In jungen Jahren, bevor mein Bett annektiert wurde, zuerst von mbH, dann auch noch vom Kind, hatte ich eine Tradition, die ich nie so recht benennen konnte. Ich habe mich hingelegt, auf den Rücken, keine Decke, Arme neben dem Körper mit möglichst wenig Kontakt zum „Rest“, Beine dito.
Dann habe ich mich entspannt, möglichst an nichts gedacht, bin völlig zur Ruhe gekommen. Habe einfach geatmet und gewartet auf diesen Moment. Der Moment, bevor man fällt, in den Schlaf, in die Tiefe. Diesen Moment habe ich festgehalten so lang es irgendwie ging. Das war anstrengend aber ich bin balanciert auf der Grenze zwischen Bewusstsein und Schlaf und es war großartig. Entspannend, befreiend. In diesem Zustand ist nichts wichtig. Keine Verpflichtungen, keine Wünsche, keine Hoffnungen, keine Enttäuschungen. Nichts. Nur Leere. Stille. Sein.
Irgendwann habe ich bemerkt, dass ich in diesem Zustand meinen Körper nicht nur intensiv erfahren sondern eben auch beeinflussen kann. Ich konnte „Wärme“ einfach nehmen und dorthin leiten, wo ich sie haben wollte. Ich habe Einfluss genommen auf meinen Herzschlag, konnte ihn verlangsamen. Bis zu dem Punkt an dem ich doch Angst bekam, ich würde es vielleicht doch nicht genug kontrollieren können, seither hab ich das lieber bleiben lassen.
Lange Zeit habe ich gedacht, dass das, was ich dort treibe, autogenes Training sei. Dann habe ich mir einige Anleitungen zu autogenem Training angehört und war völlig verwirrt. Wie soll man bei so viel Gequatsche – ob nun von einem „Leiter“ oder in den eigenen Gedanken („Es atmet mich“ – bitte WAS?!) entspannen? Wie soll man diesen Punkt der tiefsten inneren Ruhe erreichen, wenn ständig einer dazwischen quatscht?
Irgendwann habe ich aufgehört. Weil ich andere Prioritäten hatte. mbH, das Kind. Kuscheln lenkt mich vom Wesentlichen ab. Entspannung ist dann nicht möglich, zumindest nicht für mich. Schlafe ich kuschelnd ein, bin ich am nächsten Morgen völlig gerädert.
Überhaupt schlafe ich heute anders. Ich falle ins Bett und bin weg und irgendwann bin ich dann wieder wach. Wahrscheinlich chronischer Schlafmangel. Es gibt für mich kein Erinnern an Träume mehr. mbH spricht von seinen Träumen, manchmal. Das Kind erzählt fast jeden Tag was es geträumt hat. Ich weiß nicht, was ich geträumt habe. Ich bin dann immer ein wenig neidisch, denn ich vermisse das „bewusste“ Träumen. Sehr.