Laterne, Laterne

Also, ich als Jungmutter hatte so mindestens 24 Jahre +/- nichts mit Laternen am Hut. Macht man halt im Kindergarten. Wir sind dann mit dem Spielmannszug immer mal vorweg gelaufen, aber was tut man nicht alles, wenn man dafür bezahlt wird *hrhr*

Nun hab ich ein Kind und irgendwie nervt mich dieses Laterne-Zeug auf einmal. Wo man hinhört, heißt es: St. Martin ist bald, wir basteln jetzt eine Laterne beim PeKip/Krabbelgruppe/wasauchimmer. Egal, wie alt die Kleinen sind. Ich erwarte zeitnah die Mitteilung, dass irgendwer beim Babyschwimmen eine Laterne gebastelt hat.

In unserem Babykurs haben wir auch eine Laterne gebastelt. Gezwungen kreativ mit Wachsmalern ein Blatt durchscheinendes Papier bekritzeln, das ganze dann zusammenleimen, et voila – eine St. Martinslaterne.

Was zur Hölle soll ich jetzt mit einer Laterne?! Mein Kind kann nicht mal richtig laufen und interessiert sich, altersgerecht, auch überhaupt nicht dafür?!

Ja, meinte die Babykursleiterin, die müssen wir aufbewahren. Ihre erste Laterne hängt jetzt im Wohnzimmer an der Wand (Tochter ist 9 Jahre). Aha!

Merkwürdigerweise laufen andere Muttis mit gleichaltrigen Kindern tatsächlich mit Laterne. Jede Woche woanders. Da fehlt mir wohl ein Mutti-Gen, ich beschäftige mich gern mit meinem Kind, aber ich latsche doch nicht mit einer Laterne durch die Gegend, das Wurm schlafend in der Trage?! Ich denke mir, die KiTa-Zeit, in der man das macht, kommt früh genug. Das muss ich nicht vorziehen.

Nun frage ich mich einmal mehr – spinne ich oder die anderen? Hoffentlich die anderen.

Ich habe auf jeden Fall die selbstgebastelte Laterne erstmal fachgerecht dem Recycling zugeführt. Boah, das war zuviel, den Müll auch noch aufzuheben. *tzz*

(Davon, dass ich St. Martin erst einmal googeln musste, schweige ich besser – ich kann mich nicht erinnern, wegen irgend einem Heiligen damals Laterne gelaufen zu sein. Ist wahrscheinlich eine Frage der Herkunft)

5 Gedanken zu „Laterne, Laterne

  1. Wir laufen hier nur 1x Laterne im Jahr und nicht zigmal… da sei schonmal beruhigt.
    Letztes Jahr bin ich auch schon mit ihm gelaufen, auch er schlief zumindest die meiste Zeit. Die Laterne habe ich damals wie auch in diesem Jahr am Buggy festgemacht, er konnt sie sehen, aber sie hing halt. Alleine halten und damit laufen klappt noch gar nicht. Wir laufen zwar, aber die Laterne wird erbarmungslos über den Boden geschleift. Somit war die Laterne fest und er ist dann zeitweise dies Jahr so gelaufen.
    Warum ich das jetzt schon mache? Zum einen ist Papa in der Feuerwehr und begleitet den Umzug. Dann gibt es zum Abschluss immer ein Treffen in der Scheune mit Getränken und einer Martinszbrezel (glaube son Hefeteigzeug mit Zucker auf jedenfall drauf).
    Zum Anderen finde ich es ganz schön, das er auf diese Weise schon am Dorfleben teilnimmt. Es hat ja auch irgendwo was mit Werten zu tun.Hier geht das ganze Dorf, so richtig mit Pferd vorweg etc. Die KiTakinder haben hier alerdings immer alle die Selbe Laterne, was ich schade finde.. so könnte man wie in anderen KiTas auch wenigsten 2 unterschiedliche oder 3 unterschiedliche basteln.

    St. Martin ansich, also die Bedeutung kannte ich bis ich hierher zog auch noch nicht. Hat auch irgendwo mit Kirche zu tun etc. Aber letztlich zählt ja auch, das das Licht im Dunkeln auch toll ausschaut und etwas ausstrahlt. Dies Jahr haben sie gesagt, das Licht symbolisiert, indem man den Umzug läuft.. das teilen… man teilt ja etwas gemeinsam.

    Aber nu zum Schluss.. wenn du das noch nicht magst, dann musst du auch noch nicht. Spätestens in der Krippe werden die ersten Laternen gebastelt.

