Von Missverständnissen und anderen Kommunikationsproblemen

Heute eine Email erhalten:

Hallo Frau Knoetchen,

wir sind doch so auseinander gegangen, dass Sie heute am 27.08. die Arbeit aufnehmen wollten.
Da ich in den vergangenen Wochen nichts Gegenteiliges von Ihnen gehört habe, Sie nun aber nicht erschienen sind (…)

Gruß,
Chef

Panikmodus: EIN
Ein Ausriss aus meinen spontanen Gedanken:
„Was, wie, wer?“
„Ich wollte am 27. starten?“
„Oh, Gott! Was habe ich getan?!“
„Was der jetzt wohl von mir denkt? Ich hab jetzt bestimmt auf ewig verschissen.“

20 Minuten später hatte ich mich erfolgreich selbst zerhackstückelt und saß, zu Tode betrübt, mit einem Puls von 185 und einem Adrenalinspiegel kurz unter Deckenhöhe, beim Abendessen. Ohne Appetit. Versteht sich von selbst.

Etwas später, während ich das Ins-Bett-bringen der Kleinen zu einem Brainstorming nutzte, wurde mir wieder klar, dass ich ja gar nicht zugesagt hatte, zum 27. anzufangen. Da war der Wunsch der Vater des Gedanken. Also, beim Chef. Ich hatte lediglich gesagt, dass ich mich melden würde, wenn es früher als zum 3.9. klappt. Tut es aber nicht. Randinfo: Die Kleine schafft zur Zeit fünf Stunden in der Einrichtung, darüber hinaus hat sie heute nun auch noch einen Verdacht auf Bindehautentzündung vom Kindergarten mitgebracht *hmpf*. Ich habe vielmehr den Eindruck, der 8-Stunden-Platz, den wir ja brauchen, wird eine Punktlandung zum nächsten Montag.

Das sind natürlich Sachen, die einen Chef nur mäßig interessieren, allerdings auch für den Unbedarften ein Grund, aus einem unbestimmten „Mal-Schauen“ eben keine(!) definitive Aussage zu machen. Man! Chef!!!

Ich werde mich nun, sobald ich mein Ego wieder unter der Couch hervorgelockt und mit Gummibärchen gepimpt habe, hinsetzen und in stundenlanger Kleinarbeit eine Email verfassen, deren Inhalt so oder ähnlich (ich bin ehrlich gesagt noch nicht sicher, ob ich mich überhaupt rechtfertigen muss oder sollte..)lauten wird:

„Hallo Chef,

Mit Verweis auf die von vielen Faktoren abhängige Eingewöhnung meiner Tochter im Kindergarten hatte ich seinerzeit noch keine Aussage zu einem Arbeitsantritt am 27.8. machen können. Ich hatte lediglich zugesagt, mich in dem Falle, dass eine schnelle Eingewöhnung einen früheren Arbeitsbeginn möglich macht, zu melden. Dies ist jedoch nicht eingetreten. Sonst hätte ich mich ja gemeldet, verdammte Axt!

Ich werde daher, wie vertraglich festgeschrieben, zum 3.9. anfangen.

Gruß,
Knoetchen“

5 Gedanken zu „Von Missverständnissen und anderen Kommunikationsproblemen

  1. Na dann auf den 3.9. und eure Kleine wird das schaffen. Bestimmt. Außerdem muss sie dann. Ich drück euch die Daumen.

  2. Knoetchen, könntest du mir bitte eine Email schreiben? 🙂 Habe deine Emailadresse nicht und würde dich gerne kontaktieren und was fragen 🙂 Liebe Grüße, Katzi

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