Anders machen.

Was dieses Erziehungs- und Großwerden-Dings angeht, machen wir ja vieles anders als die Generation vor uns. Das kann die nun natürlich gar nicht nachvollziehen. Meine Mutter kann davon ein Lied singen und schüttelt öfter mal ihr Haupt über uns. 😉 Früher war eben einiges anders. Und ich denke, man wird, egal wie sehr man sich um Toleranz bemüht, auch immer ein Kind der eigenen Generation bleiben. Das muss so, ist vermutlich eine Art Naturgesetz. Ebenso ein Naturgesetz ist ja, dass Kinder ihre eigenen Fehler machen müssen. Man lernt ja nicht wirklich aus dem, was die anderen so erzählen, sondern im Wesentlichen aus den Erfahrungen, die man macht.

Mein Kind „darf“ vieles, was vor 30 Jahren einfach nicht (überall) Thema war. Familienbett. Tragen statt Kinderwagen. Stillen bis ..äh.. keine Ahnung. Sauberkeitserziehung – später, wenn das Kind die Reife hat (wann auch immer das sein wird 😉 ). Einschlafbegleitung (tolles Wort, nech ^^), notfalls bis ins Schulalter. Spät in den Kindergarten, wegen der Sache mit den sicheren Bindungen.

Insgesamt bin ich bisher wirklich ganz glücklich mit allem, es gibt eigentlich nichts, was mich stört.
Es gibt natürlich, auch in meinem Umfeld, Mütter, die das anders empfinden. Da war zum Beispiel die Mutter von Moritz, die überglücklich war, dass ihr Kind nach sechs Monaten endlich die Flasche nahm und sie abstillen konnte. Vier Wochen später hatte sie dann wieder drei Abendtermine die Woche (Sport und Co.) und erklärte, dass sie das beim zweiten Kind komplett anders machen würde. Ich gebe zu, ich wäre auch glücklich gewesen, wenn meine Kleine mit sechs Monaten die Flasche genommen hätte – dann hätten wir den Stress mit dem zu niedrigen Gewicht in dieser Zeit nicht gehabt.

Ich weiß nicht, was ich anders machen würde. Also beim zweiten Kind. Ah doch. Ich würde mir keinen SO teuren Kinderwagen kaufen. Es ist wirklich eine Tragödie. Er ist so schön und Annika lehnte ihn von Anfang an ab.
Dafür würde ich vermutlich in eine Federwiege investieren. Die sollen ganz toll sein. Aber darüber hinaus. Nix, wirklich. Also bis jetzt 😉

Ein Gedanke zu „Anders machen.

  1. Das mit dem Kinderwagen ist ärgerlich. Vielleicht mag ihn ja zweites Kind? Bei uns war es so, dass die Große den Kinderwagen gehasst hat und nur getragen werden wollte, der Kleine liebt den Wagen…

    Wir machen jetzt beim zweiten Kind einiges anders…Ich habe mir den Still-Terror nicht nochmal angetan und gleich zugefüttert (und trotzdem gestillt). Ich lege diesmal Kind großen Wert auf feste Zeiten für Essen und Schlafen, bei der Großen war das alles irgendwie ein großes „Nach Bedarf-Chaos“. Und der Kleine wird deutlich früher als seine Schwester in die Kita gehen. Die war 3 Jahren zu Hause und das letzte Jahr war für uns ALLE der blanke Horror. Sie ist uns schlichtweg vor Langeweile die Wände hochgegangen. Das hätte ich nie gedacht, dass es so extrem wird, aber sie ist halt ein sehr geselliges Wesen und ihr reichten Krabbelgruppen, Spielplatz etc. irgendwann nicht mehr ansatzweise aus. Und auf die Reife bei der Sauberkeitserziehung würde ich nicht nochmal bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag warten, ehrlich gesagt. Man darf es gar keinem erzählen, WIE lange es gedauert hat.

    Übrigens, ich selbst durfte schon vor 31 Jahren im Familienbett schlafen….Gab es damals auch schon 😉

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