Das Innenleben von Induktionskochfeldern
Zur Hochzeit haben wir von den Schwiegereltern eine Doppelinduktionskochplatte geschenkt bekommen.
Die Nutzung in den letzten drei Jahren hielt sich in Grenzen – es kamen so Dinge wie Kleinkind, Regenwetter, Haus vollgestellt dazwischen. Das gute Stück stand also mehr oder weniger einfach nur rum.
Bis zu diesem Jahr.
Das Haus ist (respektive war – darüber in einem anderen Aufsatz mehr..) in einem durchaus ansehnlichen Zustand, so dass wir die Möglichkeiten, die sich uns bieten, häufiger nutzen. Dazu gehört auch das Kochen mit dieser Kochplatte.
Nunja, die Kochplatte hat uns enttäuscht.
Sie hat nämlich mitten in der Zubereitung des Mittagessen beschlossen, den Geist aufzugeben.
Wir waren, nein sind immer noch, geschockt.
Nicht dass uns diese Platte etwas gekostet hätte, aber die Schenkenden haben ja doch eine nicht unerhebliche Menge Geld in den Kauf gesteckt. Und nein, es handelt sich nicht um einen Billigsthersteller sondern durchaus um ein Gerät im mittleren Preissegment. Neupreis bei Amazon derzeit 140 Euro. Bei dem Preis fehlt mir schon irgendwo der Humor, wenn das Ding nach nicht einmal drei Jahren und vielleicht drei Stunden Gesamtnutzungsdauer einfach abschaltet und keinen Piep mehr sagt.
Nun habe ich seit neuestem ja einen Hobbyelektroniker im Hause. Der tippte auf einen abgefackelten Kondensator. Also wurde die Platte auseinander gebaut. Schon spannend, was die in Asien so zusammenschrauben :-). Leider wurden wir nicht fündig, alle Kondensatoren schienen in Ordnung. Daraufhin meinte mbH, es könnten auch andere Bauteile sein (deren Name ist mir gerade entfallen), die müsse er aber bestellen. Also gaben wir eine Bestellung in Singapur – nur da konnte man exakt die benötigten Teile ordern – auf und warteten. Man tut ja einiges, um 140 Euro nicht ausgeben zu müssen..
Diese Woche war es dann soweit, ein Brief mit den Bauteilen war da. mbH verzog sich in den Keller, um diese einzubauen. Kurz darauf kam er wieder rauf und meinte, er habe jetzt die Fehlerquelle gefunden. Es war doch ein Kondensator, offenbar hatten wir den beim ersten Suchlauf übersehen. Zum Glück hatte er so einen noch im Vorrat, also ließ sich die Kochplatte schnell reparieren.
Heute haben wir sie wieder neu eingeweiht. Sie funktionierte tadellos.
mbH ist natürlich stolz wie Oskar.
Einziger Nachteil der Reparatur: Das Ding erfühlt nun RoHS nicht mehr. mbH kann nämlich nicht bleifrei löten.