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Latente Minderwertigkeitskomplexe

Ich habe jetzt wieder Kollegen. Endlich mal ein anderes Thema.

Also, wir sitzen im Büro in „Tischgruppen“ zusammen. Immer vier Leute. In meiner Tischgruppe sitzen neben mir noch meine Kollegin Maria, dann Henna und Alex. Alex und Henna sind die Assis der Abteilung, unterstützen alles und jeden, überwachen die Klassenkasse (großer Tresor, in dem regelmäßig einige Tausend Euro lagern sowie – viel wichtiger – die Schiffszertifikate; wer die hat, dem gehören die Kutter) und sind auch sonst für alles Organisatorische zuständig. Maria hat im Prinzip den gleich Job wie ich. Sie ist Buchhalterin. Und nebenher Muddi eines 2,5jährigen Jungen. Was uns unterscheidet ist, dass sie Vollzeit arbeitet und ich nur 30 Stunden.

Maria ist ein bißchen merkwürdig. Ich kann es nicht begründen kann, denn sie ist – an und für sich – freundlich, aufgeschlossen, wissbegierig. Also nett. Aber sie hat etwas an sich, das ist komisch. Ich kann mit ihr überhaupt nichts anfangen. Vielleicht legt sich das noch, wir sind ja beide „neu“, man muss sich ja immer erst einmal einarbeiten. Ma nweiß es nicht.
Auf jeden Fall ist es so, dass Maria anscheinend latent einige mittelgroße Minderwertigkeitskomlexe mit sich herumträgt. Zwei davon habe ich bereits gefunden.
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Nachwehen.

Die Leiterin meiner letzten Selbsthilfegruppe meinte ja zu mir, dass ich mit meinem Kind
u-n-b-e-d-i-n-g-t zum Kinderturnen gehen sollte. Weil Annika motorisch so aktiv sei. Als sie erfuhr, dass wir ab August im Kindergarten sind, schlug sie einen Nachmittagskursus vor. Mal abgesehen davon, dass diese Kurse in der Regel spätesten 15:30 beginnen, das Kind aber nunmal bis kurz nach 16 Uhr im Kindergarten ist, fand ich diese Idee schon irgendwie … seltsam. Ich beließ es aber dabei und meldete mich einfach nur nicht an (immer daran denken: Lächeln und winken!).

Rückblickend eine ausgezeichnete Entscheidung. Denn ehrlich, es wird sich sicher wieder ändern, aber zur Zeit ist Annika nach dem Kindergarten einfach nicht in der Lage, noch irgendwelche Herausforderungen zu meistern. Wir können nichtmal mit ihr auf den Spielplatz gehen, obwohl sie die Leute dort kennt und genau weiß, was wo ist. Einfach, weil sie ganz andere Bedürfnisse hat als Toben und Spielen. Wenn Annika nach Hause kommt, möchte sie im Moment einfach nur kuscheln, ruhig spielen, zu Abend essen und dann ins Bett. Der Kindergartentag strengt sie sehr an.

Irgendwann, wenn es besser geworden ist, kann man vielleicht über nachmittägliche Kurse nachdenken. Aber was hat diese Frau – selbst Mutter zweier mittlerweile schulpflichtiger Kinder – seinerzeit eigentlich geritten, mir das quasi sofort aufschwatzen zu wollen?

Man weiß es einfach nicht.

Ich Grobian, ich!

Neulich, mal wieder auf dem Spielplatz:

Mutti: „Wann kommt deine eigentlich in den Kindergarten?“
Ich: „Im August ist Eingewöhnung und ab September arbeite ich dann wieder“
Mutti: „Oah, hast du es gut, dann hast du ja Zeit.“
Ich: „Hmm? Willst du mir erzählen, dass ich auf Arbeit Däumchen drehen werde? Naja, ich denke, das wird gerade in der Anfangszeit schon eine Umstellung..“
Mutti: „Ja, aber guck mal, mein T. (ist ein dreiviertel Jahr älter als Annika, Anm.von mir), der kommt erst nächsten Herbst in den Kindergarten. DAS wird anstrengend…“
Ich: Erwartest du jetzt ernsthaft, dass ich dich bedauere?! *augenzwinkernd* Naja, das ist ja nun eindeutig deine eigene Entscheidung..“
Mutti: „*schmallippig* Stimmt auch wieder.“

