Unwissenheit oder sträfliche Ignoranz?

Hochwasser aller Orten.
Auch hier in Hamburg, nur nicht wirklich sondern über die Nachrichten. Wir haben nämlich Dämme – wegen der gelegentlich auftretenden Sturmfluten – die dieses Hochwasser, so schlimm es in Ost- und Süddeutschland sein mag, nicht mal kitzelt. Ganz abgesehen davon, dass es noch nicht hier ist. (unsere Pegelstände im Hafen sind derzeit etwa 10-20cm unter dem hiesigen Mittelwert für Ebbe und Flut.)

Nunja, wir haben also Hochwasser. Hohes Hochwasser. Wegen des starken Regens. Oh.Mein.Gott.
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Ja.

Papa kommt vom 20km-Lauf nach Hause, sitzt nackig rum und wartet, bis das Schwitzen aufhört, damit er Duschen kann. Ein naher Verwandter von ihm muss ein Iltis sein.
Annika steht bei ihrem geliebten Papa und guckt.

Ich: „Papa stinkt ein bißchen.“
Annika: „Doll.“

Dieser Beitrag wurde am 2. Juni 2013 in Kindermund veröffentlicht.

Schlümmer geht ümmer

Alles ist steigerbar.

Und so kam in mir in der letzten Woche die Erkenntnis, dass es bisher alles total unwesentlich war. Dass wir erst jetzt wirklich in der Trotzphase sind.

Ein Lehrstück der Ambivalenz, das Kind hin und her geworfen zwischen klettenähnlicher Anhänglichkeit und Wutproben. Und man steht daneben, bleibt total gelassen obwohl man am Liebsten den Kopf gegen die Tischkante hauen möchte. Wessen Kopf, ist dabei nicht immer klar.

Garten 2013 #1

Das Innenleben von Induktionskochfeldern

Zur Hochzeit haben wir von den Schwiegereltern eine Doppelinduktionskochplatte geschenkt bekommen.
Die Nutzung in den letzten drei Jahren hielt sich in Grenzen – es kamen so Dinge wie Kleinkind, Regenwetter, Haus vollgestellt dazwischen. Das gute Stück stand also mehr oder weniger einfach nur rum.
Bis zu diesem Jahr.
Das Haus ist (respektive war – darüber in einem anderen Aufsatz mehr..) in einem durchaus ansehnlichen Zustand, so dass wir die Möglichkeiten, die sich uns bieten, häufiger nutzen. Dazu gehört auch das Kochen mit dieser Kochplatte.
Nunja, die Kochplatte hat uns enttäuscht.
Sie hat nämlich mitten in der Zubereitung des Mittagessen beschlossen, den Geist aufzugeben.

Wir waren, nein sind immer noch, geschockt.
Nicht dass uns diese Platte etwas gekostet hätte, aber die Schenkenden haben ja doch eine nicht unerhebliche Menge Geld in den Kauf gesteckt. Und nein, es handelt sich nicht um einen Billigsthersteller sondern durchaus um ein Gerät im mittleren Preissegment. Neupreis bei Amazon derzeit 140 Euro. Bei dem Preis fehlt mir schon irgendwo der Humor, wenn das Ding nach nicht einmal drei Jahren und vielleicht drei Stunden Gesamtnutzungsdauer einfach abschaltet und keinen Piep mehr sagt.

Nun habe ich seit neuestem ja einen Hobbyelektroniker im Hause. Der tippte auf einen abgefackelten Kondensator. Also wurde die Platte auseinander gebaut. Schon spannend, was die in Asien so zusammenschrauben :-). Leider wurden wir nicht fündig, alle Kondensatoren schienen in Ordnung. Daraufhin meinte mbH, es könnten auch andere Bauteile sein (deren Name ist mir gerade entfallen), die müsse er aber bestellen. Also gaben wir eine Bestellung in Singapur – nur da konnte man exakt die benötigten Teile ordern – auf und warteten. Man tut ja einiges, um 140 Euro nicht ausgeben zu müssen..

Diese Woche war es dann soweit, ein Brief mit den Bauteilen war da. mbH verzog sich in den Keller, um diese einzubauen. Kurz darauf kam er wieder rauf und meinte, er habe jetzt die Fehlerquelle gefunden. Es war doch ein Kondensator, offenbar hatten wir den beim ersten Suchlauf übersehen. Zum Glück hatte er so einen noch im Vorrat, also ließ sich die Kochplatte schnell reparieren.

