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Och nööö!

Boah, SpOn, Spiegel, Bild.. ihr „Qualitätsjournalisten“ allerorten.Ihr nervt mich mit eurem Skandalgenudel.

Ja, Kollege Wulff hat da diesen seltsamen (für mich, hohe Privatkredite lassen mich frösteln..) Kredit von Herrn oder Frau Geerkens bekommen. Möglicherweise sollten sich die zuständigen Stellen damit befassen und die Frage stellen, ob hier eine Vorteilsnahme im Amt vorliegt.. oder nicht. Auf jeden Fall ist es nicht meine Aufgabe noch die von sensationsgeilen Journalisten, die – Qualität hin oder her – letztlich nicht zu urteilen haben.

Ihr nervt mit eurem Getue, mit dieser furchtbar schlecht getarnten Kampagne gegen den Bundespräsidenten (der mir persönlich reichlich egal ist), die Regierung (die ich nicht gewählt habe) , die deutsche parlamentarische Demokratie (hinter der ich stehe). Dass sich die Journallie in dieser Kampagne als Verteidiger des Rechtstaat darstellt und versucht, auf diesem Wege eine Art ‚Basisdemokratie der ideologisierten Masse‘ einzuführen, ist zum Hineinschlagen.

Fakt ist, ihr habt da einfach nichts zu melden. Ihr könnt eine Drohkulisse aufbauen, die aber den Mehrwert eines potemkinschen Dorfes hat. Niemand kann den Bundespräsidenten zum Rücktritt nötigen oder gar zwingen. Im Zweifel nichtmal sein Gewissen. Das, was ihr zu schaffen versucht, hat mit Demokratie nichts mehr zu tun, es ist pure Demagogie.

Denkt mal drüber nach.

Danke.

Achja, noch ein Wort zum ..äh.. Mittwoch:

Dreimal links ist einmal rechts.. Jetzt sind wir schon wieder zweimal nach links gegangen.

 

Neues aus der Bloggerwelt

Mein Blogroll hat neue Mitbewerber. Da wären:

Frau Summsebrumm
– Geschichten von und mit #1, #2 und #3. Außerdem mit interessantem Grundansatz („und dann hab ich die Realität einfach aufgegessen“)

Daily Pia
– Gelegenheitsbloggerin seit 2002, auch wenn der Name anderes vermuten lässt. Mit dem großen und dem kleinen Beebie und #3 inside. Diese Frau ist ein wenig wie Latte Macchiato beim umrühren und kann wirklich schreiben. Nicht nur Blogs.

Politik karikiert sich selbst.

Nachdem schon viele Eulen Euro nach Athen getragen wurden, durfte der geneigte Bürger – nicht nur in Griechenland – in den letzten Tagen miterleben, wie sich die politische Kaste vor laufenden Kameras selbst zerlegt.

Beeindruckend.

Ende. Aus. Vorbei. Scheidung #3

Sie ist weg.
Die ganze letzte Woche hat sie gewuselt und gepackt, gestern kamen ein paar ihrer Freunde und haben eine Unmenge an Kisten in den kleinen Miettransporter gequetscht. Annika und ich haben ihr noch Tschüß gesagt und für die Zukunft Glück gewünscht.

Er war auch da. Leider hat er ein leuchtendes Beispiel dafür gebracht, wie man sich in ein schlechtes Licht rückt. Die Helfer hatten wohl versehentlich die Tapete im Kinderzimmer etwas angestoßen, woraufhin er darauf pochte, dass sie das dann noch zu renovieren habe. Lautstark. Im Hausflur!
Überflüssiges Dominanzverhalten, denke ich mir. Prinzip, sagt er. Letztlich ist es vermutlich das Gleiche.

Sonstige Erkenntnisse:
Wenn Blicke töten könnten…

Thema für uns durch. Gut so.

Widerlich.

Gaddafi ist tot. Erschossen vom aufgebrachten Mob, in einer Stadt in Afrika. Man kann vieles über diesen Mann sagen, dass er ein Tyrann war, ein selbstsüchtiger Exzentriker, vielleicht ein Irrer, einer, der „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ begangen hat, einer, der seine Widersacher auf brutale Weise zum Schweigen brachte, von mir aus ein Mörder. Dennoch ist es unmenschlich, einen alten, unbewaffneten Mann einfach zu töten. Auch, wenn in weiten Teilen Lybiens Bürgerkrieg herrscht. Lynchjustiz ist immer unmenschlich.

Es gibt ja Videos um den Tod von Gaddafi, die deutlich zeigen, wie würdelos das Ganze von statten ging. Ich habe kurz in diese Videos reingesehen, sie sind wirklich sehr verstörend. Wobei ich die ganze Hinrichtungsszene gar nicht angeschaut habe sondern nur etwa eine Minute vorher, wo sie ihn – lebend – herumzerrten und beschimpften (nehme ich an). Hat mir gerreicht, ehrlich. Menschen können in ihrem Hass so erbärmlich sein.