Ich weiß, ich war gemein. Es ist sicher sehr anstrengend ein 2,5- 3,5jähriges Kind zu Hause zu erziehen. Vielleicht auch anstrengender, als wenn die Kurzen dann schon im Kindergarten sind und man selbst wieder arbeitet. Weiß ich nicht.
Aber ganz ehrlich: Bemitleiden muss ich ja nun wirklich niemanden für seine Lebensentscheidungen. Ich möchte ja auch keine Beileidsbekundungen dafür, dass ich wieder arbeite. Zumal sie es ja jederzeit ändern könnte.. *ts*

Erdbeer…quark!

Gestern auf dem Spielplatz gab es Erdbeeren für alle! Eine Mutter hatte eine große Schüssel mitgebracht und erklärt, ihre Verwandtschaft habe amWochenende ein Vielfaches davon im Alten Land gepflückt und bei ihr abgeladen..

Die Erdbeeren waren ziemlich lecker und für die derzeitige Wetterlage auch recht süß. Ich habe noch ein wenig mit den Kids im Sand gespielt (keine Angst, ich mutiere nicht zur Vorzeigemuddi, ich habe nur selbst auch Spaß in der Sandkiste. Ich könnte stundenlang darin wühlen ^^), während die anderen Muttis miteinander quatschten:

Muddi 1: „Boah! Das sind die leckersten Erdbeeren die ich je gegessen habe! Die sind so süß, die muss man ja nicht mal zuckern…“
Ich: Also, ich weiß ja nicht, was du sonst so für Erdbeeren isst – aber ganz ehrlich, etwas Zucker könnten die hier schon noch vertragen…
Muddi 1: „Dagegen sind die Erdbeeren von Penny echt gar nichts..“
Ich: Ach nee?
Muddi 1: „Was haben die denn gekostet?“
Muddi 2: „Meine Verwandten meinten, 3 Euro pro Kilo..“
Muddi 1: „Boah! Nur drei Euro? Das ist ja richtig günstig!“
Ich: Häh? Schonmal den Preisverfall bei Erdbeeren in den letzten zwei Wochen beobachtet? Selbst Lidl hat sich anscheinend aus dem Erdbeergeschäft zurück gezogen, weil es zu ruinös geworden ist (die verkauften letzen Freitag 500g zu 69 Cent!!)
Muddi 1: „Letzte Woche habe ich auf dem Wochenmarkt, da habe ich für 250g drei Euro bezahlt…“
Ich: Also, ich war letzte Woche auch auf dem Wochenmarkt und da gab es 500g Erdbeeren zu 1,40 EUR. Entweder du erzählst Mist oder du hast Himbeeren gekauft..
Muddi 1: „… und die vom Erdbeerhof Glantz, die sind nichtmal süß und kosten 5,90 EUR pro Kilo!!“
Ich: Also letzten Freitag hast du Erdbeeren von uns gekostet und die als süß bezeichnet.. die waren übrigens von Glantz..

Ich bin übrigens bedeutend besser geworden, was meinen neutralen Gesichtsausdruck angeht 😉

Später dann…

Muddi 3: „Ich muss unbedingt ins Alte Land fahren und Erdbeeren pflücken, die sind SO lecker!! Und die fahren da mit Bussen aufs Feld, so groß ist das!“
Muddi 1: „Ich auch! Am besten gleich morgen nachmittag, dann ist der T. bei der Oma. Mit dem kann man da eh nicht hingehen, der ist SO schlimm in letzter Zeit..“
(Anmerkung: Der Junge ist ein ganz friedlicher, aber er will halt ab und an mal Aufmerksamkeit und lässt Muddi dann nicht auf der Bank sitzen und mit anderen plaudern. Er ist 2 1/4.)
Ich: Stimmt, deine Schwiegereltern waren ja die letzten drei Wochen in der Türkei, da hattest du keine nachmittäglichen Freizeiten. 😉
Muddi 3: „Aber du kannst ihn doch mitnehmen, Eimer in die Hand und dann kann er auch pflücken.“
Muddi 1: „Nee, das geht nicht. Der läuft doch weg, den finde ich nie wieder…“
Ich: Nicht wieder finden. Auf einem Erdbeerfeld *rofl*
Muddi 3: Muddi 2, du kommst doch auch mit?“
Muddi 2: „Ich muss da arbeiten? Und eigentlich hab ich auch keine Lust..“
Muddi 3: „Hmm..*zu mir* Und was ist mit euch?“
Ich: „Nee danke.“

