Archiv | 6. Februar 2015

Rückblick 1/2015 – Mein Januar

Der Januar war, wie auch schon der Dezember, recht bewegt. Zumindest wurde es keinen Tag langweilig.

Familienkram
Im Januar standen zwei Kindergeburtstage an.
Der erste war schon in 2014 avisiert, das Geburtstagsgeschenk hatten wir daher zwischen den Jahren besorgt. Der junge Mann feierte am 3. Januar im Klick Kindermuseum beim Osdorfer Born.  Das war insofern spannend, als dass ich den Osdorfer Born bislang nicht kannte. Die tristen Plattenbauten erinnerten mich ein wenig an das Märkische Viertel im Jahr 1993, als ich da mit‘m Fahrrad regelmäßig durchgerauscht bin. Nur in kleiner. Egal. Der Osdorfer Born ist ein sozialer Brennpunkt liegt aber nur einen Steinwurf entfern von beliebten Vierteln wie Blankenese und Groß Flottbek. Ich mag Hamburg ja für diese unerwarteten Brüche in der Bevölkerungsstruktur.
Unabhängig davon hatte das Kind jede Menge Spaß bei der kleinen aber sehr nett organisierten Feier und kam stolz mit Spidermanmaske und Prinzessinenstrohhalm nach Hause. MbH und ich konnten in der Zwischenzeit im EEZ Diablo3 kaufen und Beziehungspflege betreiben.

Der zweite Kindergeburtstag war etwas kurzfristiger anberaumt, so dass wir, nachdem wir am Donnerstagabend die Info hatten, dass Sonnabendmittag eine Feier steigt, ein wenig in Schwierigkeiten kamen – wegen des obligatorischen Gastgeschenks. Letztlich haben wir es aber dank des angekündigten Sturms ganz gut durch die City geschafft und waren pünktlich im Kids&Play Bönningstedt, einem Indoorspielplatz (http://kidsundplay.de/boenningstedt/). Schon beim Reinkommen stand fest, dass wir dieses mal gern dabei bleiben und mit ein Auge auf die Kinder haben würden, obwohl ich bekanntermaßen kein großer Fan dieser Anlagen bin, weil es für mich eine absolute Reizüberflutung darstellt. Es war allerdings besser so, angesichts der desaströsen Zustände auf diesem Kinderspielplatz. Obendrein musste ich die Kinder (nicht meins!) davon abhalten, außen(!) in 5 Meter Höhe(!!!)  ohne Absturzsicherung (!!!!!!!!! – Es sei denn, Betonboden mit umherfahrenden Dreirädern zählt als solche – in diesem Fall bitte unter „hysterische Frau“ ablegen) auf einer Luftkissenrutsche herum zu klettern. Immerhin, es haben alle Kinder überlebt. Solange ich übrigens was zu melden habe, wird kein Kindergeburtstag im Hause T. auf einem Indoorspielplatz stattfinden. Wirste ja bekloppt von…

Mitte Januar wurde die gesamte Familie ein wenig geschockt – „Opa“ hatte sich mit einer Straßenbahn angelegt und üble Verletzungen davon getragen. Nachdem der erste Schreck verwunden ist, sind wir nun alle ziemlich glücklich, dass der Opa trotz der Kollision mit 50 Tonnen Stahl noch unter uns weilt und keine schwerwiegenden Schäden nachbleiben. Nun brauchen wir noch jede Menge Zeit und Geduld.

Darüber hinaus waren wir zu Dritt beim Eishockey Spiel der Freezers gegen die Eisbären und durften ein spannendes Spiel  genießen (das zwar zwei Drittel lang durchaus auf Augenhöhe verlief aber die Freezers dann bedauerlicherweise aber eben auch durchaus berechtigt im dritten Drittel verloren). Die Kleine hat nun einen pinken Fan-Schal.

Arbeitskram
Auf Arbeit läuft es ganz vernünftig. Der Jahresabschluss war denkbar unspektakulär und wenn ich ehrlich bin, hat er mich überhaupt nicht tangiert. Keinesfalls vergleichbar mit dem Terror in #Ex-Firma. Sehr schön an dieser Stelle.

