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Dieser Balkon ist besetzt, ohne Pause bis jetzt! #2

Ein wenig wehmütig erinnere ich mich an das Jahr 2010, in dem im Sommer Nachbars Kater unsere Balkonkästen zu besetzen geruhte. Ich verweise gern auf den zugehörigen Blogeintrag.

2011 sind die Nachbarn – Mutter, Vater, Jan, Alex und eben der Kater – umgezogen. Wohin weiß Gott allein, weit weg wohl nicht, denn ich habe hinterher deren Auto noch einige Male gesehen.
Die neuen Nachbarn sind auch nett, aber sie haben keine Katze, die Anrecht auf Liegestellen in Balkonkästen erhebt.

Dennoch haben wir gelegentlich tierische Besucher vorzuweisen.

In 2011 beispielsweise ein Eichhörnchen, das regelmäßig die Blumen im Balkonkasten platt gesessen hat. Ursache hierfür waren vermutlich Nüsse (eigentlich wohl Vogelfutter) die vom Winter über waren und offenbar gut schmeckten 😉

2012 war niemand interessiert.

2013 wird unser Jahr. Angefangen hat es vor gut zwei Wochen. Ich war verwundert, dass sich eine Amsel auf unserem Balkon aufhielt – und nicht nur einmal, sondern merkwürdigerweise immer mal wieder. Das Tier kam immer im Tiefflug ran, hüpfte dann durch die Balkonkästen und irgendwann flog sie wieder weg. Ich hatte ja erst überlegt, ob sie was Essbares da findet, aber irgendwie war das wohl nicht so. Heute habe ich sie wieder gesehen.Im Balkonkasten sitzend. Zwischen mittlerweile recht hohen, einjährigen Blumen. Brütend.

Zunächst einmal habe ich gerade eine kurze Brutpause genutzt, um mal ins Gelege zu schauen und erste Fotos zu machen.

gut versteckt, und von der Straßenseite praktisch nicht einsehbar: der Nistplatz.
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Das Gelege. Ein Ei bis jetzt, da geht noch was..
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To be continued.

Unwissenheit oder sträfliche Ignoranz?

Hochwasser aller Orten.
Auch hier in Hamburg, nur nicht wirklich sondern über die Nachrichten. Wir haben nämlich Dämme – wegen der gelegentlich auftretenden Sturmfluten – die dieses Hochwasser, so schlimm es in Ost- und Süddeutschland sein mag, nicht mal kitzelt. Ganz abgesehen davon, dass es noch nicht hier ist. (unsere Pegelstände im Hafen sind derzeit etwa 10-20cm unter dem hiesigen Mittelwert für Ebbe und Flut.)

Nunja, wir haben also Hochwasser. Hohes Hochwasser. Wegen des starken Regens. Oh.Mein.Gott.
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Babylock für 40 Euro?!

Ich bin gerade etwas verunsichert. Ich habe soeben bei den Kleinanzeigen eine Babylock-Overlockmaschine gefunden. Angeblich funktionstüchtig.

Angeblich deshalb, weil gebrauchte Babylock-Maschinen in der Regel für 120 Euro + X bei Ebay weggehen.
Diese hier soll aber nur 40 Euro kosten.

Entweder hat das Ding ne Macke oder ich weiß auch nicht. Ist auf jeden Fall schon ein älteres Stück, in der aktuellen Babylock-Kollektion taucht es nicht mehr auf.

Hmm.. mal sehen was die Profis dazu sagen..

Planänderung

Heute hatten wir eigentlich vor, gemütlich im Garten zu frühstücken und danach bis zum Mittag draußen zu bleiben und es uns gut gehen zu lassen.

Statt dessen standen wir um 9:55 Füße scharrend beim Möbelschweden, um kurz entschlossen Verdunklungsgardinen kaufen zu können. AM Nachmittag habe ich die Dinger dann noch eingekürzt.

Jetzt ist es dunkler, im Schlafzimmer.
Folge: Die Einschlafzeit des Nachwuchses reduzierte sich heute Abend spontan um eine Stunde auf die allgemein üblichen 30 Minuten. Ziel erreicht.

Und die Sache mit dem Frühstück im Garten machen wir dann wohl morgen oder so.

Wie ich meinen Neurologen schockte.

Bei mir kribbelt es. Wow! Sensation, Sensation!

