Archiv | November 2011

Laterne, Laterne

Also, ich als Jungmutter hatte so mindestens 24 Jahre +/- nichts mit Laternen am Hut. Macht man halt im Kindergarten. Wir sind dann mit dem Spielmannszug immer mal vorweg gelaufen, aber was tut man nicht alles, wenn man dafür bezahlt wird *hrhr*

Nun hab ich ein Kind und irgendwie nervt mich dieses Laterne-Zeug auf einmal. Wo man hinhört, heißt es: St. Martin ist bald, wir basteln jetzt eine Laterne beim PeKip/Krabbelgruppe/wasauchimmer. Egal, wie alt die Kleinen sind. Ich erwarte zeitnah die Mitteilung, dass irgendwer beim Babyschwimmen eine Laterne gebastelt hat.

In unserem Babykurs haben wir auch eine Laterne gebastelt. Gezwungen kreativ mit Wachsmalern ein Blatt durchscheinendes Papier bekritzeln, das ganze dann zusammenleimen, et voila – eine St. Martinslaterne.

Was zur Hölle soll ich jetzt mit einer Laterne?! Mein Kind kann nicht mal richtig laufen und interessiert sich, altersgerecht, auch überhaupt nicht dafür?!

Ja, meinte die Babykursleiterin, die müssen wir aufbewahren. Ihre erste Laterne hängt jetzt im Wohnzimmer an der Wand (Tochter ist 9 Jahre). Aha!

Merkwürdigerweise laufen andere Muttis mit gleichaltrigen Kindern tatsächlich mit Laterne. Jede Woche woanders. Da fehlt mir wohl ein Mutti-Gen, ich beschäftige mich gern mit meinem Kind, aber ich latsche doch nicht mit einer Laterne durch die Gegend, das Wurm schlafend in der Trage?! Ich denke mir, die KiTa-Zeit, in der man das macht, kommt früh genug. Das muss ich nicht vorziehen.

Nun frage ich mich einmal mehr – spinne ich oder die anderen? Hoffentlich die anderen.

Ich habe auf jeden Fall die selbstgebastelte Laterne erstmal fachgerecht dem Recycling zugeführt. Boah, das war zuviel, den Müll auch noch aufzuheben. *tzz*

(Davon, dass ich St. Martin erst einmal googeln musste, schweige ich besser – ich kann mich nicht erinnern, wegen irgend einem Heiligen damals Laterne gelaufen zu sein. Ist wahrscheinlich eine Frage der Herkunft)

Ein wenig angsteinflößend.

Ich bin heute nacht im Schlaf gewandelt. Das ist nicht wirklich toll, aber aushaltbar. Wer schlafwandelt, kann sich in der Regel nicht erinnern. Ich habe dabei geträumt und ich kann mich erinnern. Das ist, nun ja, nicht gerade gut. Aber fangen wir von vorn an.

Ich bin ungefähr 22:30 ins Bett gegangen. Basti war im Kino, Spätvorstellung. Das Kind schlief seelig und fest. Ich rollte mich also aufs Bett, kuschelte mich in meine Decke und schlief recht schnell ein.

Ich werde wach und nehme an, ungefähr eine Stunde geschlafen zu haben. Basti ist noch nicht da, und ich ärgere mich ein wenig darüber, denn nun muss das andere arme Ding (mein Bild dazu ist ein dunkler Schatten – Träume eben) allein sein. Es ist allein da draußen und hat bestimmt Angst, ich muss es unbedingt suchen. Dieser blöde Kerl, wegen dem muss ich nun aufstehen. Warum geht der auch nachts weg?! Muss ich das jetzt auch noch selbst machen. Also hoch, zur Tür. An der Tür stehend, denke ich an Annika. Ich kann sie nicht allein hier im Bett lassen, am Ende passiert ihr etwas oder ich finde sie nicht mehr. Ich muss sie mitnehmen! Also zurück, Annika hochnehmen. Dabei wird sie auch wach und fängt an, zu weinen. Tut mir leid, aber das muss jetzt sein, wir müssen zusammen das andere finden. Ja, ich weiß, du bist müde, aber du kannst später schlafen. Das Kind auf dem Arm gehe ich ins Wohnzimmer. Nichts zu sehen, es ist dunkel. Annika weint bitterlich. Ist gut kleine Maus, Mama ist da. Ich brauche Licht, ich strecke die Hand zum Lichtschalter aus, hoffentlich erschrecke ich es nicht…

Moment mal, was mache ich hier gerade?

Plötzlich schalten sich ein paar Synapsen zu und der Kopf läuft wieder rund. Annika weint. Völlig irritiert gehe ich zurück ins Bett, beruhige das Kind und lege mich wieder hin.

Der Rest der Nacht verlief unspektakulär und ohne weitere Ausflüge.

Mich stimmt das ja ein wenig besorgt. Das Grundgefühl dieses Traums war ja – zum Glück – ein eher fürsorgliches. Aber Träume sind ja nunmal nicht immer so… beim letzten Mal, das ist nun schon sieben Jahre her, habe ich im Traum vor Wut eine Wand geschlagen (Ergebnis: eine Woche blaue Unterarme)… was, wenn beim nächsten Mal… ah, nein, nicht dran denken.. *schauder*

So läuft das heute.

Auf der UBahn-Treppe vor mir liefen heute zwei Jungs, die Turnbeutel schwingend, beide vielleicht 11 oder 12 Jahre alt.

