Ein Grund mehr

Es gibt für mich ja mehrere Gründe, weswegen ich in meinem Haushalt nur ungern Adventskalender sehe, die mit Schokolade gefüllt sind.
Zum ersten schmeckt die Schokolade aus den Kalendern häufig überhaupt nicht.
Zum zweiten ist die Qualität, also nicht nur die sensorische, der Schokolade teilweise unterirdisch.
Als drittes gibt es in der Weihnachtszeit wirklich so viel Naschereien, dass es wahrlich nicht not tut, da noch jeden Morgen ein weiteres Stück dazuzugeben.
Das vierte sind die oftmals unglaublich hässlichen pseudo-romantischen Bildchen, die zu allem Überfluss regelmäßig den Weihnachtsmann als Hauptperson beinhalten. Dinge, die ich einfach doof finde.

Einen weiteren Grund gibt mir nun die Stiftung Warentest an die Hand:
Klick mich!

Es ist ja schon fast ironisch, dass man heutzutage Zusatzstoffe und Pestizide wie die Pest (Höhö! Schenkelklopfer!) meidet und gleichzeitig in Plastik eingeschweißte Schokolade kauft, in der sich die Weichmacher und Mineralölbestandteile mal so richtig wohlfühlen.

Hier übrigens unser diesjähriger Hauptweihnachtskalender (Annika hat da noch einen mit dem kleinen Maulwurf bekommen 🙂 )

Übrigens – mal ganz am Rande: Ich habe bei diesem Test gesehen, dass die Schokoladenfüllung der Adventskalender 75g beträgt. „Früher“ waren doch immer 100g Schoko in so einem Adventskalender, oder irre ich da?

Umsortiert.

Vor einiger Zeit hatte ich bei Sari gesehen, wie sie ihre Bücherwand umgeräumt hatte. Ich fand das ganz großartig und wollte das auch gern mal umsetzen und jetzt, wo wir das Wohnzimmer erst aus- und danach wieder eingeräumt haben, war die perfekte Gelegenheit.

Tja, was soll man sagen, es sieht wirklich gut aus, wie ich finde.

Nachdem ich Jahre damit zugebracht habe, die Bücher thematisch zu sortieren, was nie wirklich gelang und immer blöd aussah, ist es jetzt einfach schön. Ok, sicher, jetzt haben wir so amüsante Abfolgen von Büchern wie: „Nähen für Dummies“ neben „Duden“ neben „1×1 der Aquaristik“ neben „Percy Jackson Band 5“ neben „Mein Nutzgarten“ neben „Philip Gould – When I die“ oder „Das dicke Schmidt Buch“ meets „Die Bibel“ meets „Till Eulenspiegel“ meets „Harry Potter“ meets „Das Schwalbe-Buch“.
Aber letztlich findet man in so einem kleinen Regal ja doch nach einigem Suchen alles und überhaupt kann man die Systematik auch einfach mal der Ästhetik unterordnen. Jawoll, ja.

Wie Lidl seinen Zucker jetzt teurer verkauft

Heute beim Lidl gesehen:
Das Bio-Apfelmus bekommt eine neues Verpackungsdesign.
Die Farbe des Deckels hat sich geändert, wie auch die Farbe und Aufmachung der Banderole.

Aber vier Gläser vom „alten“ Design waren noch da und trotzdem ich im Moment geistig nicht auf der Höhe bin, da immer noch unter Drogen stehend, habe ich mir gedacht, ob sie nicht auch die Rezeptur geändert haben.

Haben sie.

Statt 74 Kalorien, haben 100g „neues“ Apfelmus nunmehr 82 Kalorien. Der Zuckergehalt steigt von 16g auf stattliche 17,4g. Gleichzeitig sinken der Fettgehalt um 0,3g und der Ballaststoffgehalt um 0,2g. Produziert werden beide Apfelmus-Sorten von der Firma Odenwald Früchte, die sich beim neuen Apfelmus allerdings nur noch ODW Lebensmittel GmbH schimpft. Da hat jemand eine Tochter-GmbH gegründet und war nicht einmal kreativ bei der Namenswahl. Aber naja, wer ist das schon. Wahrscheinlich wollen die auch ihren relativ bekannten Namen nicht mit der billigen Apfelmus-Zuckerlösung in Zusammenhang gebracht wissen und lieber ihr gutes, teureres Apfelmus an eine dankbarere Klientel absetzen.