Achja, ich hab heute mal Erdbeeren gekauft, beim Erdbeerhof Glantz. 1,5 Kilo für 5,90 EUR. Frisch gepflückt von heute morgen. Und dann habe ich nachgedacht. Das sind pro Kilo knapp 4 Euro. Will heißen, 1 Euro mehr als selbst gepflückte. Und für diesen Euro fahre ich 30km ins Alte Land (Fahrtkosten HVV für ne Tageskarte im Großbereich 5,60 EUR, Spritkosten k.A.) und zurück um mich dann mit dem Eimer aufs Feld zu setzen. Wieviele Eimer soll ich denn da sammeln, um das wieder rauszuholen?! Wenn ich da in der Nähe(!) wohne oder zufällig vorbei fahre, okeee, kann man machen. Aber extra nur dafür hinjuckeln? Macht das wirklich Sinn?

Böse, böse..

Heute auf dem Spielplatz, ein großer Aufreger, man möchte fast sagen – ein Skandal!

Die Zwillingsmutti hat eines ihrer beiden Mädchen in den Busch pinkeln lassen. Die (sollen) nämlich gerade trocken werden und haben deswegen keine Windeln an. Nun musste die eine aber gerade. Und soweit ich weiß, haben die etwa 10 bis 15 Minuten Heimweg. Möglicherweise zuviel für eine bis Ultimo gefüllte Kleinkindblase.

Nun hat niemand von dieser Mutti erwartet, dass die SOWAS tun würde. (man muss dazu sagen, die Zwillingsmutti ist ziemlich überkorrekt, manchmal.) Also echt mal. Die anwesenden Muttis hätten vermutlich ihre Kinder eingepackt, wären nach Hause gelaufen,hätten sie dort neu eingekleidet um dann wieder zurück zu laufen. Auf jeden Fall hätten sie ihre Kinder nie in den Busch pinkeln lassen, dass sei ja eklig. Überhaupt solle sich die Zwillingsmutti was schämen.

Gut, denk ich mir, dann sollten sich bitte die Generationen von Eltern, die ihre Kinder im Notfall (alles andere ist wirklich unangebracht) in diesen oder einen anderen Busch pieseln ließen, nachträglich bitterlich schämen. Mit Bereuen bitte! Das ist nämlich was böses.

Soweit die neuesten Nachrichten (das Kind pinkelte am Freitag in den Busch), die ich heute von den Lästerschwestern des Spielplatz erhielt. Die haben nämlich auch keine anderen Hobbys als über vermeintliche Unzulänglichkeiten dritter herzuziehen. Ist aber lustig, ihnen zuzuhören. 😉

Sommer, Sonne, Lästerzeit.

Ziggentärroar

Auf unserem örtlichen Kinderspielplatz (U3) gibt es dankenswerter Weise zahlreiche Bänke. Leider stehen diese ab Mittag in der vollen Sonne (so die Sonne scheint) und es wird mithin drückend heiß darauf. Ich weiß wovon ich spreche *ächz*. Gegen 15 Uhr erreicht der Schatten dann aber doch noch die erste Bank. Bis 17 Uhr sind 2 Bänke schattig. Der Trick besteht also darin, diese Bänke frühzeitig zu okkupieren oder sich auf den Rand des schattigen Sandkastens zu setzen. Ich hatte gestern Glück und habe die beste Bank erwischt. Somit saß ich bereits gemütlich im Schatten, konnte den SPIEGEL von vor zwei Wochen lesen und das Treiben auf dem Spielplatz bewundern.

