Archiv | Oktober 2012

Jetzt schepperts! – aber nur ganz leise.

Kleine Randnotiv vom Montag:
Vier von sechzig Dampfern haben Insolvenz angemeldet.
Die meisten waren schon durch die erste Schifffahrtskrise 2009 erschüttert worden, die akuelle – wie bereits erwähnt, selbstgemachte – Schifffahrtskrise gab ihnen den Todesstoß. Nun folgen der Notverkauf, die Anleger sollen ihre Ausschütungen zurückzahlen (WTF?!), die Banken werden bedient, den kläglichen Rest bekommen die übrigen Gläubiger. Der Konzern muss horrende Summen abschreiben, weil die Kohle einfach nicht reichen wird. Den Anteilseignern wird nichts bleiben als der Hochglanzprospekt und eine schale Erinnerung.

Wir reihen uns somit hinter den anderen großen Häusern und Reedern ein, die einige ihrer Fonds verloren geben mussten.

Es fegt ein kühler Wind durch die Gänge.

Aber gleichzeitig: 15 neue Dampfer sind im Verlauf der nächsten drei bis sechs Monate avisiert.

Die Arbeit wird uns nicht ausgehen, nur das Fahrwasser wird rauher.

Dieser Beitrag wurde am 31. Oktober 2012 in Arbeitsleben veröffentlicht.

Garten 2012 #20 … und Schluss.

„Ice, ice, Baby.“

Letztes Wochenende hat der Sommer ja noch einmal zugeschlagen. Wir hatten, wie der Rest der Republik sonnige 18 bis 20 Grad und haben noch das eine oder andere im Garten machen können: Häckseln, Brombeerranken schneiden, einfach die Sonne genießen.
Doch letztes Wochenende ist nicht dieses Wochenende und so meinte nun der Winter, auch mal Farbe bekennen zu müssen. In diesem Fall war die Farbe des Tages weiß. Schon am Freitag durfte ich bei leichtem Bodenfrost über mit Raureif bemalte Wiesen laufen aber heute war es doch noch mal einen Tick knackiger.
Der – angekündigte – Frost von -2°C war für uns Zeichen genug, noch mal in den Garten zu gehen, Getränke vor dem Kältetod zu bewahren sowie die Wassergefäße unauffällig zu entleeren.
Es war höchste Zeit, da sogar die Trinkwasservorräte im Gartenhaus leicht angefroren waren. Auf einer offen stehenden Plastikwanne hatten wir eine etwa 3mm dicke Eisschicht, die ich erstmal eintreten musste, um das übrige Wasser auszukippen. Die Pumpe hat alles gut überstanden und überwintert jetzt im Keller. Die große Regenwassertonne haben wir auch noch schnell geleert und gesichert, so dass wir in diesem Jahr wohl erstmals ohne kaputte Tonne durch den Winter kommen werden.
Einen kleinen Verlust mussten wir jedoch schon hinnehmen, ein Y-Stück des Wasserrohres hat es zerfetzt. Nun ja, immer noch besser als wenn wir die Pumpe verloren hätten. ;-).
Ansonsten gab es wenig zu tun.
Ich hab den Sonnenschirm ins Trockene verfrachtet und mit vereinten Kräften haben wir auch unseren Terrassentisch in sein Winterquartier (=Gartenhaus) gebracht.
Danach habe ich noch einmal kurz nach den Brombeeren geschaut, die trugen vergangene Woche noch ganz gut. Allerdings waren die letzten Früchte erwartungsgemäß tiefgefroren.

Ahja, heute war für einige des Vereins wohl noch einmal Arbeitseinsatz. Für uns nicht. Glück gehabt!
Wir sind dann lieber schnell nach Haus gefahren, um unsere Eisfüße und die kalten Hände zu wären.

Morgen dann noch etwas kühler, -4° sind avisiert. Wir sind vorbereitet! Seit vorgestern sogar mit neuen Winterreifen. Das nennt man wohl Punktlandung 🙂

Wandertag – Nachsatz

Wie mir aus zuverlässiger Quelle zu Ohren kam, teilt die Mehrheit der Abteilung meine fehlende Begeisterung für die heiteren Spielchen und die unglaublich heitere Abschlusspolonäse nicht.
Es heißt, der Ausflug sei gemeinhin als „Knaller!“, „Tolle Idee!“ und „Großartig!“ bezeichnet worden. Ohne jede Spur von Sarkasmus.

Oha!

Na, dann wird es ja demnächst weitere dieser heiteren Betriebsausfahrten geben.

