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Blöd.

Die anderen Kinder in der Krabbelgruppe rücken regelmäßig mit Schnoddernäschen (typischer Feld-Wald-Wiesen-Ganzjahres-Schnodder *seufz*) an, sind aber darüber hinaus immer mopsfidel. Annika holt sich die Infekte dort ab und wertet sie grundsätzlich mit Fieber auf. So liegen wir also schon wieder trotz Fiebermittel mit 39° (+/-) hier rum. Am Wochenende. TOLL.

Laterne, Laterne

Also, ich als Jungmutter hatte so mindestens 24 Jahre +/- nichts mit Laternen am Hut. Macht man halt im Kindergarten. Wir sind dann mit dem Spielmannszug immer mal vorweg gelaufen, aber was tut man nicht alles, wenn man dafür bezahlt wird *hrhr*

Nun hab ich ein Kind und irgendwie nervt mich dieses Laterne-Zeug auf einmal. Wo man hinhört, heißt es: St. Martin ist bald, wir basteln jetzt eine Laterne beim PeKip/Krabbelgruppe/wasauchimmer. Egal, wie alt die Kleinen sind. Ich erwarte zeitnah die Mitteilung, dass irgendwer beim Babyschwimmen eine Laterne gebastelt hat.

In unserem Babykurs haben wir auch eine Laterne gebastelt. Gezwungen kreativ mit Wachsmalern ein Blatt durchscheinendes Papier bekritzeln, das ganze dann zusammenleimen, et voila – eine St. Martinslaterne.

Was zur Hölle soll ich jetzt mit einer Laterne?! Mein Kind kann nicht mal richtig laufen und interessiert sich, altersgerecht, auch überhaupt nicht dafür?!

Ja, meinte die Babykursleiterin, die müssen wir aufbewahren. Ihre erste Laterne hängt jetzt im Wohnzimmer an der Wand (Tochter ist 9 Jahre). Aha!

Merkwürdigerweise laufen andere Muttis mit gleichaltrigen Kindern tatsächlich mit Laterne. Jede Woche woanders. Da fehlt mir wohl ein Mutti-Gen, ich beschäftige mich gern mit meinem Kind, aber ich latsche doch nicht mit einer Laterne durch die Gegend, das Wurm schlafend in der Trage?! Ich denke mir, die KiTa-Zeit, in der man das macht, kommt früh genug. Das muss ich nicht vorziehen.

Nun frage ich mich einmal mehr – spinne ich oder die anderen? Hoffentlich die anderen.

Ich habe auf jeden Fall die selbstgebastelte Laterne erstmal fachgerecht dem Recycling zugeführt. Boah, das war zuviel, den Müll auch noch aufzuheben. *tzz*

(Davon, dass ich St. Martin erst einmal googeln musste, schweige ich besser – ich kann mich nicht erinnern, wegen irgend einem Heiligen damals Laterne gelaufen zu sein. Ist wahrscheinlich eine Frage der Herkunft)

Ein wenig angsteinflößend.

Ich bin heute nacht im Schlaf gewandelt. Das ist nicht wirklich toll, aber aushaltbar. Wer schlafwandelt, kann sich in der Regel nicht erinnern. Ich habe dabei geträumt und ich kann mich erinnern. Das ist, nun ja, nicht gerade gut. Aber fangen wir von vorn an.

Ich bin ungefähr 22:30 ins Bett gegangen. Basti war im Kino, Spätvorstellung. Das Kind schlief seelig und fest. Ich rollte mich also aufs Bett, kuschelte mich in meine Decke und schlief recht schnell ein.

Ich werde wach und nehme an, ungefähr eine Stunde geschlafen zu haben. Basti ist noch nicht da, und ich ärgere mich ein wenig darüber, denn nun muss das andere arme Ding (mein Bild dazu ist ein dunkler Schatten – Träume eben) allein sein. Es ist allein da draußen und hat bestimmt Angst, ich muss es unbedingt suchen. Dieser blöde Kerl, wegen dem muss ich nun aufstehen. Warum geht der auch nachts weg?! Muss ich das jetzt auch noch selbst machen. Also hoch, zur Tür. An der Tür stehend, denke ich an Annika. Ich kann sie nicht allein hier im Bett lassen, am Ende passiert ihr etwas oder ich finde sie nicht mehr. Ich muss sie mitnehmen! Also zurück, Annika hochnehmen. Dabei wird sie auch wach und fängt an, zu weinen. Tut mir leid, aber das muss jetzt sein, wir müssen zusammen das andere finden. Ja, ich weiß, du bist müde, aber du kannst später schlafen. Das Kind auf dem Arm gehe ich ins Wohnzimmer. Nichts zu sehen, es ist dunkel. Annika weint bitterlich. Ist gut kleine Maus, Mama ist da. Ich brauche Licht, ich strecke die Hand zum Lichtschalter aus, hoffentlich erschrecke ich es nicht…

Moment mal, was mache ich hier gerade?