Es handelt sich bei dieser Rezepturänderung nicht um die erste „Verzuckerung“ des Bio-Lidl-Apfelmus. Ich erinnere mich dunkel, dass vor Urzeiten (es mag 3 oder 4 Jahre her sein) auf den gleichen Apfelmusgläsern vom Lidl stand: 91% Äpfel. Diese Zahl ist schon länger verschwunden, man weiß nicht wann und unter welchen Umständen dies geschah. Ich behaupte jedoch kühn, dass es einfach zu peinlich war, auch noch in Zahlen zu dokumentieren, wieviel mehr Zucker man ins Glas mischt. Bei gleichem Preis. Versteht sich von selbst.

Da haben wir ihn wieder: Den Grund, warum ich Bioprodukte so ungern beim Discounter kaufe. Keine Transparenz. Offenbar hoher Kostendruck beim Hersteller, weswegen auf günstige Grundprodukte (hier: Zucker. Ist einfach billiger als Äpfel..) zurückgegriffen wird. Veränderungen am Produkt werden klammheimlich durchgeführt, man bekommt es, wenn überhaupt, nur zufällig mit.

Positiv zu bemerken ist immerhin, dass Lid sich nicht noch erdreistet „neue, verbesserte Rezeptur“ darauf zu schmieren.. andere hätten das gemacht.

Nun gut, was lehrt uns das?
Ich werde zeitnah alle Restbestände an Apfelmus in den mit bekannten Lidl-Fillialen aufkaufen (Bio-Apfelmus geht nicht so gut ^^) und danach werde ich eine neue Apfelmusquelle auftun müssen. Ich will mein Geld für Apfelmus ausgeben, nicht für Zucker!

Knaller des Tages

Ich habe ja zur Zeit eher nicht so viel zu lachen.
Kranker Mann. Krankes Kind. Komplett doof.
Aber heute hatte ich dann doch noch was Lustiges. Ein Telefonat.

Ich: „Chef, ich komme auch den Rest der Woche nicht. Das Kind ist total krank und laut Kinderarzt darf es nicht in die Kita – bis Montag.“
Chef: „Na dann mal gute Besserung. Und erholen Sie sich gut!“
Ich: „Ähh… Chef, das hier ist keine Erholung. Im Gegenteil! Ich würde lieber Arbeiten.
Chef: „Ach, es ist doch bestimmt auch sehr schön!“
Ich:Jep, ist total toll, dreimal in der Nacht vom fiebernden Kind mit Schüttelfrost angekotzt zu werden und daraufhin jedes Mal zunächst das Bett neu zu beziehen, dann das Kind umzukleiden und, vorausgesetzt, das Kleine schläft endlich wieder, sich selbst von den stinkenden Resten des Würfelhustens zu befreien. Das sind echte Elternfreuden! Nee, Chef, hier ists grad überhaupt nicht schön. Aber ist auch nicht so wichtig, wird schon wieder.“
Chef: „Hmm, naja, dann bis nächste Woche.“

Mein Anstand gebot mir, mein irres Kichern zurückzuhalten, bis Cheffe aufgelegt hat.

Das Wohnzimmer #2

Okay, wir fassen nochmal zusammen:
Alles raus.
Decke neu streichen, Wände tapezieren, Laminat legen.

Bis hierhin alle mitgekommen? Gut.

Weiterhin wird mit Hilfe alter und neuer Möbel das gesamte Zimmer umstrukturiert.
Die Couch fliegt, dafür gibt es ein Duett von älteren, jedoch sehr schlanken Liegesesseln.
Es kommt ein neuer Schreibtisch dazu, die Essecke wird ans Fenster verfrachtet, damit wir zumindest beim Mittagessen etwas natürliches Licht haben und außerdem wird eine neue Regal-Schrank-Kombination geschaffen, in der wir den Krempel, den man eben so hat, unterbringen können.

Achja, wir müssen auch kostenorientiert arbeiten, da Herr T. noch diverse kleinere Wünsche für seine Werkstatt hat und ich nächstes Jahr auch im Garten noch einige Ideen verwirklichen möchte. Und überhaupt, wer hat schon einen Goldesel im Keller..

Soweit zum Plan.

Jetzt geht es langsam aber sicher an die Umsetzung.
Zunächst das Malerische. Bereits am Freitag haben wir Tapeten besorgt. Vliestapete, reduziert. Sehr gut, wieder gespart. Sobald sich in unser Schnodderhölle Zeit findet, will mbH Deckenfarbe besorgen. Außerdem brauchen wir Spachtelmasse, denn die Deckenlampe geht nicht nur raus und wird gegen ein etwas moderneres ersetzt sondern wir brauchen das Licht auch an einer anderen Stelle – überm Esstisch nämlich. Also muss das unattraktive Loch an der Decke fachmännisch verkleinert werden (60 Jahre hinterlassen Spuren am Haus. Ja.) Weitere notwendigen Arbeitsmittel Schleifpapiere, denn im Rahmen der ganzen Renovieraktion werden wir wohl um die Neulackierung der Fenster, Türen und Heizungsrohre nicht herumkommen. Leider, muss man sagen, denn ich denke, dass in etwa fünf Jahren hier ohnehin eine Generalüberholung vermieterseitig ins Haus steht. Aber was solls.