Heute haben wir sie wieder neu eingeweiht. Sie funktionierte tadellos.

mbH ist natürlich stolz wie Oskar.

Einziger Nachteil der Reparatur: Das Ding erfühlt nun RoHS nicht mehr. mbH kann nämlich nicht bleifrei löten.

Babylock für 40 Euro?!

Ich bin gerade etwas verunsichert. Ich habe soeben bei den Kleinanzeigen eine Babylock-Overlockmaschine gefunden. Angeblich funktionstüchtig.

Angeblich deshalb, weil gebrauchte Babylock-Maschinen in der Regel für 120 Euro + X bei Ebay weggehen.
Diese hier soll aber nur 40 Euro kosten.

Entweder hat das Ding ne Macke oder ich weiß auch nicht. Ist auf jeden Fall schon ein älteres Stück, in der aktuellen Babylock-Kollektion taucht es nicht mehr auf.

Hmm.. mal sehen was die Profis dazu sagen..

Planänderung

Heute hatten wir eigentlich vor, gemütlich im Garten zu frühstücken und danach bis zum Mittag draußen zu bleiben und es uns gut gehen zu lassen.

Statt dessen standen wir um 9:55 Füße scharrend beim Möbelschweden, um kurz entschlossen Verdunklungsgardinen kaufen zu können. AM Nachmittag habe ich die Dinger dann noch eingekürzt.

Jetzt ist es dunkler, im Schlafzimmer.
Folge: Die Einschlafzeit des Nachwuchses reduzierte sich heute Abend spontan um eine Stunde auf die allgemein üblichen 30 Minuten. Ziel erreicht.

Und die Sache mit dem Frühstück im Garten machen wir dann wohl morgen oder so.

Wie ich meinen Neurologen schockte.

Bei mir kribbelt es. Wow! Sensation, Sensation!

Ich bin ja MS Patient und als solcher leidlich an Kribbeln jedweder Art und Lokalisierung gewöhnt. Lässt mich komplett kalt, sowas. Heute kribbelt es, morgen piekst es, übermorgen zippert es an einer anderen Stelle und nächste Woche ist es wieder woanders.

Kritisch wird die Sache erst, wenn mir mein Imunsystem wieder Entzündungen baut, bei denen einen der Humor so ein kleines bißchen im Rachen kitzelt aber darüber hinaus im Halse stecken bleibt. Sehnerventzündungen mit kompletten Visusverlust wären da ein Beispiel. Oder Ataxien, die unglückliche Gangstörungen basteln, dafür sorgen, dass das Mittagessen auf drei Stunden ausgedehnt werden muss, weil man den Löffel nur mit Mühe halten kann, oder man sich wegen den Mistkrücken schwerlich komplett selbst anziehen kann. Die uncoolen Dinger halt.

Der letzte Absatz dient der Veranschaulichung. Wenn ich sage „es kribbelt“, dann ist das so als ob andere über das Wetter plaudern. Nichts desto trotz kribbelt es mehr seit einigen Wochen. Das ist Warnstufe 1. Neulich kam dann auch noch Warnstufe 2 dazu. Lhermitte. (Für die Unwissenden: Wenn man den Kopf auf die Brust senkt, dann kribbelt es mehr. Ist ein gängiger Hinweis auf mögliche entzündliche Herde im Rückenmark. Guckt ihr hier – muss aber für sich nichts heißen, kann nämlich unter bestimmten Umständen auch ein Nachgang zu alten Entzündungen sein) Warnstufe 3 kam dann noch erschwerend hinzu: Was ich in den letzten Tagen und Wochen beinahe bzw. auch nicht beinahe über meine eigenen Füße gestolpert und gefallen bin, geht auf keine Kuhhaut. Ich bin zwar ein Tollpatsch vor dem Herrn aber das war dann irgendwie mehr als genug. Dachte ich mir so.

Drei Warnstufen auf einen Schlag waren angesichts des untherapierten Gesamtzustandes der Patientin dann immerhin Grund genug, mal wieder unauffällig beim Doc anzurufen und zu Kreuze zu kriechen. Ich habe mich nämlich die letzten, nunja, drei Jahre reichlich rar gemacht dort. Ich also, nach vielen Debatten im Geiste, hintelefoniert. Ohne Termin geht ja nix.