Stillen. Ein Resümee

Die Geschichte des Stillens ist eine Geschichte voller Missverständnisse.
Bevor ich ein Kind hatte, dachte ich, Stillen sei ganz leicht. Baby zur Brust führen, den Rest erledigt es selbst. Man kann es eben. Bilder von seelig dreinblickenden Mamis mit ihren satt und zufrieden schlafenden Babys prägten meine Gedankenwelt von und um das Thema. Auch konnte ich mir nie vorstellen, länger als sechs Monate zu stillen. Völlig klar, mit sechs Monaten nimmt das Kind dann die Flasche und bekommt Brei.

Ich wurde eines Besseren belehrt.

Stillen lernen war schwer. Es war schmerzhaft. Es war einfach hochgradig unangenehm. Wider Erwarten hat man die Technik eben nicht sofort drauf – weder als Mutter, noch als Baby. Stattdessen kneift das Kind einfach wild drauf los (Anmerkung: Schon beim ersten Anlegen im Kreißsaal hat mir Klein-Annika die ersten wunden Brustwarzen beschert *lol*) und saugt ohne Rücksicht auf Verluste. Ich selbst wusste kaum, wie man das Wurm korrekt anlegt. Theoretisch natürlich schon, aber praktisch ist die Welt eben anders. Hinzu kamen die eigenen und die von außen induzierten Selbstzweifel, die nicht gerade für Entspannung sorgten. Gewichtszunahme und Co., DAS große Thema bei uns in den ersten sechs bis sieben Monaten. Dann dieser ständige Druck, anwesend sein zu müssen, da das Kind die Flasche einfach irgendwann komplett ablehnte. Naja. Dann hatte ich ja lange, lange Schwierigkeiten, im Liegen zu stillen, was meinen Nachtschlaf auf Monate kaputt gemacht hat. Obendrein noch die Features wie Milchstau, Stillstreiks, wunde bis offene Brustwarzen. Die Milchmenge ging zurück, das Kind hatte Hunger, die Beikost bekam ihr aber auch noch nicht. Stillstress an allen Fronten. Hach, ja. Schwierige Zeit. Wirklich.
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Haltet den Dieb!

Heute wurde ich im Lidl Zeuge eines versuchten Ladendiebstahls:

Ich stand wartend an der Kasse, vor mir noch zwei andere Leute, hinter mir wesentlich mehr. Die anderen Kassen waren auch rappelvoll, wie immer. Ich guckte einige Löcher in die Luft, als plötzlich die Kassiererin meiner Kasse hektisch aufsprang und dem Sicherheitsmann mit großen Gesten bedeutete, dass die Dame, die mit dem Rücken zu unser Kasse stand und gerade an der Nachbarkasse einen Einkauf zahlte, sich die Jackentaschen mit Ware vollgestopft habe. Hatte sie tatsächlich, denn ich konnte ebenfalls zumindest einige Lidl-Schokoriegel erkennen.
Der Sicherheitsmensch wartete noch, bis der Bezahlvorgang abgeschlossen war, griff dann direkt den Bon und bat besagte Dame in einen Nebenraum. Dort musste sie dann wohl ihre Taschen leeren. Irgendwann winkte er von der Tür aus noch einmal durch den Raum und meine Kassiererin freute sich „Helga, 30 Euro!“.

Merke: Lidl-Angestellte bekommen ganz offenkundig eine Fangprämie für Ladendiebe.

Zu trübe

Ich finde meine Kriiichsberichterstattung zu trübe. Arbeit macht auch Spaß.

Heute so:

Maria: (irgendetwas hatte mal wieder nicht geklappt/wurde nicht erklärt o.ä.) „… und wenn man sich dann aufrege, dann sagen alle gleich wieder, ich sei eine Zicke!“
Ich:Loriot: Ach was? Wer sagt das denn?“
Maria: „Na alle! Die denken alle, dass ich voll die Zicke bin (Anm.v.Knoetchen: Das ist nicht meine Grammatik!)!“
Ich: Neeeein, wirklich?! Wieso sollten die das denken?“
Maria: „Na weil ich denen voll auf die Nerven gehe und so. Dabei muss ich das doch wissen!“
Ich: „Da müssen die durch. Du bist eben so wie du bist und damit müssen die anderen auch leben. Das wird schon. *Agathepaua!*“

Danach habe ich mich schmunzelnd hinter meine Monitore verdrückt.

Ich mein‘, was soll man sagen? „Joa, du bist halt ne Zicke. Ist mir auch schon aufgefallen!“? Eher nicht. Die Frau ist sowieso hypernervös und beruflich wenig selbstbewusst, was sie durch ihr Gezicke wohl ausdrückt und zu verstecken versucht. Mit mäßigem Erfolg. Ich bin – persönlich – ja fest überzeugt, dass sie noch nicht angekommen ist und das es vielleicht auch nicht der richtige Arbeitsplatz für sie ist. Sie braucht mehr Struktur und regelmäßig wiederkehrende Aufgaben im Arbeitsalltag als das bei uns der Fall ist. Selbstorganisation am Arbeitsplatz ist, so scheint es, nicht unbedingt ihr Ding.
Vielleicht sollte sie Post verteilen *lol*. Nee, Spaß beiseite.
So wie es jetzt ist, sieht sie auf jeden Fall sehr unzufrieden aus.