Der Bodenbelag birgt Schwierigkeiten. Es stellt sich mittlerweile die Frage, ob es wirklich Laminat werden soll. Wir waren nämlich Bodenbelag gucken und haben Klick-Parkett gefunden, was uns wesentlich mehr zu sagt. Anderseits ist es naturgemäß auch teurer als mit Fotopapier beklebte Pappe (gemeinhin Laminat genannt). Genaugenommen stellt sich nicht nur die Frage, wir haben uns bereits dagegen entschieden. Allerdings haben wir uns auch bereits wieder gegen das Parkett entschieden sondern gehen volles Risiko und schauen, welche Schönheit unser Dielenboden bislang vor uns verborgen hält. Obendrein werde ich auch noch kurzfristig Urlaub machen. Mit Kind. Insgesamt wird diese Aktion wohl etwa ein Drittel weniger kosten, als es bei günstigem Parkett der Fall wäre und etwa genau so viel wie die ursprüngliche Laminat-Idee.

So, und jetzt wird weiter gegrübelt und geplant.

Jetzt schepperts! – aber nur ganz leise.

Kleine Randnotiv vom Montag:
Vier von sechzig Dampfern haben Insolvenz angemeldet.
Die meisten waren schon durch die erste Schifffahrtskrise 2009 erschüttert worden, die akuelle – wie bereits erwähnt, selbstgemachte – Schifffahrtskrise gab ihnen den Todesstoß. Nun folgen der Notverkauf, die Anleger sollen ihre Ausschütungen zurückzahlen (WTF?!), die Banken werden bedient, den kläglichen Rest bekommen die übrigen Gläubiger. Der Konzern muss horrende Summen abschreiben, weil die Kohle einfach nicht reichen wird. Den Anteilseignern wird nichts bleiben als der Hochglanzprospekt und eine schale Erinnerung.

Wir reihen uns somit hinter den anderen großen Häusern und Reedern ein, die einige ihrer Fonds verloren geben mussten.

Es fegt ein kühler Wind durch die Gänge.

Aber gleichzeitig: 15 neue Dampfer sind im Verlauf der nächsten drei bis sechs Monate avisiert.

Die Arbeit wird uns nicht ausgehen, nur das Fahrwasser wird rauher.

Dieser Beitrag wurde am 31. Oktober 2012 in Arbeitsleben veröffentlicht.

Garten 2012 #20 … und Schluss.

„Ice, ice, Baby.“

Letztes Wochenende hat der Sommer ja noch einmal zugeschlagen. Wir hatten, wie der Rest der Republik sonnige 18 bis 20 Grad und haben noch das eine oder andere im Garten machen können: Häckseln, Brombeerranken schneiden, einfach die Sonne genießen.
Doch letztes Wochenende ist nicht dieses Wochenende und so meinte nun der Winter, auch mal Farbe bekennen zu müssen. In diesem Fall war die Farbe des Tages weiß. Schon am Freitag durfte ich bei leichtem Bodenfrost über mit Raureif bemalte Wiesen laufen aber heute war es doch noch mal einen Tick knackiger.
Der – angekündigte – Frost von -2°C war für uns Zeichen genug, noch mal in den Garten zu gehen, Getränke vor dem Kältetod zu bewahren sowie die Wassergefäße unauffällig zu entleeren.
Es war höchste Zeit, da sogar die Trinkwasservorräte im Gartenhaus leicht angefroren waren. Auf einer offen stehenden Plastikwanne hatten wir eine etwa 3mm dicke Eisschicht, die ich erstmal eintreten musste, um das übrige Wasser auszukippen. Die Pumpe hat alles gut überstanden und überwintert jetzt im Keller. Die große Regenwassertonne haben wir auch noch schnell geleert und gesichert, so dass wir in diesem Jahr wohl erstmals ohne kaputte Tonne durch den Winter kommen werden.
Einen kleinen Verlust mussten wir jedoch schon hinnehmen, ein Y-Stück des Wasserrohres hat es zerfetzt. Nun ja, immer noch besser als wenn wir die Pumpe verloren hätten. ;-).
Ansonsten gab es wenig zu tun.
Ich hab den Sonnenschirm ins Trockene verfrachtet und mit vereinten Kräften haben wir auch unseren Terrassentisch in sein Winterquartier (=Gartenhaus) gebracht.
Danach habe ich noch einmal kurz nach den Brombeeren geschaut, die trugen vergangene Woche noch ganz gut. Allerdings waren die letzten Früchte erwartungsgemäß tiefgefroren.