Also, ich weiß nicht, WAS da im Computer der Sprechstundenhilfe unter „Knoetchen“ steht, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass es mir nicht schmeichelt. Vermutlich etwas wie : „Wenn DIE jemals wieder anruft, dann verschafft ihr stante pede einen Termin bei mir. Und wenn die Welt untergeht. Macht einfach und fragt nicht warum.“
Wie ich darauf komme? Nunja. Also. So schnell habe ich noch nie einen Termin bekommen. Am selben Tag innerhalb von 10 Stunden. RÄÄSCHPÄCKT!

Doc war dann auch beim Termin ziemlich unter Strom und wollte mich am Liebsten sofort an den Kortisontropf hängen, was ich mit einem verwirrten „ich denke nicht, dass das bei diesen Beschwerden nötig ist?“ quittierte. Wir einigten uns dann immerhin auf eine kurzfristige Untersuchung im MRT (Terminvergabe: innert 18 Stunden – Nachtschlaf inklusive.. RÄÄSCHPÄCKT! – zum Zweiten.) Mir war das nur billig, jedoch schien mir der Aktionismus irgendwie unbegründet. Aber hey, lieber schnell und schmerzhaft als wieder ewig und drei Tage von Pontius zu Pilatus zu eiern. Den Teil kenn ich nämlich schon. Ich hab keine Zeit, ich bin doch Muddi!

Joa, MRT war dann wie immer – schweine langweilig. Rumliegen, Dröhnen der rasenden Magneten ertragen. Still halten, damit die Jungs von der Radiofront auch was zu gucken bekommen, Kontrastmittel in Vene, weiter rumliegen, aufstehen dürfen aber lieber nur gaaaaanz langsam aufstehen, da sich der Kreislauf irgendwo in Fußbodennähe befindet(wegen des langen, unbeweglichen Liegens), Tüte mit „Fotos“ meiner selbst mitnehmen, raus.

Montag dann kurz (haha, Doc kam zu spät – war Stau -.-) beim Neuro rein. Der schon wieder hochalarmiert, weil.. ja, dieser Eintrag in meiner Computerakte oder so. ER fischt sich die CD aus meiner Riesenbildersammlung, guckt die Bilder an, sieht das gleiche, was ich schon Freitag kopfkratzend begutachtet habe und stellt fest: „Ich sehe da ja rein gar nichts.“ Ja. Ging mir ähnlich. Wird dann wohl so sein. Keine aktiven, Kontrastmittel anreichernden Herde.

Wenn man so gar nicht sehen kann, dann ist das wirklich, WIRKLICH coool! Das ist mehr (bzw. zum Glück eher weniger), als ich nach zwei Jahren Tysabri und anschließend drei Jahren ohne Behandlung erwartet, geschweige denn auch nur erträumt hätte. Erst diese negative Entwicklung mit Schüben im Dreimonatstakt, unangenehmen motorischen Einschnitten, daraufhin Tysabri. Dann Schwangerschaft, Absetzen, zwei große Schübe, davon einer unter Geburt, trotzdem Therapiepause wegen Stillens.. und dann nichts. Immunsystem-Reset nach der Schwangerschaft/Stillzeit, allgemein nachlassendes Immunsystem (übrigens in dieser Hinsicht ein echter Vorteil des Alterns), mehr Glück als Verstand? Wir werden es nicht erfahren.

Dem Doc wurde auch gleich ganz anders, der fing an zu reden (also der redet sonst auch, aber anders..) und erklärte, dass er mit vielem gerechnet hatte, aber damit nicht. Schön. Überraschung aller Orten. Ich erklärte dann noch, dass ich auch nicht angenommen hatte, dass da ein großer Schub am Kommen sei, sondern dass ich das „etwas mehr Kribbeln“ halt einfach zum Anlass genommen hatte, mal wieder an der Realität teil zu haben. Mein Preis: Ein überraschter Blick vom Doc.

Kortison ist zur Zeit auf jeden Fall kein Thema mehr, es sei denn, ich hätte es gewünscht – aber wer will das schon, wenn es nicht nötig ist.

Die Sache hat nun nur leider zur Folge, dass vielleicht (aber auch nur vielleicht) mein Aktenvermerk ein wenig verkleinert wird. Folge hieraus: Auf den nächsten Termin muss ich jetzt wieder satte acht Wochen warten. So kennen wir das doch. 😀

Die „Beschwerden“ (wieder oben gucken beim Teil mit dem Wetter) können übrigens von Herden stammen, die so klein und frisch sind, dass sie im MRT noch kein Kontrastmittel anreichern oder alternativ kann es sich um einen Pseudoschub (so eine Art „Narbenschmerzen“ – vgl. hier – vierter Absatz) handeln. Ich glaube eher an letzteres, denn um offen zu sein, meine Arbeit ist derzeit mehr als nur einfacher Stress. Das ist mehr als offensichtlich, denn ich schaffe derzeit 50% meiner täglichen Arbeit. Bestenfalls. Man hat mir halt zwei Arbeitsplätze auf sechs Stunden gegeben, inklusive diverser Wundertüten. Das ist objektiv nicht machbar bzw. nur zu einem Preis, den mir keiner zahlen kann. Ich habe mit meinem Interims-Unter auch schon darüber gesprochen und hoffe auf baldige Besserung.

