Korinthenkackerei, die #1

Heute habe ich Zeitungsüberschriften gelesen. Da Kaufen der Boulevardpresse lohnt ja nicht.

Also, die Hamburger Morgenpost schrieb heute auf ihrer Titelseite (unter anderem):
„A1 für Schwan gesperrt!“

Ich weiß nicht, wie es anderen dabei geht, aber meinem Sprachempfinden zieht es dabei die Latschen aus.
Haben wir die Autobahn denn vorsorglich abgesperrt, damit der Schwan anschließend entspannt einen Spaziergang auf dem Seitenstreifen machen konnte? Ich denke nicht. Vielmehr war es wohl so, dass der Schwan auf dem Seitenstreifen gesessen hat und deshalb die Autobahn gesperrt wurde. Damit man das Tier möglichst in weitgehend intaktem Zustand (will heißen lebendig) entfernen konnte.
Die Autobahn wurde also nicht für den Schwan gesperrt, sondern wegen des Schwans.

Oder hat schon einmal jemand an einem Geschäft ein Schild gesehen mit dem Text „Für Krankheit geschlossen“?

Jedenfalls bin ich überzeugt, dass dieser winzige aber doch entscheidende Unterschied in der zeitlichen Abfolge der Ereignisse dem durchschnittlichen Journalisten bekannt und bewusst sein sollte.

Umso armseliger, wenn man so etwas auf Seite 1 bringt.

Aber ist ja nur Boulevard.

Ein Gedanke zu „Korinthenkackerei, die #1

  1. die Qualität der Zeitungsaritkel nimmt schon länger immer mehr ab, nicht nur Überschriften und Schlagzeilen auch in Texten gibt es teilweise eklatante Fehler.
    Das schlimme daran ist nur das diese Welle sich nicht nur mehr auf die Boulevardpresse bezieht.
    Selbst die Berliner Zeitung ist merklich abgesackt in der Quailtät.
    Da eher durchschnittlich immer mit meinen Deutschkentnissen war/bin ist es umso erstaunilicher das mir soviel bereits auffällt, wie wird es wohl erst einem Professor für deutsche Sprache und Germanikstik da gehen…?

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