    • Naja, aufm Dorf ist das schon eine andere Sache, da kennt ja jeder jeden. Und grad die freiwillige Feuerwehr hat ja, ich sag mal, „repräsentative Aufgaben“.

      Aber wir sind hier ja in der Großstadt, hier ist alles ziemlich distanziert – weißte ja selbst – da bringt es keinen echten Vorteil, wenn ich auf einen der gefühlten 20 Laternenumzüge gehe, die es im Umkreis gibt. So zwischenmenschlich wird sich wegen dieses Umzugs ja eher nichts ergeben.

      Ich freu mich echt darauf, wenn ich mit der Maus Laterne laufen gehe. Aber eben alles zu seiner Zeit. Wenn sie auch etwas davon hat.

  2. Hier werden in der Kita mit den Stoepseln auch Laternen gebastelt und Freitag ist Laternenumzug.
    Ich bin schon sehr gespannt, wie der Kleene reagieren wird. Er liebt naemlich die „Tatääärne“ (sprich, den elektrischen Laternenstab), aber er wird stinkwuetend, wenn man versucht, ihm da eine Laterne dranzuhaengen 🙂

    Ich persoenlich finde elektrische Laternen total doof und einen Laternenumzug nur gelungen, wenn mindestens eine Laterne abfackelt. Aber – sind halt andere Zeiten.

    Und das, was die mit einem oder zwei Jahren so in der Kita basteln, schmeisse ich groesstenteils auch ins Recycling… mal ehrlich, was soll ich mit dem Sch…??

  3. Ist jetzt nicht wahr, oder? Das ist doch nur wieder eine Beschäftigungstherapie für Mütter, die sich langweilen (meiner Ansicht nach dienen auch Pekip-und Krabbelgruppen als Beschäftigungstherapie….in unserem verdammt teuren Pekip-Kurs wurde in jeder Stunde erstmal 30 min gelabert!!!!).

    Wir sind ab dem Kita-Alter Laterne gelaufen…als sie natürlich laufen und diese Laternen-Lieder singen konnte!!! Inzwischen sind wir mit dem Laternen-Kram mit Nr.1 schon wieder durch und der Kleine ist ebenfalls altersgemäß noch nicht daran interessiert ;-).

    Wir haben allerdings eine superschöne selbstgebaute Laterne (ein Pinguin), die hängt bei uns rund ums Jahr im Kinderzimmer (mit Lampe, nicht Kerze, darin) und diese Laterne werden wir auch wieder „recyclen“ fürs erneute Laternelaufen…so in ..hm…2 Jahren?

  4. Naja, wenn nu einer nicht zum St. Martinsumzug geht dann ist das doch auch okay. Wir waren dort. Na klar, vom Kindergarten aus. Ist ja auch immer ganz schön, nachher noch nen heißen Kakao trinken oder wahlweise Glühwein (wobei das mit dem Alkohol sonne Sache ist).
    Die Große bastelt ihre Laterne gerne selber, der Mittlere in der Regel im Kindergarten und dem Zwerg hab ich eine gebastelt. Allerdings bastel ich auch sehr gerne und die Laternen stehen nun in meinem neuen Bücherregal. Aber wohl auch nur bis zur Weihnachtsdeko. Aufhaben für die Ewigkeit – nein danke. Und ehrlich: Warum hebe ich die eine auf und die andere nicht? Bei drei Kindern und jedes Jahr Laternenbasteln aufs Neue, kommt schon eine gewisse Zahl zu stande. Dafür müssten wir dann anbauen *lach*
    Allerdings wird den Kindern hier auch vermittelt, warum wir St. Martin feiern – im Kiga und zuhause. Und besonders toll find ich, dass die Kinder im Kindergarten Lebensmittel sammeln und diese dann gemeinsam zur hiesigen Tafel bringen => Teilen was wir haben, das Motto von St. Martin.

    Allerdings bin ich damals auch nicht mit unsere Kleinen schon zum Umzug gegangen als sie da war, sondern erst als sie im Kindergarten war. Ich finde, dass reicht dann auch noch. Die ganz Kleinen haben eh nichts vom Martinsspiel und von den Laternen. Sehen meist nur Füße oder Beine in ihrem Kinderwagen, hier und da mal nen Licht. Aber mehr doch nicht. Nur die Brezel muss sein – wobei ich ja den Stutenkerl aus meinem Heimatdorf zu St. Martin tatsächlich vermisse. Aber andere Städte, andere Sitten.

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