Archiv | Februar 2013

Zettel.

Zettel ist tot.

Ich bin, obwohl mir das ungefähre Alter Zettels durchaus bewusst war, ein wenig fassungslos.

Zettels Raum ist für mich eines der Besten, wenn nicht das beste politische Blog im deutschsprachigen Internet. Das zugehörige Forum ist ungewöhnlich niveauvoll und ich war ein begeisterter stiller Leser. Still deshalb, weil ich nicht zuletzt immer den Eindruck hatte, dass ich weder die Ausdrucksfähigkeit noch das breit aufgestellte Allgemeinwissen besitze, um ernsthaft auf diesem Niveau diskutieren zu können. Eine interessante Erfahrung war das Lesen der angeregten Diskussionen allemal. Es tut gut, mal zu merken, dass es auch andere Menschen gibt, die ernsthaft nachdenken und nicht aller – zumindest eigentlich vorhandenen – Klugheit zum Trotz täglich über die neuste RTL/RTL2/Sat1/Pro7-Dokusoap diskutieren.

Zettel war liberal, sein Blog zu lesen hat mich liberaler gemacht als ich es jemals für möglich gehalten hätte. Seine unglaublich scharfen und klaren Gedanken haben mich einige meiner Grundfesten überdenken lassen. Danke dafür.

Szenen einer Ehe

Ich tappere durchs Wohnzimmer.

Er: „Was suchst du denn?“
Ich: „Handcreme.“
Er: „Im Bad.“
Ich: „Achso. Ich dachte nur, weil die Fußcreme schon hier steht, könnte die Handcreme vielleicht auch…“
Er: „…“
Ich schnappe mir lachend die Fußcreme und bringe sie ins Bad, wo mich ein Hustenanfall beinahe davon rafft.

Kurz darauf findet sich die Handcreme übrigens an. Auf dem Schreibtisch.. 😉

Columbia – 10 years after

Es gibt in einem Leben immer Ereignisse, an die man sich besonders lebhaft zurück erinnert. Zentrale Daten, die für einen persönlich irgendwie wichtig sind. Aber auch Daten, die für viele Menschen irgendwie wichtig sind. Eine Art kollektive Erinnerung.
Der 11. September 2001 ist das Musterbeispiel für diese kollektive Erinnerung. Der Tag, an dem verirrte Wahnsinnige im Namen eines Gottes Flugzeuge in ein hohes Haus jagen. Wtf?! Auf jeden Fall findet sich in der westlichen Welt (ich behaupte kühn, dass sich z.B. im Herzen Afrikas die Leute herzlich wenig dafür interessiert haben) vermutlich kaum jemanden, der diesen Tag erlebt und heute nicht mehr weiß, was er getan hat, als die Türme fielen.
Was sie am 12. September 2001 getan haben, wissen hingegen wohl die wenigsten von uns ganz genau. Ich übrigens auch nicht.
Aber genug von den Angriffen auf die USA, wie der Titel schon sagt, ist heute Jahrestag des Columbia-Absturzes. Ihr wisst schon, die Sache mit dem Hitzeschild, der beschädigt war und beim Wiedereintritt zum Bersten der Fähre führte. Tod aller Insassen inbegriffen. Auf jeden Fall ist das auch so ein Tag, für mich. Der Tag, an dem man Jahre später noch genau weiß, was man getan hat. Keine Ahnung, ob das auch so ein Kollektiv-Erinnerungstag ist, denn letztlich muss man ja zugeben, dass dieses Unglück die gesellschaftliche Tragweite des WTC-Angriffs wohl eher nicht erreicht hat und auch, dass die Raumfahrt zur damaligen wie zur heutigen Zeit immer noch mitunter lebensgefährliche Pionierarbeit ist, bei dem kleine Fehler zu Katastrophen führen können. Das wissen ja auch alle Beteiligten und sogar die NASA hatte es schon damals begriffen, auch wenn es hierzu des Absturz der Challenger bedurfte (Ein Unglück, dass mich persönlich weit weniger berührt, weil ich nicht wirklich „dabei“ war, geistig, mit meinen fünf Jahren – aber habt ihr mal die Videoaufnahmen davon gesehen? Wie unverfroren die Kameras auf die geschockten Angehörigen und Beobachter drauf hält? Das ist wirklich unglaublich..)

Das Foto (Start der Columbia beim Jungfernflug 1981) ist zwar urheberrechtlich nicht geschützt, ich verweise jedoch gern auf Wikipedia, wo ich es auch gefunden habe.