Ich bin ja MS Patient und als solcher leidlich an Kribbeln jedweder Art und Lokalisierung gewöhnt. Lässt mich komplett kalt, sowas. Heute kribbelt es, morgen piekst es, übermorgen zippert es an einer anderen Stelle und nächste Woche ist es wieder woanders.

Kritisch wird die Sache erst, wenn mir mein Imunsystem wieder Entzündungen baut, bei denen einen der Humor so ein kleines bißchen im Rachen kitzelt aber darüber hinaus im Halse stecken bleibt. Sehnerventzündungen mit kompletten Visusverlust wären da ein Beispiel. Oder Ataxien, die unglückliche Gangstörungen basteln, dafür sorgen, dass das Mittagessen auf drei Stunden ausgedehnt werden muss, weil man den Löffel nur mit Mühe halten kann, oder man sich wegen den Mistkrücken schwerlich komplett selbst anziehen kann. Die uncoolen Dinger halt.

Der letzte Absatz dient der Veranschaulichung. Wenn ich sage „es kribbelt“, dann ist das so als ob andere über das Wetter plaudern. Nichts desto trotz kribbelt es mehr seit einigen Wochen. Das ist Warnstufe 1. Neulich kam dann auch noch Warnstufe 2 dazu. Lhermitte. (Für die Unwissenden: Wenn man den Kopf auf die Brust senkt, dann kribbelt es mehr. Ist ein gängiger Hinweis auf mögliche entzündliche Herde im Rückenmark. Guckt ihr hier – muss aber für sich nichts heißen, kann nämlich unter bestimmten Umständen auch ein Nachgang zu alten Entzündungen sein) Warnstufe 3 kam dann noch erschwerend hinzu: Was ich in den letzten Tagen und Wochen beinahe bzw. auch nicht beinahe über meine eigenen Füße gestolpert und gefallen bin, geht auf keine Kuhhaut. Ich bin zwar ein Tollpatsch vor dem Herrn aber das war dann irgendwie mehr als genug. Dachte ich mir so.

Drei Warnstufen auf einen Schlag waren angesichts des untherapierten Gesamtzustandes der Patientin dann immerhin Grund genug, mal wieder unauffällig beim Doc anzurufen und zu Kreuze zu kriechen. Ich habe mich nämlich die letzten, nunja, drei Jahre reichlich rar gemacht dort. Ich also, nach vielen Debatten im Geiste, hintelefoniert. Ohne Termin geht ja nix.

Also, ich weiß nicht, WAS da im Computer der Sprechstundenhilfe unter „Knoetchen“ steht, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass es mir nicht schmeichelt. Vermutlich etwas wie : „Wenn DIE jemals wieder anruft, dann verschafft ihr stante pede einen Termin bei mir. Und wenn die Welt untergeht. Macht einfach und fragt nicht warum.“
Wie ich darauf komme? Nunja. Also. So schnell habe ich noch nie einen Termin bekommen. Am selben Tag innerhalb von 10 Stunden. RÄÄSCHPÄCKT!

Doc war dann auch beim Termin ziemlich unter Strom und wollte mich am Liebsten sofort an den Kortisontropf hängen, was ich mit einem verwirrten „ich denke nicht, dass das bei diesen Beschwerden nötig ist?“ quittierte. Wir einigten uns dann immerhin auf eine kurzfristige Untersuchung im MRT (Terminvergabe: innert 18 Stunden – Nachtschlaf inklusive.. RÄÄSCHPÄCKT! – zum Zweiten.) Mir war das nur billig, jedoch schien mir der Aktionismus irgendwie unbegründet. Aber hey, lieber schnell und schmerzhaft als wieder ewig und drei Tage von Pontius zu Pilatus zu eiern. Den Teil kenn ich nämlich schon. Ich hab keine Zeit, ich bin doch Muddi!

Joa, MRT war dann wie immer – schweine langweilig. Rumliegen, Dröhnen der rasenden Magneten ertragen. Still halten, damit die Jungs von der Radiofront auch was zu gucken bekommen, Kontrastmittel in Vene, weiter rumliegen, aufstehen dürfen aber lieber nur gaaaaanz langsam aufstehen, da sich der Kreislauf irgendwo in Fußbodennähe befindet(wegen des langen, unbeweglichen Liegens), Tüte mit „Fotos“ meiner selbst mitnehmen, raus.

