Archiv | 14. Mai 2012

„Gut erhalten“ – Pah!

Ich weigere mich eigentlich standhaft, auf nicht ultimativ detailliert beschriebene Ebayangebote zu bieten. Recht habe ich! Ich habe es jetzt genau ein Mal (!) gemacht. Heraus kam folgende Aneinanderreihung von Events:

1. Ebaymitglied markiert die Ware nicht als bezahlt, versendet nicht.
2. Auf eine erste – höfliche – Nachfrage, immerhin erst zweieinhalb Wochen nach Zahlung, kommt keine Antwort.
3. Auf die zweite – nicht mehr wirklich freundliche (aber dennoch höfliche) – Nachfrage kommt ein eiliges : „Huch! Hatte ich ja gar nicht gesehen. Die Zahlung nicht und die Nachricht auch nicht. Normalerweise mache ich das nicht so, sehen Sie ja an meinen Bewertungen. Das ist wirklich so anstrengend mit Kind und Neugeborenem. (Ich denke mir hier mal meinen Teil. Wer bei Ebay verkauft, der sollte sich dafür auch die Zeit nehmen und nicht auf ach so überlastet machen. Die Klamotten werden ja im Zweifel nicht schlechter, wenn sie nochmal einige Wochen liegen bleiben.) Ich schicke es jetzt aber so schnell wie möglich los. (Na dann..)“
4. Die Ware wird eine weitere Woche nicht versendet. Dann kommt die Email von Ebay: Der Verkäufer habe die Ware verschickt. Ja, hossa!
5. Die Ware kommt…. nicht.
6. Die Ware kommt immer noch nicht. Ich warte noch einmal eine Woche (pure Nettigkeit von mir, geschuldet der Tatsache, dass die gesamte Familie krank im Bett lag).
7. Heute: Die Ware.. KOMMT AN! Wenn das kein Grund zum Feiern ist. Der Blick auf den Poststempel verrät: Es wurde am Samstag ( Das ist zwei Wochen nach versprochener Beeilung und eine Woche nach als versendet markieren!) losgeschickt. Will heißen, es ist einzig auf die Geschwindigkeit der Post und meine heutige Anwesenheit zu Hause zurückzuführen, dass ich morgen keine Bewertung a la „Ware nicht erhalten“ abgeben muss.
8. Ausgepackt. Okeeeeeeeee… 5 Pullover statt 4. Hatte da jemand ein schlechtes Gewissen?
9. Der erste, den ich herausfische ist laut Etikett Größe 98/104 und riesig. Muss ein Sehfehler meinerseits sein (habe nämlich gerade neu – Achtung, Lacher – eine Bindehautentzündung! 😉 ). Sieht aber nett aus. Gut. Next!
10. Der zweite ist ein Pullover der Marke Esprit. Er ist auch viel kleiner als der erste Pulli. Das wäre schön, wenn er nicht die Qualität eines Putzlumpens hätte. Flecken? Ah was – saubere Klamotten werden überbewertet. Kinder machen sich ja eh immer schmutzig. *zynismusoff*
Vergessen wir den Pulli also..
11. Der dritte Pullover ist von Tschibo (TCM ist doch Tschibo?) – wieder steht 98/104 am Schild. Ich habe daraufhin nochmal das Angebot angeschaut. Da steht was von Größe 86/92. Hmm. Ich ignoriere das jetzt einfach. Dieser Pullover ist wirklich gut erhalten (liegt vermutlich an der Kunstfaser, da geht kein Schmutz ran – und wenn ich da jetzt einen Funken rankommen ließe, schmilzt der ganze Pullover sofort, ich bin sicher! 😉 ) und sieht obendrein gut aus. Schmuckstück!
12. Pullover Nummer vier. Topolino. Nix tolles, nix schlechtes. Bisschen Waschpilling. Aber Größe 80? Muss Annika gelegentlich mal Probe anziehen. Eigentlich passt ihr die 80 bei Topolino nämlich gar nicht mehr. Aber wir erinnern uns: Es ist ja ein 86/92er Angebot gewesen. Aber wir wollen nicht meckern, es könnte ein schöner Kuschelpulli sein – falls er passt (Problem bei Topolino ist für uns die verdammte Ärmellänge, ansonsten könnte sie auch noch 74 tragen^^).
13. Pullover Nummer 5 – der Zugabepulli: Staccato und, oh Wunder, eine 86. Geht doch. Nett. Etwas Pilling, ein paar kleinere Flecken. Insgesamt etwas, was man relativ bedenkenlos anziehen kann ohne gleich den Eindruck zu vermitteln, man lebe auf der Müllhalde.
14. Ich habe jetzt bis morgen Zeit, mir eine Bewertung dieser Transaktion aus den Rippen zu leiern. Hmm. Gut, ich habe nur 1,50 dafür bezahlt (zzgl. 5 Euro Versand) aber trotzdem.