Annika hat jetzt einen besten Freund. Ein, wie es die Theoretiker gern nennen, Übergangsobjekt. Das ist ungewöhnlich, denn langzeitgestillte Kinder legen in der Regel keinen Wert auf die Dinger.
Manch einer mag ihn kennen, denn er ist auch ein guter Freund von mir. Es handelt sich um… *spannungspannungspannuuuuuuuuuung*.. KARLO! Jawoll, Karlo, das Krokodil (oder, wie Annika sagt „Kopodil“). Wer nicht, weiß, worum es sich handelt, wird bei diesem Link aufgeklärt.
Karlo ist Annikas großer Held (gleich nach Papa 😉 ). Er wird gefüttert, er bekommt einen Schluck vom guten Saft ab und darf auch mit Buch lesen. Seit einer guten Woche läuft das jetzt, die „Interaktion“ wird täglich mehr und es ist zum Schießen niedlich. Heute musste er auch mit ins Bett und ..ähem.. er wollte auch gestillt werden. Meinte Annika und hielt ihn an die Brust. Zu allem Überfluss machte sie dann auch die obligatorischen Schmatzgeräusche. Ich bin fast geplatzt vor Lachen. Jetzt schlafen sie gemütlich nebeneinander im Bett.
Hachja, ich weiß schon, wer mit nach Rügen fährt..
So einen Karlo haben wir übrigens auch. Ehrlich gesagt legten meine weder langzeit- noch vollgestillten Kinder beide keinen Wert auf Übergangsobjekte. Gut, beim Kleinen kann es noch kommen, aber die Große hatte das irgendwie nie. Schade, denn ich hätte so etwas auch sehr lustig gefunden. Dafür hatte sie so mit ca. 2-3 Jahren eine imaginäre Freundin, die auch mit am Tisch sitzen musste…
Ich bin mir auch nicht so 100%ig sicher, dass das wirklich ein Übergangsobjekt sein soll. Bisher behandelt sie es wie ein zusätzliches Kind, dass eben auch alles mitmachen soll. Ich seh da noch nicht so den Mutterersatz. Aber wer weiß. Mit Blick auf die nahende Kita-Eingewöhnung wäre ein Übergangsobjekt auf jeden Fall nicht das schlimmste, was uns passieren könnte (wenn man von der Größe des Viechs absieht 😉 )
Stimmt, klein ist das Krokodil nicht. Bei uns sind in der Kita solche Tierchen aller Art gar nicht erlaubt (Spielzeug generell nicht, nur Bücher am Büchertag).
Auch nicht gestillte Kinder haben so etwas. Unsere Kleene liebt ihre Puppen abgöttisch und die machen auch alles mit. Egal ob essen, trinken, Buch vorgelesen bekommen, Windel wechseln, An- und Ausziehen usw.
Für euch und vielleicht ja auch für die langen Autofahrten hoffentlich ein Segen, wenn eure Große einen „Freund“ hat, dem sie alles anvertrauen kann (es wird bei uns auch durchaus mit den Puppen mal geschimpft, wenn es nicht so läuft).
Im Kindergarten haben sie bei uns in den ersten Wochen überhaupt gar nichts gegen EIN Kuscheltier oder ähnliches. Es hilft den Kindern bei der Eingewöhnung sehr. Auch wenn Kinder zwischendurch mal so eine Phase haben, darf es dann MAL mit. Ansonsten darf der Sohnemann jeden Freitag EIN Spielzeug zum Spielzeugtag mitbringen (kleiner Kompromiss der Erzieherinnen), ansonsten wird darauf geachtet, dass die Kinder nichts mitbringen. Man sollte aber möglichst unkaputtbare Dinge mitgeben, ansonsten hat man schnell ein weinendes Kind…
Wir haben auch so einen Freund… der mittlerweile einiges mitmacht. Anfangs lag er nur mit im Bett und nu wo das Kind mobil ist muss der Teddy überall mit hin, bekommt mal nen Schluck zu trinken, essen und neuerdings wird er gebürstet und eingecremt…