Archiv | September 2011

Heute gelernt

1. Es ist doch das Größte, nach anstrengender Nacht (wg Erkältung) morgens von einem schlecht gelaunten Baby begrüßt zu werden..

2. Hackenporsches werden massiv unterschätzt. Habe jetzt ein hochmodisches Teil in himmelblau (ok, es war VOR 60 JAHREN mal himmelblau.) für 8 Euro erworben und ich liebe es. Meine Arme ebenfalls. Investment of the day.

3. Ein Megapack Windeln sollte nicht in einer Hand getragen werden, insbesondere auf Rolltreppen.

4. Ein Dreierpack Smarties, eine ungeöffnete Dose Cola und ein Megapack Windeln können die Grundstimmung des Tages massiv verbessern.

5. Der Versuch, die Ottorücksendung mit Klebeband zu verschließen, macht den Erfolg von 4. zunichte.

6. Der tollste Spielplatz für unter 3jährige ist hier direkt um die Ecke (eigentlich schon am Mittwoch erkannt). Heute nachmittag unbedingt wieder hingehen.

7. Ein Paar Krabbelschuhe war definitiv zu knapp kalkuliert.

uuuuuund

8. Nach einer anstrengenden Woche gibts hier jetzt wieder Tagesschläfchen.

Nachtrag:

9. Mein Kind schläft um 18 Uhr. Einfach so.

Ende. Aus. Vorbei. Scheidung! #2

Gestern den Nachbarn getroffen.

Sieht schlimm aus, der Mann. So wie man aussieht, wenn einem das Leben „gestohlen“ wurde. Er raucht zu viel (Bestandsaufnahme des Aschers vorm Haus), hat abgenommen, ist fahl im Gesicht, die Wangen sind eingefallen und die Augen wässrig.

Er ist offenbar sehr verzweifelt. Ich habe nur ein einziges Mal bisher einen so tief verzweifelten Menschen bewusst gesehen. Ist keine gute Erinnerung. Immerhin hat er den richtigen Weg eingeschlagen und sich einen Arzt gesucht. Guter Junge.

Der Rosenkrieg geht derweil weiter. Das Kind mittendrin. Er hat einige Details erzählt, die ihm wohl aufs Herzen drückten. Ich hoffe jetzt, es ist nur seine krude Sicht der Dinge und nicht einmal zur Hälfte wahr.

Ich hab ihm gesagt, wenn es ihm schlecht geht, kann er jederzeit einfach klingeln und rüberkommen. Einen Kaffee trinken, ein wenig reden. Ob er es tun wird, wer weiß. Immerhin war da ein Hauch von einem Lächeln, das ist ja schonmal was. Er sagte, es sei nur eine Frage von ein bis zwei Wochen, dann würde die Entscheidung fallen, dass sie ausziehen müsse. Dann würde sie ausziehen. Daraufhin meinte ich, dass es ihm dann vermutlich trotzdem erstmal nicht gut gehen würde. Dass ich nicht glaube, dass sie sofort auszieht, wenn der „Räumungsbescheid“ ankommt, hab ich ihm lieber nicht gesagt… es wäre zu hart gewesen.

Als er die Tür zugemacht hat, konnte ich nahezu sehen, wie er anfing zu weinen.

Frida

Man sieht sich im Leben immer zweimal.

Frida habe ich zum ersten Mal in der KiTa getroffen. Sie war da in der Krippengruppe, die wir besichtigt haben und blieb mir im Gedächtnis hängen aufgrund ihres hübschen Namens, der blonden Locken, und des niedlichen Lächelns. Sie ist sehr süß.

Heute auf dem Spielplatz habe ich sie zum zweiten Mal getroffen und sie gleich wiedererkannt. Außerdem war auch ihr Bruder Emil da, ihr Vater und ihre Mutter – so konnte ich über die Kita, in die Annika kommt, gleich etwas schwatzen..

Frida war auch wieder sehr, sehr süß und hat mir den Tag gerettet:

Frida (zu Annika): Wie heißt er?
Ich: Das ist ein Mädchen. Sie heißt Annika.
Frida: Ist er ein Junge?
Ich: Nein, sie ist ein Mädchen.
Frida: Hat sie eine Scheide?
Ich: ???
Ich: Achsooooo! Ja, hat sie. Wie alle Mädchen.
Frida (stolz): Ich hab auch eine Scheide.
Ich: Ja, du bist ja auch ein Mädchen.
Frida: Meine Mama hat auch eine Scheide.
Ich: Ja, das stimmt. Deine Mama auch.
Frida: Aber mein Papa hat einen Penis.
Ich: Genau.
Frida (rutscht los)

Puh, ich hoffe, ich hab mich nicht zu dämlich angestellt. Musste nämlich die ganze Zeit ein Grinsen unterdrücken.. sie ist einfach zu süß, die Frida.