Plötzlich schalten sich ein paar Synapsen zu und der Kopf läuft wieder rund. Annika weint. Völlig irritiert gehe ich zurück ins Bett, beruhige das Kind und lege mich wieder hin.

Der Rest der Nacht verlief unspektakulär und ohne weitere Ausflüge.

Mich stimmt das ja ein wenig besorgt. Das Grundgefühl dieses Traums war ja – zum Glück – ein eher fürsorgliches. Aber Träume sind ja nunmal nicht immer so… beim letzten Mal, das ist nun schon sieben Jahre her, habe ich im Traum vor Wut eine Wand geschlagen (Ergebnis: eine Woche blaue Unterarme)… was, wenn beim nächsten Mal… ah, nein, nicht dran denken.. *schauder*

Lieber Alfons,

Eins vorweg, ich liebe Ihren Laden. Ich gehe gern hinein um zu schnuppern und ich bin seit Jahren überzeugt von der Frische der angebotenen Produkte.

Aber Alfons, ich bin auch ein wenig enttäuscht. Ich bin enttäuscht darüber, dass ich in einem auf erlesene Gewürze spezialisierten Geschäft, wie Ihrem, in der Deklaration einer Gewürzmischung das Codewort „Aroma“ lesen muss. Ich bin wahrlich kein Zusatzstoffphobiker, aber „Aroma“ – ist das nicht unter Ihrem Niveau?
Es klingt auf Ihrer Webseite sehr nobel, wenn Sie schreiben „Alle angebotenen Gewürze und Mischungen sind ohne künstliche Zusatzstoffe wie Rieselhilfen oder Geschmacksverstärker hergestellt.“ aber ist es das wirklich so gemeint, wie es scheint?
Was hat ein Aroma z.B. in Lebkuchengewürz zu suchen?! Sollte das Zusammenspiel der Gewürze nicht eigentlich für das Lebkuchenaroma sorgen statt umgekehrt?

Ich habe Ihre Angestellte auf diese Angelegenheit angesprochen. Die Reaktion war, nunja, unprofessionell. Ob das Aroma natürlich ist oder nicht, beantwortet wohl kaum die Frage, wieso es überhaupt benutzt werden muss. Aber ich habe sie wohl sehr schockiert, sie vergaß sogar, mir für meinen Kauf eine Tüte anzubieten.

Achja, und Alfons, wo wir schonmal beim Thema sind: Mit der Sammelbezeichnung „Gewürze“, habe ich bei Gewürzmischungen ein ähnliches Problem. Bei Aldi und Co. erwarte ich nichts anderes, aber bei einem auf Gewürze spezialisierten Geschäft lege ich Wert auf eine Volldeklaration (auch wenn sie gesetzlich nicht vorgeschrieben ist..)

Hochachtungsvoll,
ATI

Auf zu neuen Ufern!

Mein kulinarischer Horizont umfasst zirka einen halben Quadratmeter.

Wie es dazu kam, weiß ich nicht. Es hat sich irgendwie so ergeben und manchmal denke ich mir insgeheim, dass mich ein 2-wöchiger Aufenthalt im chinesischen Hinterland möglicherweise heilen könnte.

Nun haben wir hier ja ein Kleinkind und irgendwie kann man dass, was wir bisher als Essen zelebrierten ja nicht an die nächste Generation weitergegeben werden.
Horizonterweiterung ist also angesagt.

Heute: Risotto
Ich habe noch nie Risotto gekocht. Ich weiß gar nicht, ob ich schonmal welches gegessen habe (Ausgehend vom Anblick in der Pfanne möchte ich behaupten: Nein.). Aber ich habe mir, erfüllt von guten Vorsätzen, ein Päckchen Risottoreis gekauft und heute mal experimentiert. Also fix ein Eckchen Butter mit klein(st)gehackten Zwiebeln kombiniert, Risotto dazu, mit Brühe aufgegossen, geköchelt, gerührt, wieder aufgegossen und… fertig.

