wie gehabt, im Sommer drei Wochen, Weihnachten eine Woche, Brückentage.
Ich weiß auch nicht recht. Bei den letzten Kitas (auch der kleinen in Altona) bin ich immer mit einem Hmm- oder gar Neeeeee- Gefühl raus. Hier war ein leises Ja von meinem Bauch zu hören. Blöd nur, dass ich es nicht begründen kann. Vielleicht fällt mir ja noch was ein.
Die nächsten Besichtigungstermine sind Anfang Mai, diesmal hab ich zwei Kitas der Vereinigung ausgewählt.. stay tuned 😀

Anspruch und Wirklichkeit #2

Teil 2 unser Serie: KiTa-Platz-Suche für Annika.

Zwei Termine standen auf dem Plan:
Die Kita Sonne-Mond-und-Sterne und die Kita Zwergenaufstand.

Zwei Kitas mit privatem Träger. Erstere ging aus einer Tagesmutterverbindung hervor, zweitere aus einer Elterninitiative (?).

Fangen wir mit der Sonne-Mond-und-Sterne Kita an.

Vorteile

  • astreiner Betreuungsschlüssel (3 Erzieherinnen auf 15 Kinder, dazu dann noch 3 Praktikantinnen der nahegelegenen Erzieherfachschule jeweils für zwei Tage)
  • insgesamt toll. 🙂

Nachteile

  • Schließzeiten (die 3 Wochen im Sommer sind für mich ok, was aber leider Gottes gar nicht geht ist Weihnachten – Neujahr. Da ist HighNoon in der Buchhaltung, und in Bastis Unternehmen auch)
  • Betreuungszeiten ( 8-16 Uhr.) Kein früheres Hinbringen möglich. Ergo – ich müsste alles machen, sowohl hinbringen als auch abholen. Das schafft Basti nämlich nicht. Da wir kein zweites Auto haben und auch nicht anschaffen werden, müsste ich folglich zweimal täglich mit Kleinkind durch den dicksten ÖPNV-Berufsverkehr pendeln. Na, herzlichen Glückwunsch!
  • Die Lage. In Altona, aber ziemlich weit ab vom Stich. Um die Zeiten zu halten müsste ich mir da ein Fahrrad hinstellen und dann quer Feld ein – soweit das in der Stadt möglich ist – den Elbberg rauf (abends) und runter (morgens) radeln. Naja, ich sollte eh mehr Sport machen..
  • Die Kita hat keinen dollen Auslauf, der Hof ist ziemlich eng und dunkel. Aber sie gehen wohl täglich auf die Spielplätze der Umgebung.

Schweren Herzens und nach langem Ringen habe ich mich von den Nachteilen überzeugen lassen und abgesagt. Das geht zeitlich einfach nicht und ich möchte mich auch nicht zerreißen müssen. 🙁 Der Betreuungsschlüssel ist aber grandios für Hamburger Verhältnisse.

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Die zweite Kita, gestern, heißt Zwergenaufstand.

Vorteile

  • Gute Lage, direkt an Bastis Arbeitsweg. Nicht zu weit von meiner Arbeit.

Nachteile

  • Betreuungsschlüssel. 2 Erzieherinnen auf 16 Kinder. Aufhübschung der Quote durch eine BFDlerin (ehemalig Frewilliges soziales Jahr). Will heißen, im Zweifel komplett unqualifiziert. Da kann ich mich auch hinhocken und die Kids bespaßen. Aber sind günstige Kräfte.
  • Schließzeiten. Wie die Sonne-Mond-und-Sterne-Kita.
  • Auslauf mikroskopisch. Garten ungepflegt (ich bin da vielleicht etwas kleinlich – aber trotzdem. Ist halt so.)
  • Zusatzbeitrag (immerhin 25 Euro/Monat zusätzlich zu den normalen Gebühren von knapp 400 Euro) wurde erst auf Nachfrage hin überhaupt erwähnt. Danke, sehr freundlich.
  • Sie gehen einmal die Woche in den Wald. Kein Nachteil? Doch. Wer den Hamburger Volkspark ernsthaft als „Wald“ bezeichnet, bekommt von mir ein dickes, dickes Minus. Aber klingt toll, gell ^^.
  • Verschwurbelte Formulierungen, Heraushängenlassen von Selbstverständlichkeiten (u.a. „liebevolles, aufmerksames Wickeln“, „gemütliches Frühstück“, „lustiger Morgenkreis“, „leckeres Mittagessen“, „Bildungszeit“ *würg* – und mein Liebling „pädagogisch begleitetes Freispiel“). Soll das vom Wesentlichen ablenken, haben die was zu verbergen? Ich weiß nicht, wie das im Allgemeinen so gesehen wird, aber nach meinem Kenntnisstand bedeutet Fremdbetreuung für Unter-3-Jährige im Normalfall Stress. Man muss das Beste daraus machen, klar, aber versuchen, mich mit Wellness-Geblubber darüber hinweg zu täuschen, sollte man nicht. *hmpf*

Gesamteindruck hier: Mehr Schein als Sein. Lassen wir besser..