Mini-Checker1: „Hast du schonmal eine Freundin gehabt?“
Mini-Checker2: „Nein.“
Mini-Checker1: „Mann, du brauchst unbedingt eine Freundin!!!“
Mini-Checker2: „Wieso?“
Mini-Checker1: „Ja, weil du dann kein scheiss-dummes Kind mehr bist, ey!“

Politik karikiert sich selbst.

Nachdem schon viele Eulen Euro nach Athen getragen wurden, durfte der geneigte Bürger – nicht nur in Griechenland – in den letzten Tagen miterleben, wie sich die politische Kaste vor laufenden Kameras selbst zerlegt.

Beeindruckend.

Lieber Alfons,

Eins vorweg, ich liebe Ihren Laden. Ich gehe gern hinein um zu schnuppern und ich bin seit Jahren überzeugt von der Frische der angebotenen Produkte.

Aber Alfons, ich bin auch ein wenig enttäuscht. Ich bin enttäuscht darüber, dass ich in einem auf erlesene Gewürze spezialisierten Geschäft, wie Ihrem, in der Deklaration einer Gewürzmischung das Codewort „Aroma“ lesen muss. Ich bin wahrlich kein Zusatzstoffphobiker, aber „Aroma“ – ist das nicht unter Ihrem Niveau?
Es klingt auf Ihrer Webseite sehr nobel, wenn Sie schreiben „Alle angebotenen Gewürze und Mischungen sind ohne künstliche Zusatzstoffe wie Rieselhilfen oder Geschmacksverstärker hergestellt.“ aber ist es das wirklich so gemeint, wie es scheint?
Was hat ein Aroma z.B. in Lebkuchengewürz zu suchen?! Sollte das Zusammenspiel der Gewürze nicht eigentlich für das Lebkuchenaroma sorgen statt umgekehrt?

Ich habe Ihre Angestellte auf diese Angelegenheit angesprochen. Die Reaktion war, nunja, unprofessionell. Ob das Aroma natürlich ist oder nicht, beantwortet wohl kaum die Frage, wieso es überhaupt benutzt werden muss. Aber ich habe sie wohl sehr schockiert, sie vergaß sogar, mir für meinen Kauf eine Tüte anzubieten.

Achja, und Alfons, wo wir schonmal beim Thema sind: Mit der Sammelbezeichnung „Gewürze“, habe ich bei Gewürzmischungen ein ähnliches Problem. Bei Aldi und Co. erwarte ich nichts anderes, aber bei einem auf Gewürze spezialisierten Geschäft lege ich Wert auf eine Volldeklaration (auch wenn sie gesetzlich nicht vorgeschrieben ist..)

Hochachtungsvoll,
ATI

Auf zu neuen Ufern!

Mein kulinarischer Horizont umfasst zirka einen halben Quadratmeter.

Wie es dazu kam, weiß ich nicht. Es hat sich irgendwie so ergeben und manchmal denke ich mir insgeheim, dass mich ein 2-wöchiger Aufenthalt im chinesischen Hinterland möglicherweise heilen könnte.

Nun haben wir hier ja ein Kleinkind und irgendwie kann man dass, was wir bisher als Essen zelebrierten ja nicht an die nächste Generation weitergegeben werden.
Horizonterweiterung ist also angesagt.

Heute: Risotto
Ich habe noch nie Risotto gekocht. Ich weiß gar nicht, ob ich schonmal welches gegessen habe (Ausgehend vom Anblick in der Pfanne möchte ich behaupten: Nein.). Aber ich habe mir, erfüllt von guten Vorsätzen, ein Päckchen Risottoreis gekauft und heute mal experimentiert. Also fix ein Eckchen Butter mit klein(st)gehackten Zwiebeln kombiniert, Risotto dazu, mit Brühe aufgegossen, geköchelt, gerührt, wieder aufgegossen und… fertig.

Nunja, es sah so aus wie auf den gängigen Fotos – Schleimig-stückig. Auf jeden Fall habe ich lieber noch etwas (TK-)Gemüse ergänzt. Geschmacklich empfand ich es schließlich als ausbaufähig, da recht salzig, aber rein taktil war es besser, als es auf den ersten Blick zu vermuten war.

Insgesamt möchte ich festhalten: Kann man essen, muss man aber nicht.

Mein Kind hielt wenig von meinen Analysen, es widmete sich vielmehr anderen Aufgaben.. Risotto im Wohnzimmer verteilen, während man versucht, Möhren auf die Gabel zu spießen. Es besteht also Hoffnung. 😉

Ende. Aus. Vorbei. Scheidung #3

Sie ist weg.
Die ganze letzte Woche hat sie gewuselt und gepackt, gestern kamen ein paar ihrer Freunde und haben eine Unmenge an Kisten in den kleinen Miettransporter gequetscht. Annika und ich haben ihr noch Tschüß gesagt und für die Zukunft Glück gewünscht.

Er war auch da. Leider hat er ein leuchtendes Beispiel dafür gebracht, wie man sich in ein schlechtes Licht rückt. Die Helfer hatten wohl versehentlich die Tapete im Kinderzimmer etwas angestoßen, woraufhin er darauf pochte, dass sie das dann noch zu renovieren habe. Lautstark. Im Hausflur!
Überflüssiges Dominanzverhalten, denke ich mir. Prinzip, sagt er. Letztlich ist es vermutlich das Gleiche.

Sonstige Erkenntnisse:
Wenn Blicke töten könnten…

Thema für uns durch. Gut so.