Nunja, es sah so aus wie auf den gängigen Fotos – Schleimig-stückig. Auf jeden Fall habe ich lieber noch etwas (TK-)Gemüse ergänzt. Geschmacklich empfand ich es schließlich als ausbaufähig, da recht salzig, aber rein taktil war es besser, als es auf den ersten Blick zu vermuten war.

Insgesamt möchte ich festhalten: Kann man essen, muss man aber nicht.

Mein Kind hielt wenig von meinen Analysen, es widmete sich vielmehr anderen Aufgaben.. Risotto im Wohnzimmer verteilen, während man versucht, Möhren auf die Gabel zu spießen. Es besteht also Hoffnung. 😉

Schalten Sie mal wieder ab… #2

Eigentlich wollte ich ja nun ein Bild einstellen, von unser neuen Schrankwand, aber das dauert nun noch ein wenig.

Statt dessen ein kurzer Ausschnitt aus der Krabbelgruppe, die ich diese Woche erstmals besucht habe.

Mama1: (Bekannte aus einer anderen Babygruppe, auch zum ersten Mal da) „L. will immer mit der Fernbedienung spielen, das nervt.“
Ich: „Hmm, unsere interessiert sich dafür gar nicht. Aber das liegt bestimmt daran, dass wir uns auch nicht um die Dinger kümmern..“
Mama1: „Achso. Na das ist ja toll, dass ihr das so durchhaltet. Ich muss ja zugeben, ich guck manchmal meine Lieblingsserie, auch wenn L. dabei ist. Ich weiß ja, man soll das nicht und ich hab auch ein bisschen ein schlechtes Gewissen..“
Ich: „Ein schlechtes Gewissen brauchst du da nun auch nicht haben, aber besser wäre es schon, wenn du…“
Mama2: „Also ich verstehe ü-ber-haupt nicht, warum das Fernsehen so schlecht geredet wird! Fernsehen macht doch Spaß. L.-M. sieht auch fern. Die interessiert doch gar nicht, was da kommt. Die sehen doch nichtmal hin!!“
Ich: ?! Den hab ich doch schonmal gehört..“ *dackelblick* *schweig*
Mama2: „Und überhaupt. Bei uns gab es früher auch einen Fernseher und es hat uns sicher nicht geschadet.“
Ich: „Ja. Und unsere Großelterngenerstion ist mit Schlägen groß geworden. Denen hat es auch nicht geschadet, sondern im Gegenteil, sie haben unser Land aus dem Nichts aufgebaut. Also los, lasst uns unsere Kinder schlagen!“ *mundzuklapp* *weiterdackelblick*
Mama3: „Ja, bei uns läuft der Fernseher auch. Nachrichten und so. Schaut er mit.“
Ich:?!?! Nachrichten?! Ein noch nichtmal 1-jähriger? Herr Gott, wo bin ich bloß hingeraten?!“ *neutralerblickundbetretenesschweigen*
Mama3: *begeistert* „Neulich haben wir ihn zum ersten Mal den Sandmann gucken lassen..“
Ich: Nicht mein Thema. Ich .. äh.. muss weg.“ *konstanierterTagtraum*
Mama3: *erzählt Sandmanngeschichte von neulich*
Danach Themenwechsel zum Schlafverhalten der lieben Kleinen.

Erkenntnis: Ich bin ein Alien. Und das nicht erst seit unserer Entscheidung, den Fernseher in den Keller zu schicken.

Aber dieser Ausschnitt im Zusammenspiel mit einigen anderen Aspekten der Gruppe, die ich kennenlernen durfte (z.B. (Über-)Gewichtsleid von BMI<23-Frauen - sehr tragische Sache / Vorurteilsaustausch über Polinnen - die setzen ihre Kinder übrigens NIE auf den Rasen, diese überambitionierten Gluckenmuttis - ungemein erhellend und SO wahr) und den objektiv-nachteiligen Randbedingungen (langer Anreiseweg, überheizter Raum) ließen mich zu der Überzeugung kommen, dass diese Gruppe und ich wohl eher nicht zusammen gehören. Wir sind einfach nicht auf einer Wellenlänge. Joa, Mama1 schrieb mir dann noch eine Email, dass sie froh ist, unsere erste Babygruppe zu haben - es ging ihr also anscheinend ähnlich.

