Zu trübe

Ich finde meine Kriiichsberichterstattung zu trübe. Arbeit macht auch Spaß.

Heute so:

Maria: (irgendetwas hatte mal wieder nicht geklappt/wurde nicht erklärt o.ä.) „… und wenn man sich dann aufrege, dann sagen alle gleich wieder, ich sei eine Zicke!“
Ich:Loriot: Ach was? Wer sagt das denn?“
Maria: „Na alle! Die denken alle, dass ich voll die Zicke bin (Anm.v.Knoetchen: Das ist nicht meine Grammatik!)!“
Ich: Neeeein, wirklich?! Wieso sollten die das denken?“
Maria: „Na weil ich denen voll auf die Nerven gehe und so. Dabei muss ich das doch wissen!“
Ich: „Da müssen die durch. Du bist eben so wie du bist und damit müssen die anderen auch leben. Das wird schon. *Agathepaua!*“

Danach habe ich mich schmunzelnd hinter meine Monitore verdrückt.

Ich mein‘, was soll man sagen? „Joa, du bist halt ne Zicke. Ist mir auch schon aufgefallen!“? Eher nicht. Die Frau ist sowieso hypernervös und beruflich wenig selbstbewusst, was sie durch ihr Gezicke wohl ausdrückt und zu verstecken versucht. Mit mäßigem Erfolg. Ich bin – persönlich – ja fest überzeugt, dass sie noch nicht angekommen ist und das es vielleicht auch nicht der richtige Arbeitsplatz für sie ist. Sie braucht mehr Struktur und regelmäßig wiederkehrende Aufgaben im Arbeitsalltag als das bei uns der Fall ist. Selbstorganisation am Arbeitsplatz ist, so scheint es, nicht unbedingt ihr Ding.
Vielleicht sollte sie Post verteilen *lol*. Nee, Spaß beiseite.
So wie es jetzt ist, sieht sie auf jeden Fall sehr unzufrieden aus.

Kriiiiiiichserklärung #2

Hah. Heute Voll das Gespräch mit meinem Unter gehabt.

Ergebnis: Najanaja.
Also eigentlich ist alles gut, ich werde entlastet. Was mir nicht gefällt, ist wie diese Entlastung stattfindet. Ich gebe nämlich ein Schiff ab. Finde ich, nunja, naja eben. Ich wollte eigentlich primär Buchhalter sein und nicht mehr und mehr zur Postverteilstelle umfunktioniert werden. Hmm.

Lösung: Erstmal so hinnehmen, aufs Wesentliche konzentrieren, die längst überfällige berufliche Fortbildung vorantreiben und im Anschluss daran mal schauen, wo der Wind uns hintreibt.

Be prepared!

An Tagen wie diesen

An Tagen wie diesen möchte ich meinem Kind gern ein Schild um den Hals hängen „zu verschenken“, es im Park aussetzen und dann gaaaaaaaanz schnell weglaufen. Obwohl, der Park ist zu dicht, das Mädel hätte es vermutlich drauf und würde den Heimweg finden. Oder sie würde im Café May stranden, wo sich die Servierdamen liebevoll um sie kümmern, bis wir morgen früh Brötchen holen kommen.

Aber sonst ist sie lieb zur Zeit. 😉
Meistens.
Manchmal.
Gelegentlich.
Und niedlich.
Das eigentlich immer.

Annika hat einen Basteltick entwickelt. Alles fing damit an, dass ich sie ja Dienstag und Mittwoch zu Hause hatte, wegen ihrer furchtbaren Erkältung (hab ich jetzt übrigens geerbt. Hmpf!). Nach draußen konnten wir bei dem Wetter nur recht wenig, weswegen ich meine Kleine im Zimmer bespaßen musste. Also habe ich kurzentschlossen den Kleber ausgepackt und wir haben aus Kastanien, Eicheln und ein paar Blättern vom letzten Jahr eine Herbstcollage geklebt. Seitdem will sie eigentlich ständig kleben. Tolle Wurst, die Naturmaterialien sind nämlich gerade aus. Wir haben zwar einige Blätter gesammelt aber die sind noch nicht fertig gepresst..
Also war Kreativität gefragt, die ich natürlich im Überfluss besitze (Ich war mir nur bisher nie darüber im Klaren!), und haben uns auf ein neues Projekt geworfen, welches wir heute fertiggestellt haben. Was soll ich sagen, es sieht wirklich nett aus. Bilder habe ich auch, da es sich bei dem Ganzen aber um ein Geschenk handelt, werden die erst in ein bis zwei Wochen auftauchen.
Leider kann man nicht den ganzen Tag basteln. Währenddessen war sie nämlich soooo artig und, was am wichtigsten ist, gar nicht quakig. Den Rest des Tages nicht. Leider. 😉

Kriiiichserklärung

Ich habe meinem Chef den Kriiiich erklärt.