Montag dann kurz (haha, Doc kam zu spät – war Stau -.-) beim Neuro rein. Der schon wieder hochalarmiert, weil.. ja, dieser Eintrag in meiner Computerakte oder so. ER fischt sich die CD aus meiner Riesenbildersammlung, guckt die Bilder an, sieht das gleiche, was ich schon Freitag kopfkratzend begutachtet habe und stellt fest: „Ich sehe da ja rein gar nichts.“ Ja. Ging mir ähnlich. Wird dann wohl so sein. Keine aktiven, Kontrastmittel anreichernden Herde.

Wenn man so gar nicht sehen kann, dann ist das wirklich, WIRKLICH coool! Das ist mehr (bzw. zum Glück eher weniger), als ich nach zwei Jahren Tysabri und anschließend drei Jahren ohne Behandlung erwartet, geschweige denn auch nur erträumt hätte. Erst diese negative Entwicklung mit Schüben im Dreimonatstakt, unangenehmen motorischen Einschnitten, daraufhin Tysabri. Dann Schwangerschaft, Absetzen, zwei große Schübe, davon einer unter Geburt, trotzdem Therapiepause wegen Stillens.. und dann nichts. Immunsystem-Reset nach der Schwangerschaft/Stillzeit, allgemein nachlassendes Immunsystem (übrigens in dieser Hinsicht ein echter Vorteil des Alterns), mehr Glück als Verstand? Wir werden es nicht erfahren.

Dem Doc wurde auch gleich ganz anders, der fing an zu reden (also der redet sonst auch, aber anders..) und erklärte, dass er mit vielem gerechnet hatte, aber damit nicht. Schön. Überraschung aller Orten. Ich erklärte dann noch, dass ich auch nicht angenommen hatte, dass da ein großer Schub am Kommen sei, sondern dass ich das „etwas mehr Kribbeln“ halt einfach zum Anlass genommen hatte, mal wieder an der Realität teil zu haben. Mein Preis: Ein überraschter Blick vom Doc.

Kortison ist zur Zeit auf jeden Fall kein Thema mehr, es sei denn, ich hätte es gewünscht – aber wer will das schon, wenn es nicht nötig ist.

Die Sache hat nun nur leider zur Folge, dass vielleicht (aber auch nur vielleicht) mein Aktenvermerk ein wenig verkleinert wird. Folge hieraus: Auf den nächsten Termin muss ich jetzt wieder satte acht Wochen warten. So kennen wir das doch. 😀

Die „Beschwerden“ (wieder oben gucken beim Teil mit dem Wetter) können übrigens von Herden stammen, die so klein und frisch sind, dass sie im MRT noch kein Kontrastmittel anreichern oder alternativ kann es sich um einen Pseudoschub (so eine Art „Narbenschmerzen“ – vgl. hier – vierter Absatz) handeln. Ich glaube eher an letzteres, denn um offen zu sein, meine Arbeit ist derzeit mehr als nur einfacher Stress. Das ist mehr als offensichtlich, denn ich schaffe derzeit 50% meiner täglichen Arbeit. Bestenfalls. Man hat mir halt zwei Arbeitsplätze auf sechs Stunden gegeben, inklusive diverser Wundertüten. Das ist objektiv nicht machbar bzw. nur zu einem Preis, den mir keiner zahlen kann. Ich habe mit meinem Interims-Unter auch schon darüber gesprochen und hoffe auf baldige Besserung.

Gartenshopping 2013

Wir hatten ja einen unerwarteten (nicht so ganz, ich glaube, ich wurde vorgewarnt, hatte das aber direkt wieder verdrängt) Geldregen. Eineinhalbtausend Eurönchen. Für den Garten.

Aufgrund dessen und weil Geld die unangenehme Eigenschaft hat, stetig irgendwo zu versickern, wenn man nicht darauf aufpasst, habe ich gerade eine Liste der Anschaffungen gestartet, die wir mit der Kohle bezahlt haben.