Böse Rhinoviren!

In der Krabbelgruppe hat Annika eine dicke Erkältung aufgegabelt. Seit Samstag ist sie platt. Basti folgte auf dem Fuße. Seit Montag auch ich. Böse Rhinoviren! Jetzt suchen wir nach einer Harke, die wir den Viren zeigen können…

Auch herausgefunden: Tagesschlaf ist eine diffizile Angelegenheit, wenn direkt unterm Schlafzimmerfenster die „Erdarbeiten Peters“ Gehwegplatten rausreißen… nun schnorchelt Annika auf meinem Arm (der übrigens am Absterben ist..) und ich laufe vom Wohnzimmer ins Schlafzimmer und zurück. Der Container, in den die Gewegplatten verbracht werden, steht nämlich lustigerweise genau vorm Wohnzimmerfenster… *polter*

Supermutti, ich?

Es geht heute, wie so oft, um Babys Schlaf.

Anfangs haben wir sehr mit dem Schlafthema gekämpft haben… Stichworte: Nähebedürfnis, mal ja mal nein, Familienbett, Blähungen, Weinen ohne Grund, Hunger(!), Zähne. Das volle Programm.

Mittlerweile wird es besser, wobei das verschiedene Gründe hat.
Ich denke, es gelingt mir mittlerweile recht gut, das Nähebedürfnis unseres kleinen Mädchens zu erfüllen. Familienbett und tragen, tragen, tragen. Dann noch immer Stillen. Vor allem zum (Ein)Schlafen für den Extra-Boost Nähe.
Dann habe ich gelernt, die Kleine zu beobachten und ihre Zeichen zu deuten. Zumindest, was den Schlaf angeht (was aber z.B. das Bedürfnis Essen betrifft, bin ich immer noch völliger Anfänger). Ich sehe, bevor sie müde ist, dass sie müde wird. Ich merke in der Regel, wann ich welches Einschlafhilfsmittel nutzen muss, ob Einschlafstillen, Wiegen, Tragen, Singen, Streicheln, Singen oder einfach In-Ruhe-Wurschteln-Lassen. Ich habe gelernt, Ruhe auszustrahlen, selbst wenn ich innerlich koche. Ich kann die ersten Schlafphasen klar unterscheiden, die Wechsel erkennen und ich weiß, wann ich das Zimmer verlassen kann, wann ich still sein muss und wann es etwas lauter sein darf. Eben Dinge, die man lernt, wenn man Stunde um Stunde, Tag um Tag neben seinem Kind hockt und hofft, dass es ein- bzw. durchschläft. Leider auch Dinge, die sich innerhalb von wenigen Tagen mal eben komplett verändern können, so dass das ganze schöne Wissen für die Tonne ist. That’s life.
Auch ein wichtiger Grund ist unser Tagesablauf. Wir haben eine ganz passable Grundstruktur und ich achte sehr penibel auf die Tagesschläfchen. Ich nehme mir die Zeit und leg mich neben die Maus, damit sie besser schlafen kann. Bei jedem Tagesschläfchen, ohne Ausnahme. Das ist eine tolle Sache, die ich mir als Erstlingsmutter noch leisten kann und sorgt für wesentlich längere Schläfchen.
Insgesamt würde ich das Schlafverhalten meines Kindes als gesund und normal bezeichnen wollen.

Soweit das Vorgeplänkel.

In der Krabbelgruppe hatten wir diese Woche das Thema zur Besprechnung. Jeder durfte erzählen, was grad so geht oder auch nicht:
Charlotta schläft abends schlecht ein, sie braucht lange, um zur Ruhe zu kommen. Sie wird einschlafgestillt und nuckelt teilweise so lang, dass sie kurz darauf die Milch wieder erbricht. Sie hat 2-3 Aufwachphasen pro Nacht. Tagsüber schläft sie zweimal und ist meist nach 45 Minuten wieder wach.
Lani schläft abends schlecht ein. Sie hat Einschlafzuckungen. Nachts schreckt sie oft hoch und weint. Mutti muss 2-3 Mal zum Kinderbett, beruhigen. Über das Einschlafritual ist nichts bekannt. Tagsüber schläft Lani zweimal, jeweils 30 Minuten.
Annika schläft abends gut ein. Sie hat Einschlafzuckungen. Nachts schreckt sie manchmal hoch oder weint im Schlaf; 2-3 Aufwachphasen sind bei ihr üblich. Das Einschlafritual ist variabel, i.d.R. aber Einschlafstillen. Tagsüber schläft Annika zweimal, jeweils 1,5 bis 2,5 Stunden.