Auf der Bank neben mir (Merke: zweitschattigste Bank 😉 ) hatte eine Mutter ihre Tasche hingestellt und sich dann wieder in die Buddelkiste verzogen, um mit ihrem Kind zu spielen. Zwei andere Mütter kamen, sahen die Bank, setzten die Tasche beiseite und nahmen Platz. Das fand die erste Mutti ganz schlimm. Die beiden hatten ihre Tasche berührt! Und überhaupt hatte sie die Bank reserviert für ihre Freundin, die gleich käme! Es entspann sich ein etwa fünfminütiges Wortgefecht. Auf den Hinweis der beiden anderen Mütter, dass wir hier auf einem Spielplatz seien und nicht auf Mallorca wurde die erste Muddi zunehmend ungehaltener. Sie pochte auf das Recht der ersten Tasche und wollte die beiden anderen auf eine der Sonnenbänke komplementieren. Ich hatte schon eine gewisse Grundangst, sie würde die anderen Muttis zeitnah anschreien. Die anderen Muttis teilten meine Angst anscheinend, fanden es irgendwann zu affig und setzten sich auf den Buddelkastenrand, wo sie dann noch kopfschüttelnd etwas weitertuschelten. Warum sie sich nicht einfach auf meine Bank mitsetzten (war frei 😉 ), weiß ich nicht. Vermutlich wollten sie auf eine potentielle weitere Konfrontation verzichten.
Kurze Zeit später kamen dann auch besagte Freundinnen und nahmen freudig Platz. Die Mutter, die reserviert hatte, erzählte dann noch aufgeregt von ihrem Kampf um die Bank bevor die drei in den üblichen Redeschwall von (Ein-)Schlafdrama über Schuhkauf für die Knirpse(Hö?) bis hin zu Krankheiten („Der T. der hat jetzt wieder so Pickelchen“), Arztbesuchen („Ich war beim Bolm (örtlicher Kinderarzt, Anm. d. Red.), der hat gemeint, das geht von allein wieder weg… aber ich hab trotzdem Salbe gekauft. Die wirkt auch!“) und Impfungen/Nicht-Impfungen.

Ich weiß nicht, was in diese Mutter gefahren war. Eigentlich geht es auf diesem Spielplatz recht entspannt zu, jeder achtet auf jeden und passt auf, dass nichts und niemand abhanden kommt, weinende Kinder werden auch mal von fremden Muttis getröstet, etc. pp.

Vielleicht war es ein Anfall von akutem Sonnenstich, vielleicht auch nur eine schwangerschaftbedingte Hormonschwankung (so der Bauch kein Rest vom Winterspeck ist). Normal im Sinne von, auf diesem Spielplatz üblich, war das jedenfalls nicht.

Heute so: Schon besser!

Nachdem ich letzte Woche ja einigermaßen angenervt aus der Spielgruppe kam, bin ich heute wieder hin. Mit Bauchgrummeln und dem vermeintlich aggressiven Kind.

Annika war heute wieder lieb, dafür hat das Kind von Oberlehrermuddi heute alle zum Scheisselkram machen angestiftet. Sie war entsetzt! Ich konnte mir gerade noch auf die Zunge beißen, um ihr nicht vorzuschlagen, es doch mal mit einem „Nein!“ zu versuchen. *gnihihi*

Leider war der Rest der Stunde nicht sooo witzig, wie es sich andeutete. Zunächst mussten wir über ein Fußballspiel sprechen (Merke: Gestern Abend spielte Bayern gegen Real Madrid). Meine Lieblingsmuddi bedauerte es so sehr, dass sie den Dienstagsfilm deswegen nicht sehen konnte. Was ein Jammer! Gut, aber Allgemeinplätze kann ich auch, also mischte ich mit meinem Halbwissen über den HSV inklusive Abstiegskampf mit. Beim Eishockey, bzw der Diskussion über die Eintrittspreise dort, musste ich dann allerdings doch passen.

Irgendwann driftete das Gespräch zurück zum Thema Kinder. Ich dachte ja, ab einem gewissen Alter des Kindes ist das Thema Schlaf gefrühstückt und jeder weiß, dass Kinder nunmal nicht schlafen, wie wir das gern hätten und dass es keine Patentrezepte gibt. Irrtum! Ganz großer Irrtum!

Das Gespräch kann ich leider nicht mehr komplett wiedergeben, es war zu verstörend für mich. Fest steht offenbar, dass alle anderen Muddis in der Gruppe ihre Kinder regelmäßig 10 bis 15 Minuten brüllen lassen, weil die anders nicht einschlafen. Das sind Kinder zwischen 12 und 14 Monaten. Ich wollte fragen, warum sie das tun, aber ich ließ es. Die zentrale Erkenntnis war wohl, dass die Kinder zu viel Nähe bekämen und deswegen ihre Mütter auslachten, wenn diese zurück ans Kinderbett eilten. Aha!