Heute gings gleich mal los mit einem Grill. Der alte war nämlich hinüber. Nun haben wir schon den halben Winter gesucht entschieden, umentschieden, wieder anders überlegt und so weiter. Es sollte nämlich ein „guter“ werden. Weil ich die Nase voll habe, jeden zweiten Sommer einen neuen zu kaufen, dessen Kohlerost schon beim ersten anglühen durchbiegt, bei dem die Lüftungsattrappen sich nach dem dritten Grillen weder auf noch zu schieben lassen, bei dem der Wind die Asche vom Ascheteller praktisch direkt aufs Grillgut (alternativ: Hosen des Grillmasters oder in Richtung Sitzecke) weht und bei dem es jedes Mal ein Krampf ist, die verbliebene Asche vernünftig zu entleeren. Nun haben wir, bzw. mbH Nägel mit Köpfen gemacht und einen Weber gekauft. Mit Wetterschutz, mit Anzündkamin und, ganz besonders wichtig, mit Hamburger-Presse. mbH liebt ja Hamburger. Den Ausschlag gab das GBS-System, bei dem man die Mitte des Grillrost rausnehmen kann und mit unterschiedlichen Aufsetzen (Pizzastein, Wok, Gusseiserner Grill, Gusseiserne Pfanne, sogar eine Muffinform gibt es) aufwerten. Die kosten zwar extra, sind aber recht reizvoll und eröffnen völlig neue Möglichkeiten.

Nunja. Ob es sich wirklich gelohnt hat, wird sich zeigen.

Familienbett und so..

Wir sind ja, wie man so schön sagt, Co-Sleeper.
Annika schläft seit sie geboren wurde in unserem Bett. das heißt, abgesehen von einigen wenigen Nächten ganz zu Beginn, in denen wir, geprägt von den allgemeinen Erziehungsratgebern in Form von Büchern und der buckeligen Verwandtschaft, das Kind zum Schlafen ins eigene Bett- respektive die eigene Wiege – gelegt haben. Wir haben das relativ schnell aufgegeben. Das Kind brauchte nämlich – an dieser Stelle dürfen de überzeugten „das Kind braucht ein eigenes Bett“-Anhänger gern weghören – Nähe. Unglaublich viel Nähe. Ehrlich gesagt mehr, als wir zunächst zu geben im Stande waren. Aber man wächst ja an seinen Aufgaben und nach einiger Zeit haben wir uns an die neue Schlafsituation gewöhnt. Es kostet zwar eine Menge Kraft, weil man nicht immer so schlafen kann, wie man eben möchte, aber es gibt einem doch auch unglaublich viel.
Allen Unkenrufen zum Trotz ist Annika dennoch ein selbstbewusstes und selbstständiges Mädchen geworden was auch nicht permanent an Muddi’s Rockzipfel hängt. Sie ist nach wie vor sehr verkuschelt, das ist schön.

Nichts desto trotz hat sich die Schlafsituation für alle in den letzten Wochen und Monaten weiter verändert. Es wurde eng, in diesem 1,80m breiten Ehebett. Für alle. Annika schläft jetzt, wie das für kleine Kinder gemeinhin üblich ist, unruhiger, sie bewegt sich viel im Traum und turnt mal eben innerhalb von 5 Minuten einmal quer durchs Bett, ohne Rücksicht auf Verluste, geschweige denn auf Mama und Papa. Eine Ihrer liebsten Schlafpositionen ist es, wenn sie bei einem der Erwachsenen im Bett quer über den Brustkorb, besser quer über den Hals hängt. Wer das nicht nachvollziehen kann, den möchte ich bitten, einen 10kg Kartoffelsack/ Mehlsack einfach mal probeweise über den Hals zu hängen und dann zu schlafen. Bitte beachten Sie dabei, dass ein Kind im Alter von zwei Jahren die 10kg-Marke in aller Regel bereits geknackt hat. Das Ganze ist also so unbequem, wie es klingt und sorgt mithin für leichte Unruhezustände in Folge von Atemproblemen. Jetzt aber die Problematik bei der Sache: Nimmt man das Kind herunter und legt es wieder „richtig“ ins Bett, so kann es unter umständen dazu führen, dass das eben noch seelig über der elterlichen Luftröhre schnorchelnde Kind plötzlich erwacht, austickt, kreischt, einen anschreit und vor Wut so stark beißt, dass man im Stillen einen Dank in Richtung Gottes Gnade schickt, weil da eine dicke Bettdecke zwischen den Zähnen des Kindes und dem eigenen Oberarm ist.

Insbesondere das letztgenannte Ereignis, an dass sich das Kind am nächsten Morgen gut erinnerte und als Grund für das Austicken angab, das „Mama im Bett rumgeiert“ sei, gab mir zu denken. Auch angesichts der Feststellung, dass wir uns zwischenzeitlich im Schlaf allesamt stören, was zu Unausgeschlafenheit, Aggression und auch sonst allen negativen Auswirkungen, die man eben so bei Schlafmangel kennt, führt, sahen wir Handlungsbedarf.