Kriiiiiiichserklärung #2

Hah. Heute Voll das Gespräch mit meinem Unter gehabt.

Ergebnis: Najanaja.
Also eigentlich ist alles gut, ich werde entlastet. Was mir nicht gefällt, ist wie diese Entlastung stattfindet. Ich gebe nämlich ein Schiff ab. Finde ich, nunja, naja eben. Ich wollte eigentlich primär Buchhalter sein und nicht mehr und mehr zur Postverteilstelle umfunktioniert werden. Hmm.

Lösung: Erstmal so hinnehmen, aufs Wesentliche konzentrieren, die längst überfällige berufliche Fortbildung vorantreiben und im Anschluss daran mal schauen, wo der Wind uns hintreibt.

Be prepared!

An Tagen wie diesen

An Tagen wie diesen möchte ich meinem Kind gern ein Schild um den Hals hängen „zu verschenken“, es im Park aussetzen und dann gaaaaaaaanz schnell weglaufen. Obwohl, der Park ist zu dicht, das Mädel hätte es vermutlich drauf und würde den Heimweg finden. Oder sie würde im Café May stranden, wo sich die Servierdamen liebevoll um sie kümmern, bis wir morgen früh Brötchen holen kommen.

Aber sonst ist sie lieb zur Zeit. 😉
Meistens.
Manchmal.
Gelegentlich.
Und niedlich.
Das eigentlich immer.

Annika hat einen Basteltick entwickelt. Alles fing damit an, dass ich sie ja Dienstag und Mittwoch zu Hause hatte, wegen ihrer furchtbaren Erkältung (hab ich jetzt übrigens geerbt. Hmpf!). Nach draußen konnten wir bei dem Wetter nur recht wenig, weswegen ich meine Kleine im Zimmer bespaßen musste. Also habe ich kurzentschlossen den Kleber ausgepackt und wir haben aus Kastanien, Eicheln und ein paar Blättern vom letzten Jahr eine Herbstcollage geklebt. Seitdem will sie eigentlich ständig kleben. Tolle Wurst, die Naturmaterialien sind nämlich gerade aus. Wir haben zwar einige Blätter gesammelt aber die sind noch nicht fertig gepresst..
Also war Kreativität gefragt, die ich natürlich im Überfluss besitze (Ich war mir nur bisher nie darüber im Klaren!), und haben uns auf ein neues Projekt geworfen, welches wir heute fertiggestellt haben. Was soll ich sagen, es sieht wirklich nett aus. Bilder habe ich auch, da es sich bei dem Ganzen aber um ein Geschenk handelt, werden die erst in ein bis zwei Wochen auftauchen.
Leider kann man nicht den ganzen Tag basteln. Währenddessen war sie nämlich soooo artig und, was am wichtigsten ist, gar nicht quakig. Den Rest des Tages nicht. Leider. 😉

Kriiiichserklärung

Ich habe meinem Chef den Kriiiich erklärt.

Ich arbeite ja nun schon volle vier Wochen wieder. Und in dieser kurzen Zeit bin ich sowas von angesäuert, was die Organisation und die Arbeitsverteilung hier angeht, dass ich das vorhin gleich mal in einer umfangreicheren Email angesprochen und um ein weiterführendes Gespräch gebeten habe.

Hauptgrund ist eigentlich, dass ich als Postverteilerin engagiert wurde, obwohl man mir Buchhaltung zugesagt hat und ich diese Arbeit weder als befriedigend noch als meiner Qualifikation entsprechend empfinde. Außerdem müssen alle anderen Buchhalter hier im Haus auch keine Post verteilen.
Und als wäre das nicht genug, wurden mir natürlich Schiffe gegeben, zum Buchen. So habe ich nun insgesamt 7 Schiffe bei einer Wochenarbeitszeit von 30 Stunden. Andere Kollegen hingegen haben 8 Schiffe bei einer Wochenarbeitszeit von 40 Stunden (und müssen keine Post verteilen – das dauert täglich fast eine Stunde!). Weil ich das einfach ungerecht finde und auch sowieso 7 Schiffe zu viel für 30 Stunden sind, musste ich da glatt mal meckern. Natürlich etwas sachlicher und argumentativ schöner als hier.

Mal schauen, was Cheffe dazu zu sagen hat.