Ich arbeite ja nun schon volle vier Wochen wieder. Und in dieser kurzen Zeit bin ich sowas von angesäuert, was die Organisation und die Arbeitsverteilung hier angeht, dass ich das vorhin gleich mal in einer umfangreicheren Email angesprochen und um ein weiterführendes Gespräch gebeten habe.

Hauptgrund ist eigentlich, dass ich als Postverteilerin engagiert wurde, obwohl man mir Buchhaltung zugesagt hat und ich diese Arbeit weder als befriedigend noch als meiner Qualifikation entsprechend empfinde. Außerdem müssen alle anderen Buchhalter hier im Haus auch keine Post verteilen.
Und als wäre das nicht genug, wurden mir natürlich Schiffe gegeben, zum Buchen. So habe ich nun insgesamt 7 Schiffe bei einer Wochenarbeitszeit von 30 Stunden. Andere Kollegen hingegen haben 8 Schiffe bei einer Wochenarbeitszeit von 40 Stunden (und müssen keine Post verteilen – das dauert täglich fast eine Stunde!). Weil ich das einfach ungerecht finde und auch sowieso 7 Schiffe zu viel für 30 Stunden sind, musste ich da glatt mal meckern. Natürlich etwas sachlicher und argumentativ schöner als hier.

Mal schauen, was Cheffe dazu zu sagen hat.

Korinthenkackerei, die #1

Heute habe ich Zeitungsüberschriften gelesen. Da Kaufen der Boulevardpresse lohnt ja nicht.

Also, die Hamburger Morgenpost schrieb heute auf ihrer Titelseite (unter anderem):
„A1 für Schwan gesperrt!“

Ich weiß nicht, wie es anderen dabei geht, aber meinem Sprachempfinden zieht es dabei die Latschen aus.
Haben wir die Autobahn denn vorsorglich abgesperrt, damit der Schwan anschließend entspannt einen Spaziergang auf dem Seitenstreifen machen konnte? Ich denke nicht. Vielmehr war es wohl so, dass der Schwan auf dem Seitenstreifen gesessen hat und deshalb die Autobahn gesperrt wurde. Damit man das Tier möglichst in weitgehend intaktem Zustand (will heißen lebendig) entfernen konnte.
Die Autobahn wurde also nicht für den Schwan gesperrt, sondern wegen des Schwans.

Oder hat schon einmal jemand an einem Geschäft ein Schild gesehen mit dem Text „Für Krankheit geschlossen“?

Jedenfalls bin ich überzeugt, dass dieser winzige aber doch entscheidende Unterschied in der zeitlichen Abfolge der Ereignisse dem durchschnittlichen Journalisten bekannt und bewusst sein sollte.

Umso armseliger, wenn man so etwas auf Seite 1 bringt.

Aber ist ja nur Boulevard.

A new level

Was gibt’s hier neues?
Ahja, Kind krank. Bindehautentzündung. Ganzkörperschnodder. Aber sonst ist sie gut drauf. Nur mit Kindergarten war gestern nix, die haben schon am Montag angerufen und Bescheid gegeben, dass sie das Kind am Dienstag in „diesem Zustand“ nicht annehmen würden. *lach* Ja, kann ich verstehen. Sie hat meinen Bestand an Stofftaschentüchern, der bekanntlich unermesslich ist, innerhalb eines Tages komplett minimiert und hat trotzdem von den vielen zusätzlichen Papiertaschentüchern eine wunde Nase. Dazu halt die Bindehautentzündung. Also haben wir uns einen schönen Tag gemacht gestern. Wir haben Wäsche gewaschen, getrocknet, aufgehangen, gebügelt, wir haben das Kinderzimmer aufgeräumt und verschönert, waren einkaufen und in der Bibliothek. Soviel hätte ich normalerweise in der ganzen Woche nicht geschafft.

Heute morgen hat sie uns dann überrascht, als sie nach dem Frühstück meinte „Ich aufstehen“. Ich! Sie sagte „Ich“. Hach! Kurz danach kam dann: „Mama, hilf mir!“ (sie wollte auf Papas Bürostuhl klettern..). Wow!
Damit hat sie jetzt endgültig ein neues Sprachlevel erreicht.

Achso, Madame liebt es mittlerweile, einfach so Lieder wie „alle meine Entchen“ zu singen. Außerdem mussten wir gestern unentwegt Bewegungslieder spielen. War lustig. 🙂 Am Besten fand ich „Häschen in der Grube“ und „Auf der Eisenbahn“, aber auch „Das ist gerade, das ist schief“ macht Spaß.