Man könnte anhand dessen mit gewissem Recht behaupten, dass alle drei Kinder ähnlich gut schlafen, vom Tagesschlaf und subjektiven Unterschieden beim Einschlafen einmal abgesehen.
Nur ich durfte mir anhören, dass ich die einzige sei, deren Kind kein Problem beim Schlafen habe.
Das mir, die ich jeden Tag für denguten Schlaf meines Kindes hart arbeite! Denn nen Selbstläufer ist sie nun wirklich nicht. Sehr putzig… sehr, sehr putzig.
Manchmal frage ich mich, ob ich in nem Haufen von frischgebackenen Mamis gelandet bin…Oder bin ich schon so zur Supermutti mutiert, dass ich nirgends mehr Probleme sehe?

Kind sein..

Heute beim Mittagessen:
Es gibt Fingerfood, das ist leicht zu machen und die Maus ist dabei so beschäftigt, dass auch ich zum Essen komme. Es hat natürlich auch Nachteile…

Erste Aktion grundsätzlich: Teller umdrehen!
Mit Glück landet das gesamte Essen auf dem Tisch, meistens eher nicht. Nachdem die Unterseite des Tellers dann ausgiebigst erforscht wurde, darf Mama den wieder richtig rum drehen..

Danach direkt die Stücken einzeln in die Hand nehmen und wahlweise zerquetschen, hin- und herreichen, zurück auf den Teller verfrachten oder essen. Neues Feature: Füttern – die Quietscheente oder Mama/Papa. Runterwerfen geht natürlich auch, das ist besonders spannend und wehe, das Stückchen ist dann außer Sichtweite! Da wird geguckt und gesucht, bis es eben wieder da ist. Und wenn Mama es dann aufhebt, wird es gleich wieder runtergepfeffert – mal sehen, ob es wieder genauso fällt..

Richtig lustig wird die Sache dann, wenn es Brei gibt. Brei hat mehrere Besonderheiten. Zum Einen kann man den Teller nicht umdrehen (man könnte natürlich schon, aber der Futtermeister ist dagegen). Dann kann man Brei löffeln, was allerdings aufgrund der noch eingeschränkten motorischen Fertigkeiten eines 10-monatigen Kindes eine schwierige und klecksreiche Sache ist, und obendrein kann Brei aus Babysitzhöhe ungefähr eineinhalb Meter weit fliegen (mit Schwung weiter..). Das macht ungemein hübsche Kleckse auch auf weiter entfernten Gegebständen und es klebt. Gerade Milch-Reis-Brei – Hammer! Mit dem Zeug kann man bestimmt auch Tapeten kleben und Fenster abdichten. Das hat unsere Kleine aber noch nicht herausgefunden, daher beschränkt sie sich in der Regel darauf, den einen oder anderen Klecks großflächig zu verteilen und in einer dünnen klebrigen Schicht auf dem Tisch einzumassieren. Wobei der Übergang von Tisch zu Babyhochstuhl und Sitzkissen äußerst fließend ist. Neben Brei kann man auch andere Dinge einmassieren – Bananen, vollreife Birnen, Pfirsiche, Butterbrot, Käse, Nudeln, Kartoffeln.. eben fast alles.

Am Ende des Essens sehen der Tisch und seine Umgebung natürlich aus, wie nach einem Bombenanschlag. Man beachte, wir haben in der gesamten Wohnung Teppich liegen (geht nicht anders – die Alternative wäre Fußboden abschleifen und das in einer Mietwohnung..). Der hatte seine beste Zeit allerdings auch schon vor dem Baby hinter sich. Trotzdem. Eigentlich könnte ich den Teppich täglich grundreinigen. Geht aber nicht, zunächst muss das Kind grundgereinigt werden.

Lächelnd erinnere ich mich der fragenden Worte meine Mutter: „Wie, sie bekommt kein Lätzchen?“ Nee, Mutti, bei diesem Chaos wäre ein Lätzchen nur überflüssig. Beine, Füße, Arme, Oberteile, Body, Haare – durchweicht mit undefinierbaren Resten. Da würde auch ein Lätzchen nichts reißen. Also einmal ausziehen, in einen Eimer Wasser tauchen, schrubben, abtrocknen, neu einkleiden. So in etwa.. danach ist dann der Essbereich mit den bereits halb festgetrockneten Resten dran.