Irgendwann in dieser Woche, als ich die Kurze so ins Bett gebracht habe und eben warten musste, dass sie schläft, kam mir eine Idee, wie wir vorgehen könnten.

Und so kam es, dass wir umgebaut haben:
Der zweite Nachttisch wurde abgebaut. Das letzte Teil der alten Schrankwand wurde umfunktioniert zum neuen Nachttisch. Der selbst gebaute Rausfallschutz fürs Familienbett wurde entfernt. Das gesamte Ehebett haben wir um etwa 30cm in Richtung Fenster verschoben. Auf der vergrößerten Freifläche wurde das Kinderbett aufgestellt, einseitig mit hohem Gitter (Rausfallschutz), auf der dem großen Ehebett zugeneigten Seite ist das Bett komplett offen, so dass hier hin und her geklettert werden kann, wie es Madame belieben. Die Matratze des Kinderbettes haben wir auf der zweitniedrigsten Stufe, so dass der Höhenunterschied nicht allzu groß ist.

Es ist nun also so, dass das Kinderbett wie ein großes Babybay neben unserem Bett steht.
Annika hat beim Umbau geholfen und schien auch zunächst sehr zufrieden mit dem Bett. Wir haben es nämlich so verkauft, dass man nur ein eigenes Bett bekommt, wenn man „groß“ ist und dass dass Annika dann auch besser schlafen könne, weil Mama nicht im neuen Bett rumeiern darf.

Wir wissen nicht, wie gut Annika das neue Bett annehmen wird. Fragen kann man kaum jemanden, denn s war (und st eigentlich immer noch) in unserem Kulturkreis ein eher ungewöhnliches Vorgehen, die Kinder so lang nicht im eigenen Bett schlafen zu lassen. Man hört darüber hinaus auch eher die Geschichten, dass Familienbettkinder sich eher schwer tun, wenn sie ins eigene Bett umziehen sollen. Oftmals, weil der Umzug dann auch direkt ins eigene Zimmer führt. Dinge, die also nicht weiterhelfen. Anderseits empfinde ich die Konstellation jetzt eigentlich für alle als beste Möglichkeit. Annika hat ihr eigenes Bett und kann besser schlafen, da sie mehr Platz hat. Die gewohnte Nähe zu den Eltern ist weiterhin gegeben. Wenn sie erhöhten Kuschelbedarf hat, kann sie jederzeit aus ihrem Bett raus und sich direkt bei uns ankuscheln. Ich fühle mich hoffentlich nicht mehr wie eine Ölsardine zwischen Kind und mbH und muss vielleicht demnächst nicht mehr im Gräberle schlafen – wir haben zwar eine große Matratze aber dennoch sind darunter zwei Lattenroste und genau da, wo ich in letzter Zeit schlafen musste, ist die Stelle wo beide zusammenstossen, will sagen, das ist verdammt hart. MbH hat möglicherweise demnächst wieder mehr als 40cm Platz zum Schlafen und muss nicht ständig beim Umdrehen befürchten, aus dem Bett zu stürzen.

Der Mittagsschlaf klappt zumindest schon einmal hervorragend. Ganz allein, ohne Meckern, ohne Jammern, ohne irgendeine Form von Protest. Beeindruckend. Möge es so bleiben. Wie es wirklich läuft, zeigt dann die Zeit.

Als Fazit fürs Familienbett möchte ich für mich festhalten: Diese Nähe zum Kind ist anstrengend (aber ehrlich: Alles ist mit einem Kind anstrengend.) aber auch sehr, sehr schön. Ob es für die kindliche Entwicklung von Vorteil ist oder nicht, darüber mögen sich die Ideologen streiten. Mir ist es gleich. Solange alle Beteiligten subjektiv vom Familienbett profitieren, sollte man es machen. Wenn der Zeitpunkt gekommen ist, an dem die Nachteile die Vorteile auf- bzw. gar überwiegen, dann ist es Zeit, ohne Bedauern nach vorn zu blicken und den nächsten Schritt zu machen.

Zettel.

Zettel ist tot.

Ich bin, obwohl mir das ungefähre Alter Zettels durchaus bewusst war, ein wenig fassungslos.

