Nachdem schon viele Eulen Euro nach Athen getragen wurden, durfte der geneigte Bürger – nicht nur in Griechenland – in den letzten Tagen miterleben, wie sich die politische Kaste vor laufenden Kameras selbst zerlegt.
Beeindruckend.
Nachdem schon viele Eulen Euro nach Athen getragen wurden, durfte der geneigte Bürger – nicht nur in Griechenland – in den letzten Tagen miterleben, wie sich die politische Kaste vor laufenden Kameras selbst zerlegt.
Beeindruckend.
Eins vorweg, ich liebe Ihren Laden. Ich gehe gern hinein um zu schnuppern und ich bin seit Jahren überzeugt von der Frische der angebotenen Produkte.
Aber Alfons, ich bin auch ein wenig enttäuscht. Ich bin enttäuscht darüber, dass ich in einem auf erlesene Gewürze spezialisierten Geschäft, wie Ihrem, in der Deklaration einer Gewürzmischung das Codewort „Aroma“ lesen muss. Ich bin wahrlich kein Zusatzstoffphobiker, aber „Aroma“ – ist das nicht unter Ihrem Niveau?
Es klingt auf Ihrer Webseite sehr nobel, wenn Sie schreiben „Alle angebotenen Gewürze und Mischungen sind ohne künstliche Zusatzstoffe wie Rieselhilfen oder Geschmacksverstärker hergestellt.“ aber ist es das wirklich so gemeint, wie es scheint?
Was hat ein Aroma z.B. in Lebkuchengewürz zu suchen?! Sollte das Zusammenspiel der Gewürze nicht eigentlich für das Lebkuchenaroma sorgen statt umgekehrt?
Ich habe Ihre Angestellte auf diese Angelegenheit angesprochen. Die Reaktion war, nunja, unprofessionell. Ob das Aroma natürlich ist oder nicht, beantwortet wohl kaum die Frage, wieso es überhaupt benutzt werden muss. Aber ich habe sie wohl sehr schockiert, sie vergaß sogar, mir für meinen Kauf eine Tüte anzubieten.
Achja, und Alfons, wo wir schonmal beim Thema sind: Mit der Sammelbezeichnung „Gewürze“, habe ich bei Gewürzmischungen ein ähnliches Problem. Bei Aldi und Co. erwarte ich nichts anderes, aber bei einem auf Gewürze spezialisierten Geschäft lege ich Wert auf eine Volldeklaration (auch wenn sie gesetzlich nicht vorgeschrieben ist..)
Hochachtungsvoll,
ATI
Mein kulinarischer Horizont umfasst zirka einen halben Quadratmeter.
Wie es dazu kam, weiß ich nicht. Es hat sich irgendwie so ergeben und manchmal denke ich mir insgeheim, dass mich ein 2-wöchiger Aufenthalt im chinesischen Hinterland möglicherweise heilen könnte.
Nun haben wir hier ja ein Kleinkind und irgendwie kann man dass, was wir bisher als Essen zelebrierten ja nicht an die nächste Generation weitergegeben werden.
Horizonterweiterung ist also angesagt.
Heute: Risotto
Ich habe noch nie Risotto gekocht. Ich weiß gar nicht, ob ich schonmal welches gegessen habe (Ausgehend vom Anblick in der Pfanne möchte ich behaupten: Nein.). Aber ich habe mir, erfüllt von guten Vorsätzen, ein Päckchen Risottoreis gekauft und heute mal experimentiert. Also fix ein Eckchen Butter mit klein(st)gehackten Zwiebeln kombiniert, Risotto dazu, mit Brühe aufgegossen, geköchelt, gerührt, wieder aufgegossen und… fertig.
Nunja, es sah so aus wie auf den gängigen Fotos – Schleimig-stückig. Auf jeden Fall habe ich lieber noch etwas (TK-)Gemüse ergänzt. Geschmacklich empfand ich es schließlich als ausbaufähig, da recht salzig, aber rein taktil war es besser, als es auf den ersten Blick zu vermuten war.
Insgesamt möchte ich festhalten: Kann man essen, muss man aber nicht.
Mein Kind hielt wenig von meinen Analysen, es widmete sich vielmehr anderen Aufgaben.. Risotto im Wohnzimmer verteilen, während man versucht, Möhren auf die Gabel zu spießen. Es besteht also Hoffnung. 😉
Sie ist weg.
Die ganze letzte Woche hat sie gewuselt und gepackt, gestern kamen ein paar ihrer Freunde und haben eine Unmenge an Kisten in den kleinen Miettransporter gequetscht. Annika und ich haben ihr noch Tschüß gesagt und für die Zukunft Glück gewünscht.