Ich habe meine Lektionen im Geiste wiederholt und ein gleichmütig-interessiertes-verständnisvolles Gesicht gemacht. Allerdings habe ich in der Zeit meinem Kind 3/4 ihrer Gurke und zwei Keks weggefressen (mit was zu Essen im Mund, kann man schlecht sprechen^^). Nun hoffe ich inständig, dass die Kinder demnächst alle wieder gut schlafen und wir das Thema nie-nicht-niemals wieder besprechen müssen. Bäh! Aber Selbstdisziplin: Klasse!

 

Ich koche…

Mir wurde heute erklärt, dass mein Kind übermäßig aggressiv sei! Und dass ich ihr das gefälligst zu verbieten habe! Denn das ginge ja gar nicht!

Nunja.
Annika „haut“ in der Tat manchmal andere Kinder in sozialen Situationen, wenn sie befürchtet, dass ihr etwas weggenommen werden soll. Sie hält dann den betreffenden Gegenstand fest, dreht dem „Angreifer“ den Rücken zu und fuchtelt mit dem Arm in seine Richtung – und trifft halt auch gelegentlich. Ich dulde das bislang, denn es ist offensichtlich (dachte ich bisher) eine Form von Verteidigung. Sie geht keine anderen Kinder offensiv an und haut sie, das würde ich auch unterbinden, sondern sie versucht, sie auf Abstand zu halten. Das ist in meinen Augen völlig ok, da alterstypisch und eben im Rahmen ihrer Möglichkeiten.

Der anderen Mutter habe ich versucht, das zu erklären und angemerkt, dass ich DIESES Verhalten nicht unterbinden werde, solange mein Kind nicht sich oder andere damit gefährdet oder grundlos aggressiv wird.

Fand sie nicht gut. Überhaupt nicht.

Ich war auch etwas angefressen, da ich nicht angenommen hatte, mich in diesem Alter schon mit derartigen Auswüchsen unser schizophrenen Friede-Freude-Eierkuchen-aber-später-Ellenbogen-raus-Kultur auseinander setzen zu müssen.
Man muss ja beinahe annehmen, dass die Frau noch nie mit ihrem Kind aufm Spielplatz war. Da geht es viel wilder zu, da wird auch mal nachgetreten (wobei das nun auch wieder nicht ok ist, ich habe auch schon fremden Kinder eine Ansage gemacht. Meistens kommt dann aber eh gleich Mutti angelaufen und schimpft ^^) Dort sieht man auch, wer schon im Kindergarten ist oder sich gegen ältere Geschwister behaupten muss. Da wird mit harten Bandagen „gekämpft“ und man muss schon aufpassen, dass der auf Rosen gebettete Einzel-Erstling nicht unter die Räder kommt.

Überhaupt, natürlich könnte ich ihr das Verhalten verbieten. Ein „Nein“ und ein böser Blick würden genügen, da bin ich sicher. Aber was habe ich davon? Diese beiden Dinge sind zur Zeit meine schärfste „Waffe“. Nutze ich das zu häufig in unkritischen Situationen, nutzt sich das sehr schnell ab. Und dann? Genau, dann sitze ich da, halb verzweifelt, halb wütend, weil mein Kind „nicht hört“. So wie diese Muddi heute.

Anderes Thema:
Die gleiche Muddi erklärte dann nur fünf Minuten später, ihr Kind brauche keinen Ball. Wäre ja nicht wichtig. Für ein Mädchen. Eine andere Muddi stimmte gleich zu.

Ich konnte nicht anders… ich musste lächeln und mit dem Kopf schütteln (grober Fehler, ich muss meine Reaktionen unbedingt besser kontrollieren). Das wurde natürlich bemerkt, so dass ich gezwungen war, mich zu erklären. Ich meinte also, dass ich überzeugt bin, dass jedes Kind einen Ball braucht. Nicht unbedingt einen Fußball in der Wohnung aber ein kleiner weicher Ball geht da auch, oder aber wenigstens für draußen einen schönen. Wieder missgünstiges Raunen. Vermutlich bin ich nun als Rabenmuddi untendurch. Ist doch auch wahr, mein Kind hat bestimmt fünf Bälle verschiedenster Größe. Sie liebt die Dinger. Als Mädchen. Geht gar nicht.