Löschkohle

Weber-Grillbriketts haben in Griller-Kreisen den wenig schmeichelhaften Beinamen „Löschkohle“.

Ich habe das ja anfangs nicht verstanden, nach meiner Erfahrung ist Kohle mehr oder weniger gleich Kohle.

Am Wochenende haben wir angegrillt. Im „Starterpack“ waren auch zwei Kilo Weberbriketts als Dreingabe (mutmaßlich, um Griller vom Kauf der teuren Kohle abzuhalten?). Jetzt verstehe ich den Beinamen. Völlig.
Nach einer halben Stunde haben wir Holzkohle vom letzten Jahr gezückt und – ganz unfachmännisch – die kalte Kohle einfach auf den jämmerlichen Rest der Briketts gekippt. Ja, was soll man sagen – diesen halbe Kilo Holzkohle hat innerhalb von 10 Minuten mehr bleibende Hitze in der Kugel gebracht, als die 1,5 Kilo Weberbriketts in der besagten halben Stunde (obwohl sie wirklich durchgeglüht waren).

Man muss natürlich zugeben, dass die Briketts länger Temperatur abgeben als die olle Kohle. Joa. tun sie. Aber handwarm reicht eben nicht, um Fleisch innerhalb einer angemessenen Zeit durchzugaren, auch wenn ich noch so viel gutes Karma sende. Vermutlich würden wir heute noch stehen und fasziniert auf das Grillthermometer starren, welches die 150°-Marke nicht zu durchbrechen in der Lage ist. Es hat ja noch nicht mal zum direkten Grillen gereicht. Auf nem Kugelgrill!

Aber, und dafür kann ich Weber-Grillbrikets wirklich empfehlen: Der Funkenschlag ist wirklich ein netter Pyroeffekt. Bloß, leider, GRILLEN kann man mit Funken nicht.

Gartenshopping 2013

Wir hatten ja einen unerwarteten (nicht so ganz, ich glaube, ich wurde vorgewarnt, hatte das aber direkt wieder verdrängt) Geldregen. Eineinhalbtausend Eurönchen. Für den Garten.

Aufgrund dessen und weil Geld die unangenehme Eigenschaft hat, stetig irgendwo zu versickern, wenn man nicht darauf aufpasst, habe ich gerade eine Liste der Anschaffungen gestartet, die wir mit der Kohle bezahlt haben.

Heute gings gleich mal los mit einem Grill. Der alte war nämlich hinüber. Nun haben wir schon den halben Winter gesucht entschieden, umentschieden, wieder anders überlegt und so weiter. Es sollte nämlich ein „guter“ werden. Weil ich die Nase voll habe, jeden zweiten Sommer einen neuen zu kaufen, dessen Kohlerost schon beim ersten anglühen durchbiegt, bei dem die Lüftungsattrappen sich nach dem dritten Grillen weder auf noch zu schieben lassen, bei dem der Wind die Asche vom Ascheteller praktisch direkt aufs Grillgut (alternativ: Hosen des Grillmasters oder in Richtung Sitzecke) weht und bei dem es jedes Mal ein Krampf ist, die verbliebene Asche vernünftig zu entleeren. Nun haben wir, bzw. mbH Nägel mit Köpfen gemacht und einen Weber gekauft. Mit Wetterschutz, mit Anzündkamin und, ganz besonders wichtig, mit Hamburger-Presse. mbH liebt ja Hamburger. Den Ausschlag gab das GBS-System, bei dem man die Mitte des Grillrost rausnehmen kann und mit unterschiedlichen Aufsetzen (Pizzastein, Wok, Gusseiserner Grill, Gusseiserne Pfanne, sogar eine Muffinform gibt es) aufwerten. Die kosten zwar extra, sind aber recht reizvoll und eröffnen völlig neue Möglichkeiten.

Nunja. Ob es sich wirklich gelohnt hat, wird sich zeigen.