Heute: Weihnachtswichteln.
Ich bin kein Freund vom Wichteln. Man begibt sich in eine Art Zwang, der absolut überflüssig ist. Der Kern des Wichtelns ist letztlich, dass man seinen eigenen Kaufrausch auslebt (DIY-Projekte mal außen vor gelassen). Im Endeffekt wird nach meiner Erfahrung fast ausschließlich Nippes und Tinnef verwichtelt. Dinge, mit denen ich im Leben nichts anfangen kann und die schnell wieder im Schrank/ Dachboden/Müll verschwinden.
Dann gibt es noch das unsägliche „Weihnachten im Schuhkarton“. Kurz gesprochen, eine Missionierungsaktion von Evangelikalen, die auf die Dummheit Naivität der Bevölkerungsmehrheit in den „Geberländern“ wie Deutschland baut und somit dafür sorgt, dass radikale christliche Strömungen in anderen (osteuropäischen) Ländern an Gewicht gewinnen. Denn letztlich zählt doch nicht die Intention des Versenders sondern die Botschaft des Überbringers. Blöd.
Egal, ich will mich nicht aufregen, wo es nicht unbedingt nötig ist.
Ich wichtele dieses Jahr wider Erwarten nämlich doch. Mein „Wichtel“ heißt Frank S. und sitzt in der JVA Burg für seine Taten ein. Offenbar hat der Mann wenig auswärtige Kontakte, weswegen er die Hilfe der Freiabos in Anspruch nimmt. Nun muss ich doch kaufen, was ich zwar eigentlich nicht wollte, nun aber doch tue.. und zwar Kaffee, Dauerwurst, Tabak und – ausdrücklicher Wunsch – einen Gilette Fusion Rasierer samt Klingen. Dazu noch eine kleine Menge an hoffentlich nützlichen Kleinigkeiten und dann sind die 5kg schnell voll. Schwiegervater sagte einmal, dass für ihn alle Jungx im Knast gleich sind und dass es für ihn keine Rolle spielt, was sie getan haben, weil sie ihre Strafe schon gekriegt haben. Recht hat er. Denk ich mir.
Mein zweiter Wichtel weiß noch nichts von seinem Glück. Ich habe ihn mir selbst ausgesucht, einfach so und da er auch hier mitliest – zumindest gelegentlich – werde ich mich hüten, ins Detail zu gehen. 😉