Ahja, heute war für einige des Vereins wohl noch einmal Arbeitseinsatz. Für uns nicht. Glück gehabt!
Wir sind dann lieber schnell nach Haus gefahren, um unsere Eisfüße und die kalten Hände zu wären.

Morgen dann noch etwas kühler, -4° sind avisiert. Wir sind vorbereitet! Seit vorgestern sogar mit neuen Winterreifen. Das nennt man wohl Punktlandung 🙂

Wandertag – Nachsatz

Wie mir aus zuverlässiger Quelle zu Ohren kam, teilt die Mehrheit der Abteilung meine fehlende Begeisterung für die heiteren Spielchen und die unglaublich heitere Abschlusspolonäse nicht.
Es heißt, der Ausflug sei gemeinhin als „Knaller!“, „Tolle Idee!“ und „Großartig!“ bezeichnet worden. Ohne jede Spur von Sarkasmus.

Oha!

Na, dann wird es ja demnächst weitere dieser heiteren Betriebsausfahrten geben.

Stillen. Ein Resümee

Die Geschichte des Stillens ist eine Geschichte voller Missverständnisse.
Bevor ich ein Kind hatte, dachte ich, Stillen sei ganz leicht. Baby zur Brust führen, den Rest erledigt es selbst. Man kann es eben. Bilder von seelig dreinblickenden Mamis mit ihren satt und zufrieden schlafenden Babys prägten meine Gedankenwelt von und um das Thema. Auch konnte ich mir nie vorstellen, länger als sechs Monate zu stillen. Völlig klar, mit sechs Monaten nimmt das Kind dann die Flasche und bekommt Brei.

Ich wurde eines Besseren belehrt.

Stillen lernen war schwer. Es war schmerzhaft. Es war einfach hochgradig unangenehm. Wider Erwarten hat man die Technik eben nicht sofort drauf – weder als Mutter, noch als Baby. Stattdessen kneift das Kind einfach wild drauf los (Anmerkung: Schon beim ersten Anlegen im Kreißsaal hat mir Klein-Annika die ersten wunden Brustwarzen beschert *lol*) und saugt ohne Rücksicht auf Verluste. Ich selbst wusste kaum, wie man das Wurm korrekt anlegt. Theoretisch natürlich schon, aber praktisch ist die Welt eben anders. Hinzu kamen die eigenen und die von außen induzierten Selbstzweifel, die nicht gerade für Entspannung sorgten. Gewichtszunahme und Co., DAS große Thema bei uns in den ersten sechs bis sieben Monaten. Dann dieser ständige Druck, anwesend sein zu müssen, da das Kind die Flasche einfach irgendwann komplett ablehnte. Naja. Dann hatte ich ja lange, lange Schwierigkeiten, im Liegen zu stillen, was meinen Nachtschlaf auf Monate kaputt gemacht hat. Obendrein noch die Features wie Milchstau, Stillstreiks, wunde bis offene Brustwarzen. Die Milchmenge ging zurück, das Kind hatte Hunger, die Beikost bekam ihr aber auch noch nicht. Stillstress an allen Fronten. Hach, ja. Schwierige Zeit. Wirklich.
Weiterlesen

Haltet den Dieb!

Heute wurde ich im Lidl Zeuge eines versuchten Ladendiebstahls:

Ich stand wartend an der Kasse, vor mir noch zwei andere Leute, hinter mir wesentlich mehr. Die anderen Kassen waren auch rappelvoll, wie immer. Ich guckte einige Löcher in die Luft, als plötzlich die Kassiererin meiner Kasse hektisch aufsprang und dem Sicherheitsmann mit großen Gesten bedeutete, dass die Dame, die mit dem Rücken zu unser Kasse stand und gerade an der Nachbarkasse einen Einkauf zahlte, sich die Jackentaschen mit Ware vollgestopft habe. Hatte sie tatsächlich, denn ich konnte ebenfalls zumindest einige Lidl-Schokoriegel erkennen.
Der Sicherheitsmensch wartete noch, bis der Bezahlvorgang abgeschlossen war, griff dann direkt den Bon und bat besagte Dame in einen Nebenraum. Dort musste sie dann wohl ihre Taschen leeren. Irgendwann winkte er von der Tür aus noch einmal durch den Raum und meine Kassiererin freute sich „Helga, 30 Euro!“.

Merke: Lidl-Angestellte bekommen ganz offenkundig eine Fangprämie für Ladendiebe.