Supermutti, ich?

Es geht heute, wie so oft, um Babys Schlaf.

Anfangs haben wir sehr mit dem Schlafthema gekämpft haben… Stichworte: Nähebedürfnis, mal ja mal nein, Familienbett, Blähungen, Weinen ohne Grund, Hunger(!), Zähne. Das volle Programm.

Mittlerweile wird es besser, wobei das verschiedene Gründe hat.
Ich denke, es gelingt mir mittlerweile recht gut, das Nähebedürfnis unseres kleinen Mädchens zu erfüllen. Familienbett und tragen, tragen, tragen. Dann noch immer Stillen. Vor allem zum (Ein)Schlafen für den Extra-Boost Nähe.
Dann habe ich gelernt, die Kleine zu beobachten und ihre Zeichen zu deuten. Zumindest, was den Schlaf angeht (was aber z.B. das Bedürfnis Essen betrifft, bin ich immer noch völliger Anfänger). Ich sehe, bevor sie müde ist, dass sie müde wird. Ich merke in der Regel, wann ich welches Einschlafhilfsmittel nutzen muss, ob Einschlafstillen, Wiegen, Tragen, Singen, Streicheln, Singen oder einfach In-Ruhe-Wurschteln-Lassen. Ich habe gelernt, Ruhe auszustrahlen, selbst wenn ich innerlich koche. Ich kann die ersten Schlafphasen klar unterscheiden, die Wechsel erkennen und ich weiß, wann ich das Zimmer verlassen kann, wann ich still sein muss und wann es etwas lauter sein darf. Eben Dinge, die man lernt, wenn man Stunde um Stunde, Tag um Tag neben seinem Kind hockt und hofft, dass es ein- bzw. durchschläft. Leider auch Dinge, die sich innerhalb von wenigen Tagen mal eben komplett verändern können, so dass das ganze schöne Wissen für die Tonne ist. That’s life.
Auch ein wichtiger Grund ist unser Tagesablauf. Wir haben eine ganz passable Grundstruktur und ich achte sehr penibel auf die Tagesschläfchen. Ich nehme mir die Zeit und leg mich neben die Maus, damit sie besser schlafen kann. Bei jedem Tagesschläfchen, ohne Ausnahme. Das ist eine tolle Sache, die ich mir als Erstlingsmutter noch leisten kann und sorgt für wesentlich längere Schläfchen.
Insgesamt würde ich das Schlafverhalten meines Kindes als gesund und normal bezeichnen wollen.

Soweit das Vorgeplänkel.

In der Krabbelgruppe hatten wir diese Woche das Thema zur Besprechnung. Jeder durfte erzählen, was grad so geht oder auch nicht:
Charlotta schläft abends schlecht ein, sie braucht lange, um zur Ruhe zu kommen. Sie wird einschlafgestillt und nuckelt teilweise so lang, dass sie kurz darauf die Milch wieder erbricht. Sie hat 2-3 Aufwachphasen pro Nacht. Tagsüber schläft sie zweimal und ist meist nach 45 Minuten wieder wach.
Lani schläft abends schlecht ein. Sie hat Einschlafzuckungen. Nachts schreckt sie oft hoch und weint. Mutti muss 2-3 Mal zum Kinderbett, beruhigen. Über das Einschlafritual ist nichts bekannt. Tagsüber schläft Lani zweimal, jeweils 30 Minuten.
Annika schläft abends gut ein. Sie hat Einschlafzuckungen. Nachts schreckt sie manchmal hoch oder weint im Schlaf; 2-3 Aufwachphasen sind bei ihr üblich. Das Einschlafritual ist variabel, i.d.R. aber Einschlafstillen. Tagsüber schläft Annika zweimal, jeweils 1,5 bis 2,5 Stunden.

Man könnte anhand dessen mit gewissem Recht behaupten, dass alle drei Kinder ähnlich gut schlafen, vom Tagesschlaf und subjektiven Unterschieden beim Einschlafen einmal abgesehen.
Nur ich durfte mir anhören, dass ich die einzige sei, deren Kind kein Problem beim Schlafen habe.
Das mir, die ich jeden Tag für denguten Schlaf meines Kindes hart arbeite! Denn nen Selbstläufer ist sie nun wirklich nicht. Sehr putzig… sehr, sehr putzig.
Manchmal frage ich mich, ob ich in nem Haufen von frischgebackenen Mamis gelandet bin…Oder bin ich schon so zur Supermutti mutiert, dass ich nirgends mehr Probleme sehe?