Zettels Raum ist für mich eines der Besten, wenn nicht das beste politische Blog im deutschsprachigen Internet. Das zugehörige Forum ist ungewöhnlich niveauvoll und ich war ein begeisterter stiller Leser. Still deshalb, weil ich nicht zuletzt immer den Eindruck hatte, dass ich weder die Ausdrucksfähigkeit noch das breit aufgestellte Allgemeinwissen besitze, um ernsthaft auf diesem Niveau diskutieren zu können. Eine interessante Erfahrung war das Lesen der angeregten Diskussionen allemal. Es tut gut, mal zu merken, dass es auch andere Menschen gibt, die ernsthaft nachdenken und nicht aller – zumindest eigentlich vorhandenen – Klugheit zum Trotz täglich über die neuste RTL/RTL2/Sat1/Pro7-Dokusoap diskutieren.

Zettel war liberal, sein Blog zu lesen hat mich liberaler gemacht als ich es jemals für möglich gehalten hätte. Seine unglaublich scharfen und klaren Gedanken haben mich einige meiner Grundfesten überdenken lassen. Danke dafür.

Szenen einer Ehe

Ich tappere durchs Wohnzimmer.

Er: „Was suchst du denn?“
Ich: „Handcreme.“
Er: „Im Bad.“
Ich: „Achso. Ich dachte nur, weil die Fußcreme schon hier steht, könnte die Handcreme vielleicht auch…“
Er: „…“
Ich schnappe mir lachend die Fußcreme und bringe sie ins Bad, wo mich ein Hustenanfall beinahe davon rafft.

Kurz darauf findet sich die Handcreme übrigens an. Auf dem Schreibtisch.. 😉

Columbia – 10 years after

Es gibt in einem Leben immer Ereignisse, an die man sich besonders lebhaft zurück erinnert. Zentrale Daten, die für einen persönlich irgendwie wichtig sind. Aber auch Daten, die für viele Menschen irgendwie wichtig sind. Eine Art kollektive Erinnerung.
Der 11. September 2001 ist das Musterbeispiel für diese kollektive Erinnerung. Der Tag, an dem verirrte Wahnsinnige im Namen eines Gottes Flugzeuge in ein hohes Haus jagen. Wtf?! Auf jeden Fall findet sich in der westlichen Welt (ich behaupte kühn, dass sich z.B. im Herzen Afrikas die Leute herzlich wenig dafür interessiert haben) vermutlich kaum jemanden, der diesen Tag erlebt und heute nicht mehr weiß, was er getan hat, als die Türme fielen.
Was sie am 12. September 2001 getan haben, wissen hingegen wohl die wenigsten von uns ganz genau. Ich übrigens auch nicht.
Aber genug von den Angriffen auf die USA, wie der Titel schon sagt, ist heute Jahrestag des Columbia-Absturzes. Ihr wisst schon, die Sache mit dem Hitzeschild, der beschädigt war und beim Wiedereintritt zum Bersten der Fähre führte. Tod aller Insassen inbegriffen. Auf jeden Fall ist das auch so ein Tag, für mich. Der Tag, an dem man Jahre später noch genau weiß, was man getan hat. Keine Ahnung, ob das auch so ein Kollektiv-Erinnerungstag ist, denn letztlich muss man ja zugeben, dass dieses Unglück die gesellschaftliche Tragweite des WTC-Angriffs wohl eher nicht erreicht hat und auch, dass die Raumfahrt zur damaligen wie zur heutigen Zeit immer noch mitunter lebensgefährliche Pionierarbeit ist, bei dem kleine Fehler zu Katastrophen führen können. Das wissen ja auch alle Beteiligten und sogar die NASA hatte es schon damals begriffen, auch wenn es hierzu des Absturz der Challenger bedurfte (Ein Unglück, dass mich persönlich weit weniger berührt, weil ich nicht wirklich „dabei“ war, geistig, mit meinen fünf Jahren – aber habt ihr mal die Videoaufnahmen davon gesehen? Wie unverfroren die Kameras auf die geschockten Angehörigen und Beobachter drauf hält? Das ist wirklich unglaublich..)

Das Foto (Start der Columbia beim Jungfernflug 1981) ist zwar urheberrechtlich nicht geschützt, ich verweise jedoch gern auf Wikipedia, wo ich es auch gefunden habe.