Ziehe ich diese Leute eigentlich magisch an oder gibt es davon so viele?

Selbsthilfegruppe am Mittwoch

Wir haben ja jetzt nur noch die Mittwochs-Selbsthilfegruppe.
Da fängt es nun nach einiger Eingewöhnung auch an, lustig zu werden.

Zum ersten haben die da einen Sportfimmel. Kinder müssen nämlich, so die allgemeine Meinung, unbedingt zum Mutter-Kind-Turnen gehen. Weil sonst lernen die NIE, wie man schräge Ebenen hochläuft und auf den Spielplätzen ist das ja auch immer ein Defizit, weil es da keine Spielhügel gäbe. Ähhhh… ja. Ich weiß ja, mein Kind ist ausnehmend sportlich und somit kein echter Maßstab. Auf jeden Fall war sie noch nie im Sportkurs sondern immer nur unterwegs.. im Park, auf der Straße, im Garten, auf dem ebenen Spielplatz. Schräge Ebenen läuft sie ohne Probleme hoch wie runter (und das besser als manche Sportgruppenkids *angeb* ). Sie fängt sogar an, selbstständig zu balancieren.. Warum sollte ich mit diesem Kind zum Sport gehen? Bewegung ist etwas natürliches, was ganz von selbst kommt und nichts, was ich Dienstags von 11:15 bis 12:00 mache und sonst nicht. Überhaupt, NOCH kann ich meinem Kind genug Anreize bieten – später, wenn sie sich weiter in diese Richtung entwickelt, vielleicht nicht mehr, aber das werde ich dann schon merken..
Auf jeden Fall kann ich mich immer gerade noch vor den Kursvorschlägen retten. Himmel!

Poltermuddi war auch wieder spaßig… ihr Kind schmierte mit dem mitgebrachten Apfel auf dem Tischtuch herum, sie schimpfte, nahm den Apfel weg und machte die Büchse zu (soweit, so gut). Sie dann so zu uns: „Die versucht immer, so ihren Willen durchzudrücken.“ Ja, bestimmt, so sah das auch aus… (für mich war es eher eine Art ‚Materialerforschung‘ – nicht schön, zugegeben, aber bei Äpfeln gerade noch auszuhalten.)

Dann möchte ich noch erwähnen, dass die Muddi von M. (sehr anhänglicher 1-jähriger) es wirklich JEDE Stunde hinbekommt, alleine aufs Klo zu gehen. Das Problem: Der Kurze kann mit der Trennungssituation in der fremden Umgebung augen- und ohrenscheinlich noch nicht umgehen und weint jedes Mal bitterlich, sobald die Tür hinter Mutti zu fällt. Aber auf die Idee, ihn mitzunehmen (ist ja genug Platz in den Kabinen), kommt sie auch nicht. Hmm…

Henna

Ich weiß ja nicht, wie es für euch ist, aber für mich hat Henna im Wesentlichen zwei Bedeutungen..

Zum Einen ist Henna diese Farbe, die in Indien (oder so?) für abgefahrene Körperkultur verwendet wird.

Zum Anderen ist Henna der Nickname eines kauzigen Menschen aus Köln, der eigentlich Hendrik heißt und, gelinde gesagt, einen an der Waffel hat(te).Ich möchte anmerken: Möglicherweise ist es nur gekränkte Eitelkeit, die da aus mir spricht. Der war aber auch ein Affe! *nachtragendgrummel* (eigentlich bin ich gar nicht so nachtragend – ich musste gerade erstmal überlegen, weswegen ich auf diesen Mann sauer war. 😉 )

Heute dann so aufm Spielplatz:
Andere Muddi: „Hennnnnnaaaa!!!!!!!“
Ich: „?! Wat wie wo WER? Das ist jetzt nicht wahr?! Wie heißt er?“
Andere Muddi: „Er heißt Henner. *deutlichbeton*“
Ich: „Achsooooo…“

Puh, Schwein gehabt. Ich dachte ernsthaft, das sei nun schon ein echter Name.

Auf jeden Fall erwies sich besagte Muddi im Erstgespräch (Themen: Wetter, Laufen lernen, Klettern, Rutschen, Schaukeln.. Muddi-Gespräch eben ^^) als ganz nett und nun werden wir sehen, ob wir sie und Henner nochmal treffen. 🙂