Stress gab es dann aber trotzdem, wegen einer Prozessumstellung in der Rechnungsprüfung. Die Verarbeitung der eingehenden Rechnungen wurde auf die elektronische Erfassung umgestellt, so dass alle Freigaben und Prüfungen nur noch per Mausklick erfolgen. Für immerhin 60000 Eingangsrechnungen jährlich. So eine Riesennummer birgt natürlich einiges an Potential, erst einmal heilloses Durcheinander zu schaffen bevor auf lange Sicht dann positive Entwicklungen daraus resultieren. Hat auch bestens funktioniert, das mit dem Durcheinander. Nun warten wir noch darauf, dass es sich alles wieder einrenkt und in den Normalzustand zurück gleitet und wehren uns gegen wüste Anschuldigungen anderer Abteilungen, die versuchen, den schwarzen Peter überall zu suchen statt die eigenen Probleme zu lösen.

Hauskram
Im Januar war wenig los in dieser Richtung. Wir mussten einige Rechnungen zahlen, für die Grundschuld. Wir haben uns ein wenig über die Planungen zur Einrichtung unterhalten und über bauliche Maßnahmen gesprochen, die wir für notwendig und sinnvoll halten. Ansonsten habe ich begonnen, erste Schränke von Unnötigem zu befreien, komme aber eher schlecht als Recht vorwärts. Zuviele Termine und andere Verpflichtungen.

Bewegungs- und Ernährungskram
Positiv ist zu vermelden, dass ich den Cola-Konsum äußerst eingeschränkt habe. Es gab nochmal einen kleinen Rückfall auf dem Indoorspielplatz. Das Geschehen dort war aber auch anders nicht zu ertragen. Leider hatte ich dann aufgrund des hohen Konsums (ich denke, ich habe in den drei Stunden etwa 2 Liter Cola getrunken *hust*) am Montag darauf unangenehme Entzugserscheinungen, was mir auch noch den Rest der Woche nachgehangen hat. Das ist für mich einerseits die Bestätigung dafür, dass ich das Zeug einfach stehen lassen sollte, andererseits hat es leider zur vorübergehenden Einstellung des abendlichen Sportprogramms geführt. Nun.

Ansonsten bin ich mit meinem Bewegungsprogramm nicht unzufrieden. Ich war im Januar einmal Schwimmen im Holthusenbad, zweimal mit der Kleinen zum Plantschen im Festland, ich mache jeden Morgen meinen Treppenlauf sowie einen Zwischenspurt gegen halb Elf (= dreimal die Treppen runter und dreimal wieder rauf. Inklusive dreimal zwanzig Mädchenliegestützen am Geländer. Dauert fünf bis sechs Minuten und macht den Kopf frei). Bei Plusgraden habe ich außerdem morgens des Öfteren einen Spaziergang von etwa 1,5 km zur Arbeit gewagt, was sich ebenfalls als gute Starthilfe für den Arbeitstag erwiesen hat.

Für die Fortführung und Intensivierung habe ich mir jetzt zunächst einmal ordentliche Sportschuhe zugelegt.  Der Test auf dem Laufband ergab, dass ich trotz meines Gewichts normal, also gerade auftrete. Das ist gut, denn es schont Bänder und Gelenke auch beim normalen Gehen. Ich habe anscheinend auch weder einen Senk- noch einen Spreizfuß und danke meinem Körper für diese Eigenart! Möglicherweise ist es das (zusammen mit meinem starker Rücken), was mir bislang Beschwerden durch das Übergewicht und die große Oberweite erspart hat.

Ernährungstechnisch sind kleine Fortschritte ersichtlich. Neben der bereits erwähnten Cola-Abstinenz hat sich das Trinkverhalten der gesamten Familie zum Besseren gewendet sowohl was die Menge (Kind ca. 0,5 Liter, mbH ca. 2 Liter, ich ca. 3 Liter) als auch die Art (Tee, Wasser, gelegentlich frisch gepresster Saft) der konsumierten Getränke betrifft.

