Archiv | 20. Juni 2012

Jetzt amtlich: Früher war alles besser!

Wir waren Einkaufen.

Ich habe zunächst die größtmögliche Mutti-Sünde begangen: Ich habe Annika einen Fruchtsaft gekauft. Mit Trinkaufsatz 😉
Sie stellte sich also hin und begann, zu trinken. Nach etwa 3 Minuten beschloss ich, dass es an der Zeit sei, zu gehen und beging die zweitgrößte Mutti-Sünde: Ich nahm ihr die Flasche wieder ab (denn merke: Beim Laufen wird nicht getrunken.)! Annika fand das nicht so toll und motzte. Also, sie jammerte „Neeeeein!!“ und hockte sich hin, um ihrem Unmut Luft zu machen. Ich ging derweil schonmal zwei Schritte vor, um klarzustellen, dass wir jetzt gehen und es keine Flasche mehr gibt, als ich schräg hinter mir von einer Bank her ein entrüstetes „Also, SO etwas habe ich bei MEINEN Kindern nie erlebt!“ hörte. Ich drehte mich kurz zweifelnd um, eine ältere Dame stand energisch von der Bank auf und stürmte davon. Ich runzelte ihr hinterher blickend leicht verwirrt die Stirn, rief mein Kind, das schon wieder stand, „Komm, Annika. Wir gehen jetzt Erdbeeren kaufen und dann nach Hause.“ und gemeinsam zuckelten wir los. Die gesamte Szene dauerte höchstens 10 Sekunden.

Was hätte die Dame eigentlich getan, wenn das Kind einen echten Trotzanfall mit Schreien, Stampfen, Um-sich-schlagen und auf-den-Boden-werfen bekommen hätte? Das Jugendamt herbeizitiert? Und, genauso spannend: Hat sie ihre Kinder mit 1 abgegeben, dass sie derartige Meinungsverschiedenheiten nicht kennt?

Nun, vom richtigen Standpunkt betrachtet, hat Altersdemenz anscheinend durchaus auch Vorzüge..