Er war auch da. Leider hat er ein leuchtendes Beispiel dafür gebracht, wie man sich in ein schlechtes Licht rückt. Die Helfer hatten wohl versehentlich die Tapete im Kinderzimmer etwas angestoßen, woraufhin er darauf pochte, dass sie das dann noch zu renovieren habe. Lautstark. Im Hausflur!
Überflüssiges Dominanzverhalten, denke ich mir. Prinzip, sagt er. Letztlich ist es vermutlich das Gleiche.
Sonstige Erkenntnisse:
Wenn Blicke töten könnten…
Thema für uns durch. Gut so.
Gaddafi ist tot. Erschossen vom aufgebrachten Mob, in einer Stadt in Afrika. Man kann vieles über diesen Mann sagen, dass er ein Tyrann war, ein selbstsüchtiger Exzentriker, vielleicht ein Irrer, einer, der „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ begangen hat, einer, der seine Widersacher auf brutale Weise zum Schweigen brachte, von mir aus ein Mörder. Dennoch ist es unmenschlich, einen alten, unbewaffneten Mann einfach zu töten. Auch, wenn in weiten Teilen Lybiens Bürgerkrieg herrscht. Lynchjustiz ist immer unmenschlich.
Es gibt ja Videos um den Tod von Gaddafi, die deutlich zeigen, wie würdelos das Ganze von statten ging. Ich habe kurz in diese Videos reingesehen, sie sind wirklich sehr verstörend. Wobei ich die ganze Hinrichtungsszene gar nicht angeschaut habe sondern nur etwa eine Minute vorher, wo sie ihn – lebend – herumzerrten und beschimpften (nehme ich an). Hat mir gerreicht, ehrlich. Menschen können in ihrem Hass so erbärmlich sein.
Die Reaktionen der Politiker in aller Welt stimmt mich dabei besorgt. Hillarys „Wow“ ist da noch das geringste. Für Todesurteil und die unwürdige Hinrichtung (irgendwie doppelt gemoppelt, welche Hinrichtung ist schon „würdig“..) von Saddam Hussein wurden große Worte gesprochen, die Widerwillen gegen die Todesstrafe aber vor allem die Achtung vor der irakischen Justiz ausdrückten.
Nun ist Lybien nicht der Irak. Dennoch erfüllt es mich mit Entsetzen, dass Regierungen als erstes den Tod des Mannes begrüßen. Wie kann man begrüßen, dass ein wütender Mob einen Menschen einfach umbringt? Sollte man nicht auch ausdrücken, das man Lynchjustiz grundsätzlich ablehnt? Zum Glück sind heute, im Laufe des Tages offenbar einige Politiker noch zur Vernunft gekommen.. vielleicht haben sie ja die Videos gesehen.
Die Reaktion unser deutschen Medien hingegen stimmt mich nicht mehr besorgt, sie ekelt mich nur noch an.
An der Kasse unseres örtlichen Lidl stand ich, gezwungenermaßen, neben den Stapeln von BILD und Hamburger Morgenpost. Die drucken doch tatsächlich ein Bild aus den Videos vom offenbar „frisch“ erschossenen Gaddafi halbseitig auf dem Titel?! Da bekomm ich das Würgen. Es gibt Dinge, die ich nicht sehen muss. Und kleine Kinder erst recht nicht. Es ist auch kein „historisches Bild“ wie die BLÖD titelt. Bilder von Ermordeten sind nicht historisch sondern bestenfalls überflüssig. In diesem Fall ist die aus dem Abdruck des Bildes entstehende Glorifizierung der Lynchjustiz einfach nur widerlich.
Das Brot ist fertig.
Also schon länger und genaugenommen ist es schon gegessen und hat auch schon den Weg durch die Kanalisation angetreten (bei der Gelegenheit: In Hamburg leben über 3 Millionen Ratten! Wahnsinn, ne?)
Ich fand es nicht so ultimativ berauschend. Es hatte eine angenehme Krume und war recht saftig. Allerdings war mir das Volumen immer noch ein wenig zu gering. Auch empfand ich den Geschmack als sehr hefelastig, von „sauer“ waren wir weit weg. Und das, obwohl der Teig immerhin knapp 20 Stunden ruhen durfte.
Ja, und dann hab ich zu wenig Salz reingemacht, das möchte ich allerdings nicht dem Rezept vorwerfen.
Lustigerweise hat Annika das Brot geliebt.