Festgetackert.

Es gibt so Momente.. echt mal.

Da bring ich das Kind ins Bett und statt sich wie gewöhnlich wegzudrehen, legt sie den Kopf auf meinen Bauch und schläft so ein. Tjoar. Wie festgetackert. Also ich. Zumindest bis sie sich schlafend von mir runterwindet. Oder bis ich sie runterwinde, je nach Tageslaune.
Aber so niedlich. Hach!

Dickicht

Ich komme nicht mehr mit. Ich bin überfordert. Ächt jetzt.
Nachrichten. Breaking News. Hetzen von einer Headline zur nächsten.
Es wird immer unerträglicher.

Brandsätze in Berlin.
Kranke Griechen.
Die CSU wählt ihre Chefs.
Bankenrettung.
Apple-Bashing.
Vorvorwahlen in den USA.
Bankenrettung.
Die Piratenpartei kabbelt sich.
EFSF.
Pleitegriechen.
Nachruf: IGod, ein Genie geht.
Die Schni-Schna-Schnappi verlorene Kindheit.
Pofalla pöbelt.
Aufruhr in Ägypten.
Goldpreise im Höhenflug.
Bundestrojaner.
Euro-Skeptiker allerorten.
Bei der „Super-Nanny“ hat eine Frau ihr Kind geschlagen.
Merkel und Sarkozy daten, diesmal mit „Deadline“.
Sahra Wagenknecht hält eine Rede.
Das baldige Ende von Schwarz-Gelb wird (mal wieder) vorhergesagt.
Lafontaine taucht aus der Versenkung auf.

Das nur mal als Beispiel für Überschriften, die mir in den letzten Tagen untergekommen sind. Dazu gab es jedesmal feine Texte mit dem Mehrwert einer zerbrochenen Bierflasche. Keine Tiefe, keine Analyse. Nichtmal eine fundierte Meinung. Texte die polemisch, tendenziös, teilweise offenkundig ohne jedes Hintergrundwissen geschrieben wurden. Stammtischgesülz.

Schema F dominiert: Mob, empöre dich! Drücke bei facebook den „Gefällt mir“-Button und werde Fan von xyz… Am besten, du gehst auch zu Tessas nächster Geburtstagsparty. Und da kannst du dann, während du beoffen von billigem Bier randalierst durch die Straßen des Ortes ziehst mit deinen Freunden über die Öko-Strom-Umlage Parolen austauschen diskutieren. Oder lass deinen Feierabend-/Vorfeierabend-Frust direkt in unserem Forum ab. Hier noch eine Klickstrecke mit Bildern von irgendwas Buntem. Zu schnell fliegende Neutrinos in der Polizeikontrolle oder so.

ES NERVT!

Ich wünsche mir, dass endlich mal wieder etwas Tiefgang in die Presselandschaft kommt. Ich möchte fundierte Informationen, sachlich aufbereitet ohne irgendeine politische Färbung. Ich will nicht länger zugebombt werden mit Meldungen. Ich will Journalismus, nicht Boulevard!

Und weil mir das alles gerade richtig gegen den Strich geht, deswegen gehe ich jetzt ein gutes Buch lesen.

CU

Kurz notiert.

Schrieb ich nicht erst diese Woche von der Riesenmatscherei, die wir bei jedem Essen haben?
Passé!
Das Kind ißt feinsäuberlich Fingerfood, klaut den Käse vom Käsebrot, trinkt sogar selbst aus dem Glas. Man fasst es nicht. Brei ist definitiv out. Wobei ich den jetzt nicht so unbedingt vermissen werde.

Außerdem versteht sie jetzt einfache Abläufe, wie z.B. im Spiel einen Ball hin- und herreichen und spielt mit. Sie sucht den Ball, wenn man ihn versteckt und fragt: „Wo ist der Ball, Annika?“ Findet sie ihn, zeigt sie ihn stolz her.

Willen hat sie auch bekommen. Der kleine Dickkopf will zum Beispiel nicht gewickelt werden (d.h. wickeln ist eigentlich nicht das Problem, aber es geht nicht schnell genug. Wir haben doch keine Zeit *lach* ) und bekommt regelrechte Wutanfälle dabei..

Was nicht so alles über Nacht passieren kann.
Ein kleines Babymädchen wird groß.

Hach, was bin ich stolz heute.. 🙂