Ein neues Projekt.. Teil 1

Nachdem die Gartensaison sich dem Ende zuneigt, haben wir ein weiteres, zeit- und, leider Gottes, auch kostenintensives Projekt aus der Wiege gehoben. Das Wohnzimmer.

Unser Wohnzimmer ist ja, das ist allgemein bekannt, eine Zusammenstückelung aus zwei Haushalten, ergänzt um günstige Möbel.
Die Raumaufteilung ist durch den TV-Entzug irgendwie sinnbefreit, die Couch löst sich auf, der Esstisch ist nicht mehr prall, die Stühle sind gebrauchte Küchen(?)-Stühle im Landhausstil, die Schrankwand ist zwar nicht ganz so alt aber definitv überlebt. Hinzu kommt ein CD-Schrank, der nur noch aus Gewohnheit steht, ein Sessel vom IKEA (wobei der gut ist 🙂 ), ein HiFi-Regal, das eigentlich mehr Müllablage als alles andere ist und ein kurz mal eben aus den ehemaligen Arbeitszimmerschreibtischen zusammengeschusterter Computertisch. Ah, ja, ein Bücherregal haben wir auch. Billy. Darüber hinaus besitzen wir auch noch eine Lautsprecherkombination, die seit Jahr und Tag mehr Staubfänger als alles andere ist. Die Krönung bildet der Teppich. Hübsche Farbe aber verdreckt von zwei Jahren Kind und den „Studentenjahren“ davor.

Es soll nun also einiges verändert werden. Im Prinzip kommt alles raus. Möbel, Lampen, Tapeten, Teppich. Danach wird die Decke neu gestrichen und es kommen neue Tapeten (so ganz ohne will man dann doch nicht). Der Fußboden macht uns seit einiger Zeit Kopfzerbrechen, denn unser Wohnzimmer ist etwas speziell.
Es ist nämlich ein MuFuZi (MultiFunktionsZimmer). Unser Wohnzimmer hat drei Türen und eine Balkontür. Ein Durchgangszimmer. Genauer: Ein zweiter, großer Flur (wobei groß nicht allzu wörtlich zu nehmen ist :P). Dazu kommen die Funktionen Kinderspielplatz, Gästewohnung, Esszimmer, Arbeitszimmer und, ganz wichtig, Erholungs- sowie Kommunikationsraum. Obendrein ist es, neben Kinderzimmer und Bad, das einzige Zimmer, das im Winter zum Daueraufenthalt auch in T-Shirt geeignet ist (die fröstelnden Berliner müssen allerdings auch im Hochsommer Pullover tragen *hihi* – dafür gehen wir dort vor Hitze beinahe ein, wenn wir zu Besuch sind.) geeignet ist.
Es stehen mehrere Varianten zur Verfügung, die alle ihre Vor- und Nachteile haben. Vor allem Nachteile.
Wir könnten wieder Teppich legen. Wollen wir aber nicht. Wir könnten den hanseatischen Holzfußboden abschleifen. Ist uns zu anstrengend. Wir könnten Laminat legen. Ist auf Dielen Frevel. Rein von der Belastbarkeit kommt für uns aber nur Laminat in Frage. Und zwar nicht das für 3,50 EUR im Baumarkt.
Schwierigkeit beim Laminat ist, dass wir als Erdgeschosswohnung ohnehin eher fußkalt ausgelegt sind (Ich weiß, wovon ich spreche. :D) und eigentlich eine Korkdämmung in Erwägung ziehen müssten. Problem hierbei ist, dass das ganze dann ziemlich hoch wird und wir an und für sich die Absätze zwischen dem Teppich der anderen Zimmer und dem Laminat nicht in Form einer Riesenstufe machen wollen. Müssen wir man schauen.. auf jeden Fall wird es eher ein heller Fußboden, damit unser MuFuZi trotz seiner geringen und den vielen Aufgaben kaum gerecht werdenden Größe, zumindest optisch groß und lichtdurchflutet wirkt (*rofl* – Tschuldigung. Wir haben hier im Sommer nämlich immer Licht an in unser kleinen Dunkelkammer. ;-)).

Zur Einrichtung und anderen Details dann mehr im nächsten Teil der großen Serie.