Insgesamt denke ich, dass ich einen weiteren Versuch starten werde. Nächste Woche 🙂
Und weil der Ofen schonmal heiß war, hab ich gleich noch einen netten Marmorkuchen für die Woche gebacken. Der war ziemlich lecker *mjammi.*. Kuchen kann ich.
Eigentlich wollte ich ja nun ein Bild einstellen, von unser neuen Schrankwand, aber das dauert nun noch ein wenig.
Statt dessen ein kurzer Ausschnitt aus der Krabbelgruppe, die ich diese Woche erstmals besucht habe.
Mama1: (Bekannte aus einer anderen Babygruppe, auch zum ersten Mal da) „L. will immer mit der Fernbedienung spielen, das nervt.“
Ich: „Hmm, unsere interessiert sich dafür gar nicht. Aber das liegt bestimmt daran, dass wir uns auch nicht um die Dinger kümmern..“
Mama1: „Achso. Na das ist ja toll, dass ihr das so durchhaltet. Ich muss ja zugeben, ich guck manchmal meine Lieblingsserie, auch wenn L. dabei ist. Ich weiß ja, man soll das nicht und ich hab auch ein bisschen ein schlechtes Gewissen..“
Ich: „Ein schlechtes Gewissen brauchst du da nun auch nicht haben, aber besser wäre es schon, wenn du…“
Mama2: „Also ich verstehe ü-ber-haupt nicht, warum das Fernsehen so schlecht geredet wird! Fernsehen macht doch Spaß. L.-M. sieht auch fern. Die interessiert doch gar nicht, was da kommt. Die sehen doch nichtmal hin!!“
Ich: „?! Den hab ich doch schonmal gehört..“ *dackelblick* *schweig*
Mama2: „Und überhaupt. Bei uns gab es früher auch einen Fernseher und es hat uns sicher nicht geschadet.“
Ich: „Ja. Und unsere Großelterngenerstion ist mit Schlägen groß geworden. Denen hat es auch nicht geschadet, sondern im Gegenteil, sie haben unser Land aus dem Nichts aufgebaut. Also los, lasst uns unsere Kinder schlagen!“ *mundzuklapp* *weiterdackelblick*
Mama3: „Ja, bei uns läuft der Fernseher auch. Nachrichten und so. Schaut er mit.“
Ich: „?!?! Nachrichten?! Ein noch nichtmal 1-jähriger? Herr Gott, wo bin ich bloß hingeraten?!“ *neutralerblickundbetretenesschweigen*
Mama3: *begeistert* „Neulich haben wir ihn zum ersten Mal den Sandmann gucken lassen..“
Ich: „Nicht mein Thema. Ich .. äh.. muss weg.“ *konstanierterTagtraum*
Mama3: *erzählt Sandmanngeschichte von neulich*
Danach Themenwechsel zum Schlafverhalten der lieben Kleinen.
Erkenntnis: Ich bin ein Alien. Und das nicht erst seit unserer Entscheidung, den Fernseher in den Keller zu schicken.
Aber dieser Ausschnitt im Zusammenspiel mit einigen anderen Aspekten der Gruppe, die ich kennenlernen durfte (z.B. (Über-)Gewichtsleid von BMI<23-Frauen - sehr tragische Sache / Vorurteilsaustausch über Polinnen - die setzen ihre Kinder übrigens NIE auf den Rasen, diese überambitionierten Gluckenmuttis - ungemein erhellend und SO wahr) und den objektiv-nachteiligen Randbedingungen (langer Anreiseweg, überheizter Raum) ließen mich zu der Überzeugung kommen, dass diese Gruppe und ich wohl eher nicht zusammen gehören. Wir sind einfach nicht auf einer Wellenlänge. Joa, Mama1 schrieb mir dann noch eine Email, dass sie froh ist, unsere erste Babygruppe zu haben - es ging ihr also anscheinend ähnlich.
Ich hatte es schon vor einiger Zeit bei Sari gelesen und wollte es ausprobieren:
Das Brot für Faule.
Ich backe und koche ja an und für sich sehr gern, allerdings meine Brote… nunja. Teigführung zählt nicht zu meinen großen Stärken. Beim normalen Hefeteig haperts manchmal schon (kA, warum) und Sauerteigführung klappt gleich gar nicht. Die Endprodukte jedes Sauerteigversuches erinnerten bislang immer eher an Ziegel denn an Brot. Aber ich hoffe, dank dieses Rezepts vielleicht den ewigen Kreislauf zu durchbrechen. Mit wenig Arbeitseinsatz. Ein bisschen faul bin ich nämlich auch manchmal..
Mal gucken, was der Teig morgen so macht. Gehen tut er schonmal fleissig. 🙂