Die Reaktionen der Politiker in aller Welt stimmt mich dabei besorgt. Hillarys „Wow“ ist da noch das geringste. Für Todesurteil und die unwürdige Hinrichtung (irgendwie doppelt gemoppelt, welche Hinrichtung ist schon „würdig“..) von Saddam Hussein wurden große Worte gesprochen, die Widerwillen gegen die Todesstrafe aber vor allem die Achtung vor der irakischen Justiz ausdrückten.
Nun ist Lybien nicht der Irak. Dennoch erfüllt es mich mit Entsetzen, dass Regierungen als erstes den Tod des Mannes begrüßen. Wie kann man begrüßen, dass ein wütender Mob einen Menschen einfach umbringt? Sollte man nicht auch ausdrücken, das man Lynchjustiz grundsätzlich ablehnt? Zum Glück sind heute, im Laufe des Tages offenbar einige Politiker noch zur Vernunft gekommen.. vielleicht haben sie ja die Videos gesehen.

Die Reaktion unser deutschen Medien hingegen stimmt mich nicht mehr besorgt, sie ekelt mich nur noch an.
An der Kasse unseres örtlichen Lidl stand ich, gezwungenermaßen, neben den Stapeln von BILD und Hamburger Morgenpost. Die drucken doch tatsächlich ein Bild aus den Videos vom offenbar „frisch“ erschossenen Gaddafi halbseitig auf dem Titel?! Da bekomm ich das Würgen. Es gibt Dinge, die ich nicht sehen muss. Und kleine Kinder erst recht nicht. Es ist auch kein „historisches Bild“ wie die BLÖD titelt. Bilder von Ermordeten sind nicht historisch sondern bestenfalls überflüssig. In diesem Fall ist die aus dem Abdruck des Bildes entstehende Glorifizierung der Lynchjustiz einfach nur widerlich.

Ende. Aus. Vorbei. Scheidung! #2

Gestern den Nachbarn getroffen.

Sieht schlimm aus, der Mann. So wie man aussieht, wenn einem das Leben „gestohlen“ wurde. Er raucht zu viel (Bestandsaufnahme des Aschers vorm Haus), hat abgenommen, ist fahl im Gesicht, die Wangen sind eingefallen und die Augen wässrig.

Er ist offenbar sehr verzweifelt. Ich habe nur ein einziges Mal bisher einen so tief verzweifelten Menschen bewusst gesehen. Ist keine gute Erinnerung. Immerhin hat er den richtigen Weg eingeschlagen und sich einen Arzt gesucht. Guter Junge.

Der Rosenkrieg geht derweil weiter. Das Kind mittendrin. Er hat einige Details erzählt, die ihm wohl aufs Herzen drückten. Ich hoffe jetzt, es ist nur seine krude Sicht der Dinge und nicht einmal zur Hälfte wahr.

Ich hab ihm gesagt, wenn es ihm schlecht geht, kann er jederzeit einfach klingeln und rüberkommen. Einen Kaffee trinken, ein wenig reden. Ob er es tun wird, wer weiß. Immerhin war da ein Hauch von einem Lächeln, das ist ja schonmal was. Er sagte, es sei nur eine Frage von ein bis zwei Wochen, dann würde die Entscheidung fallen, dass sie ausziehen müsse. Dann würde sie ausziehen. Daraufhin meinte ich, dass es ihm dann vermutlich trotzdem erstmal nicht gut gehen würde. Dass ich nicht glaube, dass sie sofort auszieht, wenn der „Räumungsbescheid“ ankommt, hab ich ihm lieber nicht gesagt… es wäre zu hart gewesen.

Als er die Tür zugemacht hat, konnte ich nahezu sehen, wie er anfing zu weinen.

Ende. Aus. Vorbei. Scheidung!

Nee, hier nicht, alles gut.

Aber die Nachbarn. Sympathische Leute. Vor gut drei Jahren eingezogen, ähnliches Alter wie wir. Etwas über zwei Jahre verheiratet, Sohnemann ist ebenfalls gerade zwei geworden.

Vor zwei Monaten hat sie sich von ihm getrennt. Für ihn kam es anscheinend aus heiterem Himmel. Seitdem reden sie nicht mehr miteinander sondern kommunizieren nur noch per „Zettel an der Tür“. Er lebt jetzt im Wohn-, sie im Schlafzimmer.

Es gibt angenehmere Szenarien.

Er sagt, er habe recherchiert. Sie sei jetzt vermutlich mit dem Jens vom Campingplatz zusammen. Nunja.

Die Gräben werden jetzt gezogen, sie haben sich Anwälte genommen. Es geht ums Geld und darum, wer aus der Wohnung ausziehen muss.. wahrscheinlich auch ums Sorge- und Besuchsrecht.

Tragisches Ende einer Liebe.