Nachts, wenn es dunkel ist

Moep. Hiermit teile ich aller Welt öffentlich mit, dass ich seit 2 Stunden am Rechner sitze, weil ich vorher zwei Stunden nicht schlafen konnte. Seit ich hier sitze kann ich, zu meiner Überraschung, weiterhin nicht schlafen. Ich weiß jetzt schon, dass ich diese Eskapade heute Abend bereuen werde, denn ich werde todmüde sein wohingegen mein Kind vermutlich noch 20 Uhr putzmunter ist. Sie bekommt übrigens einen neuen Backenzahn. Unten rechts, ganz hinten. Trotzanfälle wegen latenten Schmerzen inklusive. Das ist das Größte. Außerdem meint die Kindergärtnerin, mein Kind habe Polypen. Ach, was? Die müsse man operieren und Röhrchen einsetzen lassen. Ich hab das mal gegoogelt. OP nicht unter 3 Jahren, ausgenommen Ausnahmen. Annika ist nichtmal zwei! Wozu also jetzt der Stress? Lustigste Aktion der Woche: Kind kommt mit mir völlig unbekannten Klamotten nach Hause. Dabei haben wir durchaus ausreichend Wechselsachen im Kindergarten. Im Wechselwäschebeutel noch ein Haufen Klamotten die ich nicht kannte. Zum Glück waren wenigstens die Sachen von früh mit dabei. sonst hätte ich den Beutel glatt ungewaschen zurückgebracht. Haben die wohl beim ersten Wäschewechsel des Tages – Annika ist nämlich, obwohl bei uns zu Hause sehr brav, Schweinkramkönigin im Kindergarten – die falsche Wechselwäschetüte aufgemacht. Anders lässt sich das nicht erklären.
So, ich sollte ins Bett, mein Kind gibt Aufwachgeräusche von sich.

Kleine Kartenkunde

Stellen wir uns für einen Moment vor, meine Firma wäre ein altdeutsches Skatblatt.

In diesem Falle wäre ich eine Grün-Acht. Vielleicht auch eine Grün-Neun, denn der Unterschied zwischen Achten und Neunen ist lediglich die Verweildauer in der Firma.

Auf jeden Fall hat unser Herz-König neulich eine Email an alle Herzen, Grünen und Eicheln geschickt und zum großen Kartentreff geladen.

Nun waren wir Grünen Luschen uns einig, dass wir dieses Unterfangen gern gemeinschaftlich boykottieren wollten. In mitten einer lebhaften Diskussion platzte dann allerdings unser grüner Unter und erklärte, dass diese Veranstaltung keineswegs freiwillig sei, sondern eben obligatorisch. Unter sticht Lusche! Murrend haben wir das dann so hingenommen.
Dann, gestern Abend, dachte ich zunächst, dass mein kleiner Joker zu Hause zieht und pünktlich zum großen Tag krank wird. Zu meinem Glück und vielleicht auch zur Rettung meiner firmeninternen Reputation war sie aber heute Morgen wieder halbwegs kitafit.

Nunja, heute also der große Tag, der Tag des Kartentreffs. 11:30 sollte es losgehen, also hatte ich gestern noch mit einigen Herz-Luschen ein Date fix gemacht. So Kartentreffs sind ja immer auch gesamtgesellschaftliche Ereignisse, bei denen man die Inner-Company-Beziehungen zu anderen Abteilungen pflegen kann. 11 Uhr waren wir verabredet, und als ich dann langsam lostuckern wollt, kam der Unter (DER schon wieder!) und meinte, es sei noch viel zu früh! Diesmal habe ich mich aber durchgesetzt (Null! Luschen sind Trumpf!) und bin einfach frühzeitig los. Der Gewinn waren super Sitzplätze wohingegen etliche andere stehen mussten.

Dann kam sie, die mit Spannung erwartete Rede des Herz-König. Ich war vorgewarnt worden, dass es sich lediglich um eine äußerst langweilige Motivationsrede handeln würde. Allerdings kam es anders. Der Herzkönig, gebürtiger Amerikaner, sprach in schönem (obgleich von seinem Dialekt geprägten und dadurch zu Beginn eher schwer verständlichen) Englisch und hielt eine durchaus interessante Rede. Es ging um Risiken und Chancen und ich für meinen Teil bekam einen kleinen Einblick in seine Vision der zukünftigen Schifffahrtsindustrie. Nichts desto trotz war die Kernaussage natürlich: Es ist schwierig, es wird weiter schwieriger, das Geschäft geht am Stock. Wir machen Verluste. Es ist nicht zu erwarten, dass es kurzfristig zu einer Erholung kommt, seine fehlende Euphorie sagte mir, dass er auch mittelfristig nicht ernsthaft ein Ende der Krise erwartet, obgleich er davon sprach, dass man auf Besserung der Situation in etwa zwei Jahren hoffe. Hoffnung ist ein Wort, dem in letzter Zeit zu viel Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Insgesamt versuchen die Herren wohl, das Unternehmen für die weitere Zukunft aufzustellen. Die Zeiten, in denen wieder alles rosig ist.