Oberstes Gebot bei der ganzen Sache: Gelassenheit!
Ich bin ja, was die Essensschweinerei angeht, die Gelassenheit in Person. Bei anderen Dingen ist das nicht so..

An dieser Stelle möchte ich ein Lob an die Waschmittelindustrie und den Erfinder der Waschmaschine aussprechen: Ohne Euch wäre das Mama-Dasein härter!

Um wieder den Bogen zurück zum heutigen Essen zu spannen.. ich saß also da, löffelte mein Essen, beobachtete die kleine Forscherin schmunzelnd und stellte mir die eine, immer wiederkehrende Frage: Was denkt eigentlich so ein Kind dabei?

Kuhl!

Es hat Vorteile, einen kleinen Nerd IT-Profi im Haus zu haben. Der hat sich mir nichts dir nichts und ohne, dass ich ihn darum gebeten hätte, hingesetzt und versucht mein WordPress-Problemchen zu lösen. Nach drei Tagen hat er es jetzt geschafft. Es lag wohl an der Rechtevergabe für WP, was man aber bei ner Windows-Basis für PHP nicht verändern konnte. Gut dass ich als Kunde bei meinem Anbieter auch Linux wählen kann. Da kann man die Rechte anscheinend vernünftig zuteilen – sagt der Herr des Hauses ^^.
However, im Testblog läuft alles wie am Schnürchen und somit können wir auch hier demnächst (also nicht vor Sonntag 😉 ) umstellen. Dann sollte auch das Bilder hochladen wieder ohne Umwege gehen 🙂

Toitoitoi!

Dieser Beitrag wurde am 22. September 2011, in Allgemein veröffentlicht und verschlagwortet mit .

Das Haus

Unser Haus zu streichen ist Zen.
Für mich zumindest.

Zur Ruhe kommen, die Mitte finden, Gefühle ordnen, einfach Handeln im Augenblick. Der Pinsel, ich, der Geruch der Lasur, die gleichmäßige Streichbewegung – schön.

Ende. Aus. Vorbei. Scheidung!

Nee, hier nicht, alles gut.

Aber die Nachbarn. Sympathische Leute. Vor gut drei Jahren eingezogen, ähnliches Alter wie wir. Etwas über zwei Jahre verheiratet, Sohnemann ist ebenfalls gerade zwei geworden.

Vor zwei Monaten hat sie sich von ihm getrennt. Für ihn kam es anscheinend aus heiterem Himmel. Seitdem reden sie nicht mehr miteinander sondern kommunizieren nur noch per „Zettel an der Tür“. Er lebt jetzt im Wohn-, sie im Schlafzimmer.

Es gibt angenehmere Szenarien.

Er sagt, er habe recherchiert. Sie sei jetzt vermutlich mit dem Jens vom Campingplatz zusammen. Nunja.

Die Gräben werden jetzt gezogen, sie haben sich Anwälte genommen. Es geht ums Geld und darum, wer aus der Wohnung ausziehen muss.. wahrscheinlich auch ums Sorge- und Besuchsrecht.

Tragisches Ende einer Liebe.

Schalten Sie mal wieder ab… #1

…sagt der Kreymeyer von Fernsehkritik.tv am Ende jeder Folge.
„..abschalten.“ sagte Peter Lustig, zum Ende jeder Sendung von Löwenzahn.

Seit Annika bei uns ist, haben wir weitestgehend abgeschaltet.

Man macht sich als Eltern ja doch eine gewisse Vorstellung von den Grundzügen der Erziehung, die man seinem Kind gern mit auf den Weg geben möchte. Für mich war immer klar: Die ersten drei Jahre kein TV! Und danach, mal schauen..

Ich ahnte nicht, wie ich mich irrte. Aber ich war ja auch so naiv zu glauben, dass die meisten Menschen heutzutage ähnliche Ansichten bzgl TV-Konsum haben. Dumm von mir.

Dann kam das letzte Wochenende.
Wir waren eingeladen zu einem kleinen Grillabend. Der Gastgeber hat ebenfalls ein kleines Kind, Ben, knapp 2 Jahre alt. Im Zuge Führung durchs Haus kamen wir auch zum Elternschlafzimmer, wo uns voll Begeisterung ein High-End-Flatscreen-TV präsentiert wurde. Ich machte den Fehler zu bemerken, dass es ein tolles Gerät sei, mir aber im Leben kein Fernseher ins Schlafzimmer käme. Ein mitleidvoller Blick zum Schatz, dann das Totschlagargument:
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