Ha!

Nachdem ich schon auf Telefonterror umsteigen wollte, weil irgendwie sämtliche (!) KiTas, die ich angeschrieben habe, nicht auf Emails reagierten (wozu geben die dann ihre Emailadresse an, hmm?! Sollen se doch gleich nur die Telefonnummer angeben.), kam heute doch noch was.

Eine ziemlich kleine KiTa antwortete. Drei freie Plätze für den Sommer haben sie. Schön.

Was ich schon weiß: Die haben nicht ganz so viele Kinder, wie die letzten Häuser, die ich besucht habe. Außerdem sind sie irgendwie auf Initiative einiger Tagesmütter entstanden. Das merkt man sowohl am Internet-Auftritt als auch an der Zeit, zu der Emails beantwortet werden … 21:30 Uhr. Das spricht für Initiative und Einsatz – hoffentlich ist das im „real life“ bei den Kindern auch so. 🙂

Ein kleiner Wehrmutstropfen für mich: Die Kita liegt nicht ganz so dicht an meiner Arbeitsstelle, wie ich mir das wünschen würde. Sie haben auch relativ enge Öffnungszeiten, so dass ich mich ganz schön strecken müsste, um es zu schaffen. Aber es ist machbar, darum werden wir uns das demnächst mal anschauen.

Anspruch und Wirklichkeit #1

Das Projekt: Wir suchen eine KiTa für Annika.

Heute besuchten wir das Kinderhaus Goethestraße des freien Trägers Sternipark e.V., die haben noch zwei Krippenplätze für den Sommer frei.

Positiv war zu bemerken:
1. Die Kinder sind in festen Gruppen untergebracht, die auch für Projekte o.ä. nicht aufgelöst werden. Ich finde das gut, denn im Gegensatz zur offenen Arbeit wird den Kindern eine feste, quasi „familiäre“, Struktur gegeben, in der sie den Tag verbringen.
2. Die Kinder dürfen Mittags schlafen, so lange sie wollen. Das ist zwar ein zweischneidiges Schwert, weil ja dadurch ein ständiges Gewusel herrscht, aber grundsätzlich eine nette Sache. Man müsste das mal in der Umsetzung sehen, aber so lang waren wir nicht dort.
Auch toll ist, dass auch die Kinder im Elementarbereich eine Mittagsruhe halten. Das ist ein Punkt, der mir persönlich irgendwie wichtig ist.. (obwohl Annika ja noch nicht so alt ist..)
3. Die Gruppengröße im Krippenbereich ist mit 14 bis 16 Kindern besser als anderswo.

