Wandertag

Wir hatten heute Wandertag. Der ganze Buchhalter- und Controller-zirkus machte sich auf einen Ausflug…

zum Bauernhof. Irgendwo jwd in der Lüneburger Heide. Auf jeden Fall war es eine Stunde Busfahrt und dann standen wir also in einem Kuhdorf ziemlich weit weg von irgendwo.

Zunächst gab es Essen. Kartoffelsuppe. Lecker, da frisch gekocht, obwohl ich eigentlich nicht so der Kartoffelsuppenfan bin. Egal. Es war das einzge, was sie hatten, also musste das reichen.
Im Anschluss daran kam der lustige Teil. 35 Büromenschen, per Zufallsprinzip in zwei gegnerische Teams verteilt, zwei Bollerwagen mit Getränken und zwei Führern nahmen den Fußweg in den Wald. Dort wurden Spiele gespielt: Stiefelweitwurfwandern, 35,5m ohne Maßband ‚ausmessen‘, ansonsten locker hinterher traben, was trinken (Firma zahlt ^^) und quatschen. Zurück auf dem Hof dann die nächsten Disziplinen. Fohlen schätzen, Bettbowling und Armbrustschießen. Da wurde es dann doch irgendwann langatmig. Und wir bekamen langsam aber sicher Hunger. So ein Teller Kartoffelsuppe hält nun auch nicht ewig vor (zumal ich kein Frühstück hatte..). Gegen 15:30 gab es dann doch noch etwas zu essen. Kotelett, Bratwurst, Putenbrust, Bratkartoffeln, Tsatsiki, Ofenkartoffeln, Salate. Für jeden war was dabei, geschmacklich war es solide.

Was darauf folgte, war dann wohl der Höhepunkt des Spektakels und auch definitiv der Punkt, an dem man sich wünschte, man hätte sich rechtzeitig einen gewissen Pegel angetrunken, damit man sich weniger lächerlich fühlt. Die Siegerehrung. Erst wurden der Schützenkönig geehrt, dann der Bowlingkönig und schließlich die Mannschaft, die den Gesamtwettbewerb für sich entschieden hatte. Gefeiert wurde mit einer Polonäse durchs Lokal. Und weil das so schön war, durfte die Verlierercrew das ganze danach auch einmal machen. Ja. Nein. wirklich.

Was mich betrifft, hätten wir nach der Wanderung (ok, sagen wir „Spaziergang“) und den darin enthaltenen Spielen einfach gemütlich noch was essen und dann nach Hause fahren sollen. Es war schon etwas viel, vor allem der Abschluss. Hinzu kam, dass es mir hochgradig befremdlich war, dass wir uns da alle duzen sollten. Also, nix gegen ein „du“ beim Kollegen. Aber es gibt einfach Leute, die ich nicht duzen möchte und damit eine gewisse berufliche Distanz beibehalten will. Ehrlich – ich kann doch nicht heute zu meinem Unter sagen „Hey Christian“ und morgen wieder auf „Sie, Herr R.“ umsteigen. Und andersrum genauso: Ich will gar nicht, dass der mich duzt! Morgen nicht und heute aber bitte auch nicht. Nee! Wir sind ja auch nicht in Schweden, wo man bekanntlich jeden bis ins Königshaus hinein duzt. Ein bisschen Kulturtreue, bitte! Danke.

Einen wirklich lusitgen Moment hatte ich aber auch. Obwohl es eher eine Art Fremdschämen war. Maria hatte den ganzen Tag gut gebechert, war gegen Ende ein wenig angeheitert und hatte spontan-akute Verbaldiarrhö mit einem gewissen Hang zur Gossensprache. So macht man sich bekannt. Hmm. Ja. Wahrscheinlich gehört so etwas zu jedem heiteren Betriebsausflug.

6 Gedanken zu „Wandertag

  1. Ich dachte, Verbal-Diarrhö gibt es erst auf Weihnachtsfeiern? Oder sind die noch schlimmer? Was ist Bettbowling? Und, hast du in einer der Disziplinen gewonnen?

    • Weihnachtsfeiern und Co. sind schlimmer, da auf solchen Veranstaltungen wesentlich mehr Alkohol umgesetzt wird. Dies äußert sich unter anderem durch ein vermehrtes Auffinden von benutzten Kondomen in den Toiletten des Veranstaltungsorts/ des Bürogebäudes. Das Schlimmste lässt sich jedoch verhindern, in dem man einfach rechtzeitig geht, solange alle ihr Gehirn noch nicht komplett abgeschaltet haben. 😉

      Bettbowling guckst du hier: http://www.neu-wulmstorf.de/info/bild/bild-13002811-20160.html?hilfe=1&bez=Teilnehmer%2Bbeim%2BBettbowling&
      Man bewegt die Stangen auseinander, um der Bowlingkugel Schwung zu geben und dann wieder sanft zusammen, damit sie nicht durchrutscht (sie darf aber auch nicht zurückrollen, was passieren kann 😉 )

      Nein, ich habe nichts gewonnen. In den Einzeldisziplinen nicht und mein Team war auch das Verliererteam. Pech gehabt. Keine Marmelade für mich. Und kein Kugelschreiber vom Besamungsverein Neustadt a.d. Aisch. 😉

  2. Neustadt a.d. Aisch ist hier um die Ecke – wusste garnicht das die da sowas haben. Dachte die haben grad erst fließendes Wasser bekommen.

    • Mh, dann scheinen die einen recht großen Besamungsverein zu haben. Ich habe hier neben den Kugelschreibern *rofl* auch schon mehrfach Autos von denen rumfahren sehen.

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