6 Gedanken zu „Supermutti, ich?

  1. Warum musst du dir das anhören? Klingt, als würdest du dafür kritisiert werden, weil du (scheinbar) weniger leidest als die anderen. Ich hasse dieses Verhalten von Müttern, wo jede sich in ihrer persönlichen Leidensfähigkeit übertrumpfen muss.

    Ich äussere mich in der Krabbelgruppe nicht mehr zum Thema Schlaf. Dann könnte ich mir auch was anhören, denn auch wir haben keine nennenswerten Probleme. Wir bieten 2 Tagesschläfchen und jede Nacht Durchschlafen seit dem 4.Lebensmonat (von 20-6 Uhr). Seit 6 Wochen schläft er im Kinderzimmer bei seiner Schwester (natürlich im eigenen Bett, nicht in ihrem Hochbett *lach*). Alles ohne Probleme. Zum Einschlafen wird bei uns im Bett gekuschelt, dauert manchmal 45 min, finde ich aber wenig, denn seine große Schwester brauchte zum Einschlafen regelmäßig 2 Stunden…von daher…Man kennt es ja viel schlimmer *lach*. Dann wird er rübergetragen ins Kinderzimmer und schläft bis 6 Uhr durch. Obwohl dieses Verfahren (Kind schlafend woanders hintragen) ja laut sämtlichen Ratgebern gar nicht geht…hat bei uns bei beiden Kindern wunderbar geklappt.

    Ich habe inzwischen das Gefühl, dass ich zum einen einfach Glück habe und zum anderen dass der feste Tagesablauf sehr günstig ist. Den Tagesrhythmus gibt die Große vor (aufstehen, zur Schule fahren mit dem Auto, nachmittags wieder abholen, abends immer um die gleiche Zeit ins Bett…) und für ihn ist das so total normal, dass er da einfach mitmacht. Er hat sogar total feste Essenszeit. Das kenne ich von der Großen auch gar nicht. Da war (zumindest gefühlt) alles ein großes, kreatives Chaos – auch schön, aber deutlich anstrengender…

  2. Supermutter – so, so.
    Was du so schreibst klingt jetzt nicht wirklich nach entspanntem ins Bett bringen.
    Mit nur einem Kind kann man sich tatsächlich so einiges mehr gönnen, wobei unserer zweite Mittags auch immmer zw. 2 und 3 Stunden geschlafen hat als Kleinkind.
    Das jüngste schläft seit dem 1. Tag durch (mind. 6 – 8 Stunden). Ich würde sagen: Glück gehabt! Fester Tagesrhythmus, gleiche Einschlafrituale geben den Kindern das Gefühl von Sicherheit und dann klappt es auch mit dem Einschlafen meist. Meist, weil es nunmal auch andere Kinder gibt.
    Vergleiche in Krabbelgruppen, unter Müttern allgemein, finde ich persönlich immer sehr anstrengend. Jedes Kind, jede Mutter und jede Familie hat seine eigenen Fähigkeiten, Eigenschaften, Rhytmen, Bedürfnisse, die sich in der Regel nicht vergleichen lassen. Drum sollte man es auch nicht tun.
    Auch bei den anderen beiden Mädels ergeben sich jetzt nicht großartige Probleme. Wobei ich z. B. auch es anstrengend empfinden würde, wenn ich mein Kind mit bei uns jetzt einem Jahr noch in den Schlaf stillen sollte – aber das bin ich, so kann es jemand anderem schon anders ergehen. Wobei das Nuckeln für die Kleinen auch bei uns zum Einschlafen gehört.

  3. hehe…vielleicht sollten die Ratgeber diese Methode des Zubettbringens nicht ganz so verteufeln 😉

  4. Michele>
    Ich hab schon ernsthaft überlegt, ob ich unser Einschlafszenario nicht das nächste Mal einfach drastischer beschreibe, damit alle Mitleid mit mir haben… aber vermutlich werd ich einfach nichts mehr sagen. Der Kurs ist eh bald vorbei.

    Eva> Unser Ins-Bett-Gehen ist eigentlich sehr entspannt. Ich kann und will mich da nicht beschweren.

  5. Ja, sag nichts…beschreibst du es drastischer, bekommst du entweder mitleidige Tipps oder gar die Unterstellung, nichts im Griff zu haben (wobei…diese Unterstellung bekommt man erst später, bei anderen „Marotten“, die Kinder halt mal haben können). Glaub mir, nichts sagen ist die einfachste Lösung 🙂

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