Archiv | Oktober 2012

Korinthenkackerei, die #1

Heute habe ich Zeitungsüberschriften gelesen. Da Kaufen der Boulevardpresse lohnt ja nicht.

Also, die Hamburger Morgenpost schrieb heute auf ihrer Titelseite (unter anderem):
„A1 für Schwan gesperrt!“

Ich weiß nicht, wie es anderen dabei geht, aber meinem Sprachempfinden zieht es dabei die Latschen aus.
Haben wir die Autobahn denn vorsorglich abgesperrt, damit der Schwan anschließend entspannt einen Spaziergang auf dem Seitenstreifen machen konnte? Ich denke nicht. Vielmehr war es wohl so, dass der Schwan auf dem Seitenstreifen gesessen hat und deshalb die Autobahn gesperrt wurde. Damit man das Tier möglichst in weitgehend intaktem Zustand (will heißen lebendig) entfernen konnte.
Die Autobahn wurde also nicht für den Schwan gesperrt, sondern wegen des Schwans.

Oder hat schon einmal jemand an einem Geschäft ein Schild gesehen mit dem Text „Für Krankheit geschlossen“?

Jedenfalls bin ich überzeugt, dass dieser winzige aber doch entscheidende Unterschied in der zeitlichen Abfolge der Ereignisse dem durchschnittlichen Journalisten bekannt und bewusst sein sollte.

Umso armseliger, wenn man so etwas auf Seite 1 bringt.

Aber ist ja nur Boulevard.

A new level

Was gibt’s hier neues?
Ahja, Kind krank. Bindehautentzündung. Ganzkörperschnodder. Aber sonst ist sie gut drauf. Nur mit Kindergarten war gestern nix, die haben schon am Montag angerufen und Bescheid gegeben, dass sie das Kind am Dienstag in „diesem Zustand“ nicht annehmen würden. *lach* Ja, kann ich verstehen. Sie hat meinen Bestand an Stofftaschentüchern, der bekanntlich unermesslich ist, innerhalb eines Tages komplett minimiert und hat trotzdem von den vielen zusätzlichen Papiertaschentüchern eine wunde Nase. Dazu halt die Bindehautentzündung. Also haben wir uns einen schönen Tag gemacht gestern. Wir haben Wäsche gewaschen, getrocknet, aufgehangen, gebügelt, wir haben das Kinderzimmer aufgeräumt und verschönert, waren einkaufen und in der Bibliothek. Soviel hätte ich normalerweise in der ganzen Woche nicht geschafft.

Heute morgen hat sie uns dann überrascht, als sie nach dem Frühstück meinte „Ich aufstehen“. Ich! Sie sagte „Ich“. Hach! Kurz danach kam dann: „Mama, hilf mir!“ (sie wollte auf Papas Bürostuhl klettern..). Wow!
Damit hat sie jetzt endgültig ein neues Sprachlevel erreicht.

Achso, Madame liebt es mittlerweile, einfach so Lieder wie „alle meine Entchen“ zu singen. Außerdem mussten wir gestern unentwegt Bewegungslieder spielen. War lustig. 🙂 Am Besten fand ich „Häschen in der Grube“ und „Auf der Eisenbahn“, aber auch „Das ist gerade, das ist schief“ macht Spaß.