Leider wurden etliche der Herz-Luschen enttäuscht, die darauf hofften, aus dem Munde des Herz-König zu vernehmen, dass ihre Arbeitsplätze gesichert seien. Der Herz-König, wie auch der danach sprechend Grün/Eichel-König ließen nichts dergleichen verlauten. Es wurde lediglich erwähnt, dass in naher Zukunft neue Grün- und Eichel-Luschen rekrutiert werden sollen. Wir weiten den Kopf aus, wie es der Grün-/Eichel-König gekonnt zusammenfasste. Ob das nun die richtige Richtung ist, weiß man nicht, ich schlussfolgere jedoch, dass für einige Herz-Luschen der Abgesang begonnen hat, denn offenbar will man mehr auf Verwaltung denn auf Technik setzen. Ins gleiche Horn bließ in einer Nachbesprechung im kleinen Kreis einer der Herz-und-Grün-Ober, denn er erwähnte beiläufig, dass unsere Herz-abteilung bei der Neuaquise von Dampfern zu teuer wird und es sich bei den derzeitigen Verhandlungen wohl eher um Verwaltung und Vercharterung gehe und weniger um technische Belange. Aha. Überhaupt war die intimere Anschlussveranstaltung wesentlich aufschlussreicher, was die harten Fakten anging. Nett vom Ober, dass er dazu extra vorbeikam. Schubi (so heißt er ) ist ohnehin einer meiner Lieblingsvorgesetzten. Neben HS (der ist zwischenzeitlich zum Eichel-Ober aufgestiegen) derjenige, für den ich am liebsten arbeiten würde hier im Haus. Man sollte dazu sagen. Für HS würde ich bei mir genehmen Rahmenbedingungen durchaus auch meine Loyalität zu dieser Firma aufgeben und in eine andere wechseln. Von meinem Grün-Unter bin ich derzeit noch nicht so hundertprozentig überzeugt. Denn der hat mich jetzt schon einige Male fies geschnitten, wenn auch unabsichtlich. Jedes Mal musste ich durch Eigeninitiative die wichtigen Sachen selbst geradebiegen und mich zu wirklich wichtigen Meetings nachträglich einladen lassen, damit die Infos nicht an mir vorbei gehen. Finde ich nicht gut, gar nicht gut. Manchmal möchte man Unter und Ober ja gern in den Skat drücken, was aber auch wieder nich gut ist, denn ohne sie gewinnt man die wenigsten Spiele. Wie auch immer, darum geht es ja nicht.

Wo waren wir? Ahja, beim Kartentreff. Nach dem Herz-König sprach dann noch der Grün-König. Ironischerweise fand ich seine Rede wenig begeisternd, was meine Luschen-Kollegen nun wieder ganz anders sehen. Seine Aussprache war deutlich die eines Nicht-Muttersprachlers, was ihn zwar einerseits verständlicher machte, mich aber anderseits durch seinen niederländischen Aktent verwirrte, nachdem ich mich gerade an das amerikanische Englisch seines Vorredners gewöhnt hatte. Außerdem fiel mir auf, dass sein Englisch zwar fließend, jedoch weit entfernt von perfekt ist. Überaschend. Er sprach jedenfalls von der unglaublichen Wichtigkeit der Grünen und Eicheln und darüber, wie gut die Firma aufgestellt sei. Darüber, dass wir Interesse bei Investoren geweckt hätten, dass wir mit den Banken zusammenarbeiten und aus einem Topf von Schiffen, die nahe der Insolvenz sind und von den Banken weitergeführt werden, jedes zweite zur Bearbeitung im Management (damit meinte er Fondsmanagement, Chartering und Buchhaltung bekämen. Hier mag , neben der unglaublichen Volatilität der Grünen-und-Eichel-Belegschaft auch die Ursache für die bereits angesprochene Neurekrutierung von Eicheln und Grünen liegen.
Joa soweit.

Zur Motivationshebung von uns Grün- und Eichelluschen fand vorgestern ein großes Gelage in der neu ausgebauten Wohlfühllounge der Könige statt. Einer der Eichel-Ober und sein kleiner König hatten geladen. War lecker. Zur weiteren Steigerung des Wohlbefindens von uns Eicheln und Grünen gibt es in zwei Wochen eine Überraschungsausfahrt mit noch unbekanntem Ziel. Wie man sieht, die Könige und ihre Untergebenen sind sehr besorgt um unser ihrer Luschen Wohlergehen 😉