Negativ hingegen fiel mir auf:
1. Die Gruppen waren zwar klein aber der Betreuungsschlüssel.. HERRJE! Zwei Erzieherinnen auf 14 bis 16 Kinder (in einer Gruppe war es eine Erzieherin mehr, da dort noch zwei Krabbelkinder unter einem Jahr betreut wurden..) ist im Krippenbereich zu wenig. Da hilft auch die eine Praktikantin nichts mehr, da diese ja nach 6 -8 Wochen wieder geht und somit nicht kontinuierlich DA ist.
Man konnte auch den Erzieherinnenmangel ganz gut erkennen, die Kinder schienen vielfach einfach sich selbst überlassen… dazu passte auch die Ansage der Mitarbeiterin, die uns führte, dass viel Wert auf das „freie Spiel“ gelegt werde. Freies Spiel, ja bitte, aber nicht so..
2. Überhaupt schien es mir, dass diese Kita viel zu viele Kinder beherbergt. 3 Krippengruppen, 4 Elementargruppen. Es war viel zu eng.
3. Der an der Kita angeschlossene Spielplatz wirkte trostlos.. kein Klettergerüst, keine Rutsche, nur eine kleine Rampe und „Häuschen“. Ich weiß nicht, ob das jetzt modern ist, aber Klettern finde ich persönlich recht wichtig für die kindliche Entwicklung, gerade im Elementaralter (in der Krippe muss das nicht unbedingt. Aber wir denken ja auch für die Zukunft..).
4. Überhaupt Bewegung. Die KiTa besitzt, sage und schreibe, EINEN Bewegungsraum. Auf über 100 Kinder! Mit dem nachvollziehbaren Ergebnis, dass jede Gruppe wöchentlich genau ein Mal für eine Stunde in den Bewegungsraum „darf“. Gleiches gilt für den unter 3. beschriebenen Spielplatz, der auch im Schichtverfahren genutzt wird (bzw. die Elementargruppen gehen wohl auf einen öffentlichen Spielplatz in der Nähe… aber wie oft das passiert, fragte ich besser nicht.. bei dem Betreuungsschlüssel.. *lol*)
5. Es wurde besonders betont, dass etwa alle zwei Wochen eine „Kunstpädagogin“ mit den Kindern malt und eine „Musikpädagogin, die auch die Ausbildung für Musikgarten hat“ mit den Kindern singt. Meine spontane Frage, ob denn die Erzieherinnen nicht mit den Kindern malten und sängen wurde etwas hilflos mit „die haben ja auch andere Materialien“ beantwortet. Naaaja..
6. „bilinguale Erziehung“. Ein großes Thema allerorten. Mein Kind hat zwei deutschsprachige Elternteile und ich strebe trotz passabler Englischkenntnisse nicht an, mit ihr Englisch zu sprechen. Dennoch scheint es unvermeidlich, dass im Elementarbereich eine Erzieherin mit den Kindern Englisch spricht. Immerhin nicht in der Krippe (was, wie ich finde, irgendwie inkonsequent ist. Wenn, dann bitte ganz..). Förderwahn lässt grüßen.
7. Die KiTa ist in einer Stadtvilla untergebracht. Entsprechend gibt es vier Etagen, die durch Treppen verbunden sind. Ohne Fallschutzgitter. In einer Krippe!! Die Vorstellung, dass mein Kind da mit 15 anderen gleichzeitig, nur beobachtet von zwei Erzieherinnen, die Treppen rauf und runter spurtet behagt mir WIRKLICH nicht (und sie kann gut Treppen laufen, notfalls auch alleine..)
8. Vom vermeintlich reformpädagogischen Konzept der KiTa war nichts, aber auch GAR NICHTS zu erkennen. Bei dem Betreuungsschlüssel auch kein Wunder.
9. Wie schon bei einer anderen Kita zuvor, drehte sich in der Führung zu viel ums Essen. Ganz ehrlich, es ist überflüssig, zu erwähnen, man würde den Kindern vollwertige Kost servieren. JA, WAS DENN SONST?! Fastfood?
Tartex-Tage sind mir genauso suspekt wie auch die Info, dass es nur Rind- und Geflügelfleisch gäbe..
Da rettete auch der Hinweis darauf, dass der Caterer (überhaupt Catering – wenn die ein oder zwei Gruppen weniger hätten, wäre sogar Platz für eine Küche gewesen… aber bringt natürlich kein Geld, ne ^^) selbstverständlich bio koche, nichts.
10. Als gut-informierter Internetjunkie habe ich mir natürlich angesehen, wie andere Menschen die Kita so bewerten. Die Bewertungen gehen weit auseinander, einige sind mit der Anzahl der Betreuerinnen und dem vermeintlich permanenten Personalwechsel sehr unzufrieden. Darauf habe ich die Führerin auch gleich angesprochen und gefragt, ob denn die Wechselhäufgkeit wirklich so ist. Dass sie es bestreiten würde, war eh klar, es ging mir mehr um die Reaktion… und es kam ein gequältes Lächeln und „Na fragen sie doch mal, wie das bei anderen Trägern ist!“ Ähhh.. jaaa… danke. Wie es bei anderen Trägern ist, frage ich die dann selbst. Bei euch denke ich mir einfach meinen Teil.

Annika fand es sehr spannend und war schon nach fünf Minuten ins Gewusel der Krippengruppe eingetaucht. Sie guckte ein paar Mal, ob ich auch noch da bin, aber sonst fand sie es ziemlich toll.
Ich leider so gar nicht. Mein Bauchgefühl wollte die ganze Zeit nur weglaufen (und das ist nicht die erste Kita, die ich von innen gesehen habe..). Folglich wird das nicht die KiTa, in die ich mein Kind mit ruhigem Gewissen gebe.

Next time better luck.