Neues aus der Selbsthilfegruppe

Meine Selbsthilfegruppe trifft sich donnerstags. Bis vor kurzem war ich der Ansicht, in eine Babygruppe zu gehen aber das war ein Irrtum. Glaubte ich bislang, das Sinn und Zweck der Treffen seien, dass den Kindern Spielangebote gemacht werden und die Mütter Anregungen für Spiele auch zu Hause bekommen, wurde ich eines Besseren belehrt.

Wir machen jetzt:

1. Basteltherapie für Muttis
Zwei Stunden an einer – sehr hässlichen – Laterne rumwuseln, während die Kids die Regale im Raum ausräumen. aber gut, ich muss ja nicht aufräumen hinterher 😉

2. medizinische Diagnosen DoItYorself
J: Hört der Jonas immer erst so spät, wenn man ihn anspricht?
M: Nöö, eigentlich nicht. Nur wenn er in sich versunken ist..
J: Wurde ein Hörtest gemacht?
M: *verunsichert* Ja. Zwei Mal.
J: ICH habe die Erfahrung gemacht, dass gerade bei schüchternen Kindern.. *bla* … und das fällt erst auf, wenn sie schlecht sprechen lernen..
M: Ok. *angstvollguck* Ich frag den Arzt nochmal.

Jonas hört übrigens, soweit ich das beurteilen kann, genauso gut wie alle anderen anwesenden Kinder.

3. psychologische Diagnosen To-Go
J: Wir machen heute mal etwas Depressionsvorsorge. Bei dem Wetter seid ihr ja alle total depressiv.

Klar. Und das von einem Dipl.Psych. *umfall*

4. Gesprächstherapie
G: Ja, wann will sie denn endlich nicht mehr zum Einschlafen gestillt werden? Das nervt!
Es folgt eine halbstündige Diskussion zum Thema Stillen, Einschlafstillen, Abstillen, Schnuller – natürlich ohne Ergebnis.

5. Problemschaffung
J: Sie werden ja jetzt sehr bald trotzen, das wird jetzt nicht mehr so entspannt sein.

Trotzphase. Bei 9-12 Monate alten Kindern. Man kann es sich auch einreden..

————-

Ich glaube, ich muss mal eine Kündigung schreiben.

4 Gedanken zu „Neues aus der Selbsthilfegruppe

  1. Unbedingt kündigen ;-)… Mein Fazit ist auch, dass es sich bei solchen Gruppen um Selbsthilfegruppen handelt. Der einzige Vorteil ist, dass man andere Kinder kennenlernt. Das ist vor allem später, wenn Spielpartner an laaangweiligen Wochenenden dringend erwünscht sind, sehr positiv (wenn man dann mal wen anrufen kann und Kinder einladen kann…). Das habe ich bei der Großen immer vermisst und bin daher diesmal zum Pekip und zur Babymassage gegangen. Eben um andere Mütter kennenzulernen. Nur sind die Mütter in solchen Kursen oft so verschroben, dass man an weiterem Kontakt (über die Krabbelgruppe hinaus) kein Interesse mehr hat :-/

  2. Nein, auf keinen Fall abmelden. Dann kann ich ja gar nicht mehr so „tolle“ erleuchtende Erlebnisse aus der Krabbelgruppe lesen.
    Ich find ja immer, dass es auf den Dozenten/das Betreuungspersonal bzw. auf die Mamis selbstankommt.
    Es soll auch ganz gute geben. Aber für Betreuer ists auch schwierig, auf jeden Fall hier, die Mamis von heute verlangen eher für sich Beschäftigung und Therapie (?!) als Anregung für ihre Kinder.

  3. Na, ganz so schnell geht das eh nicht mit dem Kündigen. Bis Ende März bin ich noch gebunden. Ich habe also genug Zeit für weitere Studien. 😉

  4. Und hinterher schreibst du ein Buch…Ich denke darüber auch schon eine Weile nach…nach 2 Kindern und Begegnungen mit Müttern in diversen Kursen, Kita und nun in der Privatschule (da gibt es sehr verschrobene Eltern, aber immer noch angenehmere als an staatlichen Schulen).

Kommentare sind geschlossen.