Darüber hinaus musste ich zu meinem Leidwesen feststellen, dass ich keine Zitrusfrüchte mehr essen sollte. Ich habe in einer mehrwöchigen Versuchsreihe versucht herauszufinden, ob ich eine Maximaldosis finde, die mein Darm noch verträgt. Sie liegt bei zwei Mandarinenspalten. Lohnt also nicht. Ich werde daher den Kauf eines Entsafters forcieren, denn den Saft vertrage ich weiterhin gut.

Politisches
Zentrales Thema im Januar war der Anschlag auf die Redaktion von Charlie Hebdo. Ein verabscheuungswürdiger Mitnahmesuizid im Namen des Propheten unter den Augen der Weltöffentlichkeit.  Ich glaube, wenn man diese offenkundigen Suizide auch als solche bezeichnete und weniger unter dem Schlagwort „terroristischer Anschlag“ heroisierte, würden viel weniger Deppen auf den Trichter kommen, „ihren“ Propheten durch das Töten möglichst vieler Zivilisten zu „verteidigen“. Ich glaube ohnehin, dass der das schon ganz gut selbst kann und irdische Hilfe dabei nicht benötigt.

Dann gab es noch Kriegswirren in der Ukraine inklusive der Propagandaschlacht auf beiden Seiten  – im Osten also nichts Neues.

Die Statistiker haben übrigens festgestellt, dass nicht nur Russland unter Sanktionen leidet sondern auch deutsche Exporte ins Land vermindert sind – Russland: Deutsche Exporte sinken drastisch – SPIEGEL … Man möchte rufen: „Ach, was? Das war nun aber wirklich nicht vorherzusehen!“

Wir durften ein wenig Weltuntergangsstimmung aufkommen lassen, angesichts der drohenden Deflation (Oho!! Wenn sie kommt, falls sie denn kommt – was sollte ICH jetzt eigentlich aktiv dagegen tun? Kopflos herumlaufen wird es wohl kaum bringen… vielleicht Geldscheine verbrennen?) und  der „Griechenwahl“ – haben die doch tatsächlich gedroht, den Falschen zu wählen und das unseren Unkenrufen zum Trotz auch wirklich getan?! Zu allem Überfluss macht der sich jetzt auch noch daran, seine Wahlversprechen einzulösen. Eine unerhörte Frechheit – das hat es doch noch nie gegeben!

Ansonsten kamen die Wahlunterlagen für unsere Bürgerschaftswahl an. Man kann nur hoffen, dass wir wenigstens den „Richtigen“ wählen.

Spaß und Freizeit
Mit viel Vorfreude habe ich gemeinsam mit Mann und Kind das Spiel der Freezers gegen die Eisbären verfolgt. Es war… cool!

Viel Spaß hatte ich auch mal wieder vorm Rechner und ich habe viele Stunden spielend in der Welt von Diablo3 verbracht.

Eine weitere Neigung verspricht nun den Aufstieg zum Hobby. Sternenbeobachtung.  Ich mochte Sternegucken schon immer gern und habe mit großer Begeisterung schon im Jugendalter eine leuchtend rote Mondfinsternis bestaunt und fotografiert, den Diamantringeffekt bei der Sonnenfinsternis 1999 beobachtet (waren leider nicht in der Totalitätszone und konnten daher die Korona nicht sehen.  Es war dennoch erhebend – die Dunkelheit, die Kälte, die Stille, das Leuchten des letzten Sonnenrests, einfach alles…) und habe versucht, die Mondfinsternis in 2007 auch zu beobachten (was aufgrund der furchtbaren Straßenbeleuchtung sogar auf dem hinterletzten Feld praktisch unmöglich war. Großstadt at it’s worst. -.-) , ich erinnere mich an den  Merkurtransit vor einigen Jahren, usw. usf. Das Ding läuft jedenfalls schon länger.

Ausschlaggebend war jetzt jedoch eine klare Nacht Mitte Januar, an dem ich gebannt das Sternenfilament beobachtete und mbH wegen meiner verzögerten Ankunft daheim schon eine Vermisstenanzeige aufgeben wollte. Ja, und das neue Haus bietet da natürlich auch ungeahnte Möglichkeiten, so dass ich derzeit über die Anschaffung eines Teleskops nachdenke. Es wird sich zeigen, was daraus wird.